Jaguar steigt in die Formel E ein

Einstieg in die Formel E
Jaguar kehrt in den Motorsport zurück

Veröffentlicht am 15.12.2015

2004 brach Jaguar seine Zelte in der Formel 1 ab und verkaufte seinen Rennstall an Red Bull. Seither war es ruhig geworden um die Motorsport-Aktivitäten der britischen Traditionsmarke. Bis jetzt. Wie Jaguar am 15. Dezember bekannt gab, wird das Unternehmen ab der Saison 2016/2017, die im Herbst des kommenden Jahres beginnt, mit einer Werksmannschaft in die Formel E einsteigen. Durch das werksseitige Engagement in der Elektrorennserie will Jaguar seine Entwicklung im Bereich der Elektrifizierung vorantreiben. Und die im Wettbewerb gewonnen Erkenntnisse dann in die Serienproduktion übertragen.

Jaguar übernimmt Platz von Trulli

Es ist ein offenes Geheimnis, dass Jaguar plant, in naher Zukunft ein Elektrofahrzeug auf die Straße zu bringen. "Elektroautos werden definitiv eine Rolle im zukünftigen Produktportfolio von Jaguar spielen", erklärt Jaguar-Technikchef Nick Rogers. "Die Formel E wird uns eine einzigartige Möglichkeit bieten, unsere Entwicklung der Elektrotechnik weiterzuführen. Die Meisterschaft wird es uns ermöglichen, unsere fortgeschrittene Technik unter extremen Wettbewerbsbedingungen zu testen."

Weiter stimmt der Technikchef eine Lobeshymne auf die Formel E an: "Elektrifizierung und Leichtbautechnologien werden wichtiger denn je. Die Formel E hat das realisiert und auf diese Trends reagiert. Darüber hinaus passt der spannende und wegweisende Ansatz der Meisterschaft perfekt zu unserer Marke."

Jaguar wird den Platz vom Trulli Formula E Team einnehmen, das heute seinen Rückzug mit sofortiger Wirkung mitteilte. Grund hierfür sind technische Schwierigkeiten, sowie Infrastrukturprobleme. Das Team von Ex-F1-Fahrer Jarno Trulli hatte den Saisonauftakt in Peking verpasst, weil Teile der Antriebseinheit vom chinesischen Zoll festgehalten worden waren. Beim zweiten Rennen in Putrajaya flog man durch die technische Abnahme.

Noch keine technischen Infos

Der Einstieg von Jaguar ist ein positives Zeichen für die Formel E. Mit Renault, DS, Mahindra und Audi, das das deutsche Team Abt unterstützt, sind bereits mehrere Hersteller in der Elektrorennserie vertreten. Nachdem die Formel E-Rennställe seit dieser Saison in Eigenregie Motor, Getriebe, Inverter und Kühlsystem bauen dürfen, sollen sie ab der dritten Saison auch die Batteriepakete entwickeln dürfen.

Ganz allein stemmt Jaguar sein Engagement in der Formel E nicht. Die Briten spannen sich mit Williams Advanced Engineering zusammen, das bislang für die Batterietechnologie in der Serie verantwortlich zeichnet. Gemeinsam stellte man bereits das Hybrid-Auto C-X75 auf die Räder.

Jaguar selbst beschäftigt nach eigenen Angaben über 8.000 Ingenieure. Auf diese Ressourcen will das künftige Formel E-Team zurückgreifen. Wie genau die Spezifikation des Elektromotors und Getriebes (ein oder mehrere Gänge) im Jaguar-Renner sein wird, darüber macht das Unternehmen noch keine Angaben.

Der Einstieg von Jaguar erfreut natürlich die Verantwortlichen der Formel E. "Wir freuen uns, Jaguar in der Formel E willkommen zu heißen. Dass sich Jaguar für sein Comeback im Motorsport die Formel E ausgesucht hat, ist eine große Auszeichnung für diese Serie und ihr Potential, die Entwicklung von Elektrofahrzeugen positiv zu beeinflussen. Jaguar verfügt zudem über eine begeisterungsfähige Fangemeinde. Sie wird helfen, die Serie rund um den Globus noch populärer zu machen", sagt Formel E-Boss Alejandro Agag.