Nach dem perfekten Saisonstart in China musste Séastien Buemi in Malaysia federn lassen. Doch schon beim dritten Lauf der Formel E-Meisterschaft 2015 hat der Schweizer die Verhältnisse wieder gerade gerückt. Der ehemalige Formel 1-Pilot gewann souverän sein zweites Saisonrennen und sein fünftes insgesamt in der Elektrorennserie.
Buemi von Platz fünf zum Erfolg
In der Qualifikation lief es für Buemi noch nicht optimal. Er qualifizierte sich nur auf der fünften Startposition, nachdem er in den ersten beiden Rennen noch jeweils die Pole einfuhr. Aus der dritten Startreihe stürmte Buemi allerdings schnell nach vorne. Gleich am Start schnappte sich der 27-Jährige Lucas Di Grassi. Im weiteren Verlauf knackte er auf dem Kurs in Punta del Este Loic Duval und Sam Bird, ehe er sich gegen Jérôme D’Ambrosio im Kampf um die Spitze durchsetzte.
Mit einem kleinen Polster wechselte Buemi wie seine Verfolger gegen Rennmitte sein Einsatzfahrzeug. Der große Gewinner der obligatorischen Stopps war Di Grassi, der zwei Konkurrenten kassierte und hinter Buemi wieder auf die Strecke kam.
Zunächst konnte der Abt-Pilot zu Buemi aufschließen - mit begünstigt durch eine Full-Course-Gelbphase, die von Sam Bird ausgelöst wurde. Buemi konterte danach aber mit schnellen Zeiten und fuhr nach 33 Runden mit 3,534 Sekunden Vorsprung vor Di Grassi ins Ziel. "Es ist toll, nach dem Wochenende in Putrajaya zurückgeschlagen zu haben. Lucas ist sehr nah an uns dran und sehr konstant. Also müssen wir weiter konzentriert bleiben", erklärte der Rennsieger.
Renault gegen Abt in der Meisterschaft
Und spricht damit die Situation in der Meisterschaft an. Renault e.Dams und Abt haben sich gegenüber der Konkurrenz einen Vorteil erkämpft. Nicht nur von der technischen Seite her, sondern auch nach Punkten. Nach dem Sieg in Uruguay (25 Punkte) und der schnellsten Rennrunde (2 Punkte) bringt es Buemi nach drei Rennen insgesamt auf 62 Zähler. Der Brasilianer Di Grassi hat gerade einmal ein Pünktchen weniger auf dem Konto. Der drittplatzierte D‘Ambrosio kommt hingegen erst auf 28 Punkte. Auch in der Team-Wertung läuft es auf ein Duell zwischen Renault e.Dams und Abt Schaeffler Audi Sport hinaus. Hier steht es aktuell 73 zu 71 für die Franzosen.
Di Grassi schiebt die Favoritenrolle Renault e.Dams und Buemi zu. "Ich habe es geschafft, Buemi einzuholen, aber er war schlussendlich zu schnell. Sie haben das schnellste Auto in den ersten drei Rennen gehabt. Buemi ist wohl derjenige, der die Meisterschaft gewinnen wird. Aber falls er patzt, sind wir zur Stelle."
Pole-Mann D’Ambrosio sackte neben den drei Zählern für die schnellste Runde in der Qualifikation noch 15 Punkte für Platz drei ein. Hinter ihm kamen Duval und Nicolas Prost ins Ziel. Für Daniel Abt im zweiten Abt-Auto reichte es zur achten Position. Nicht am Rennen teilnehmen konnte der ehemalige Formel 1-Weltmeister Jacques Villeneuve. Der Venturi-Pilot ramponierte in der Qualifikation eines seiner beiden Autos, was zur vorzeitigen Aufgabe führte.