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Formel E Mexiko 2019
Akku-Drama um Wehrlein

In einer extrem turbulenten Schlussphase des Mexiko ePrix holte Lucas di Grassi im Audi den ersten Saisonsieg. Dem lange führenden Pascal Wehrlein ging auf den letzten Metern der Saft aus.

Lucas di Grassi - Formel E - Mexiko - 2019
Foto: Formel E

Für den Mahindra-Fahrer blieb so nur Rang 6. Kurios: Auch bei Nissan verkalkulierten sich die Techniker mit der Energiemenge. Profiteure der Rechenschwäche der anderen waren vor allem Félix da Costa im BMW und Venturi-Pilot Edoardo Mortara, die so neben di Grassi aufs Siegerpodium kraxeln durften.

Zwischendurch war der E-Prix in Mexiko ein übler Langweiler. Denn nach dem Unfall von Nelson Piquet (von dem später noch ausführlich zu sprechen sein wird) ließen sich die mexikanischen Streckenposten beim Aufräumen alle Zeit der Welt.

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Ziemlich genau eine halbe Stunde verstrich, bis sich das durch die rote Flagge gestoppte Feld wieder auf die Reise machte. Der hörbar genervte Reporter vom ZDF tat sein Bestes, um in der Pause seine Sachkenntnis unter Beweis zu stellen, doch bestimmt ist der eine oder andere Zuschauer in Deutschland sanft entschlummert. Schließlich wurde das Rennen ja erst um elf Uhr nachts deutscher Zeit gestartet.

Turbulentes Finale in Mexiko

Die Schlafmützen durften sich ärgern, denn sie verpassten eines der turbulentesten Rennen in der Geschichte der Formel E. Lange sah es so aus, als würde Pascal Wehrlein mit seinem Mahindra bei seinem erst dritten Elektrorennen einem sicheren Sieg entgegenfahren.

Pascal Wehrlein - Formel E - Mexiko - 2019
Formel E
Pascal Wehrlein sah in Mexiko lange wie der sichere Sieger aus.

Doch nach dem Hitzerennen von Chile, wo es in erster Linie darum ging, die Batterietemperatur zu zähmen, kam diesmal wieder das Spannungsmoment „Reichweite“ ins Spiel. In der letzten Runde war es für Wehrlein endgültig vorbei mit dem Verwalten des Vorsprungs. Die Akkukapazität tendierte bedenklich in Richtung „0 Prozent“. Und zu allem Übel drängelte Lucas di Grassi.

Der Brasilianer gehört zu jenen Fahrern, die manchmal auch scheinbar aussichtslose Rennen noch umbiegen. Einen di Grassi will niemand formatfüllend im Rückspiegel haben. In der letzten Runde, einen Kilometer vor dem Ziel, presste sich der Brasilianer in der Schikane neben den Deutschen. Wehrlein flüchtete, indem er eine Abkürzung nahm. So gewann der Deutsche zwar ein paar Meter Vorsprung, aber das genügte nicht: Mit letzter Kraft schleppte sich Wehrlein über den Zielstrich.

Nachträgliche Strafe für Wehrlein

Di Grassis Ingenieur Markus Michelberger hatte wohl besser kalkuliert als die Mahindra-Jungs. Der Brasilianer brauste mit ordentlich Tempo-Überschuss am austrudelnden Mahindra vorbei. Es war der erste Sieg für das Audi-Werksteam in diesem Jahr und dementsprechend euphorisch wurde gejubelt. Di Grassi hatte es tatsächlich geschafft, sein Versprechen von Santiago einzulösen. Da hatte er angekündigt: „Speedmäßig sind wir wieder voll im Geschäft.“ Jetzt resümierte er: „Das war das beste Rennen meines Lebens.“

Für Pascal Wehrlein blieb nur Rang 6, denn fürs Abkürzen in der Schikane setzte es eine Zeitstrafe. Dennoch überwiegt das Positive: Denn der Ex-Formel-1- und DTM-Fahrer zeigte erneut, dass auch Rookies in der Formel E bestens mithalten können – wenn sie Talent haben und wenn sie fleißig im Simulator arbeiten.

Diese These unterstrich auch Nissan-Pilot Oliver Rowland. Der Brite hatte ein Podiumsresultat in Sicht, wurde allerdings, ebenso wie sein Teamkollege Sébastien Buemi, von seiner Boxencrew im Stich gelassen. „Wir haben uns bei der Reichweite schlicht verrechnet“, verriet Buemi.

Im Tohuwabohu der Schlussphase schafften es zwei Ex-DTM-Fahrer aufs Podium: Félix da Costa im BMW liegt nun dank Rang 2 wieder auf dem zweiten Platz in der Tabelle. Edoardo Mortara lenkte seinen Venturi auf Rang 3. Und mit dem vierten Platz eroberte der Belgier Jérôme D’Ambrosio die Tabellenführung zurück.

Unglücklich agierte Nelson Piquet. Der Brasilianer stolperte in der dritten Runde über den Techeetah von Jean-Éric Vergne, krachte in die Mauer und sorgte so für mächtig Kleinholz sowie eine lange Unterbrechung. Piquets Ausrede: „Der Techeetah vor mir hat zu früh gebremst.“

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