Das dicke Ende kam für Abt bei der technischen Kontrolle. Das Auto, das Lucas di Grassi in der ersten Rennhälfte fuhr, brachte nur 886,3 Kilogramm auf die Waage und lag damit 1,8 Kilo unter dem vorgeschriebenen Mindestgewicht. Den Kommissaren blieb keine andere Wahl, als den Brasilianer wenige Stunden nach der Zieldurchfahrt aus der Wertung zu streichen.
Abt sucht nach Grund für Untergewicht
Den Siegerpokal musste Di Grassi damit an Jerome D'Ambrosio abgeben. Der Belgier hatte die Ziellinie unrsprünglich 5,4 Sekunden hinter dem Abt-Piloten überquert. Beim deutschen Rennstall konnte man sich den Fauxpas anschließend nicht erklären: „Das beanstandete Auto wurde hier in Mexiko mehrmals gewogen und lag zu jeder Zeit über dem Mindestgewicht“, erklärt Hans-Jürgen Abt.
„Da unser Team keine Modifikationen vorgenommen hat, haben wir keine Erklärung für das Messergebnis nach dem Rennen. Wir werden versuchen, die Ursache für das Mindestgewicht herauszufinden. Momentan können wir uns nur bei Lucas entschuldigen. Er ist ein fantastisches Rennen gefahren und hat mit mehr als fünf Sekunden Vorsprung souverän gewonnen, aber wurde um den verdienten Lohn seiner starken Leistung gebracht. Wir werden alles dafür geben, diesen Fehler wieder gutzumachen und Lucas zurück in den Titelkampf zu bringen.“
Renault E-Dams bringt beide Piloten aufs Podium
Auch Sebastien Buemi profitierte von dem Abt-Fehler. Der Schweizer wurde von Platz 3 auf Rang 2 nach vorne gestuft und konnte seine Führung in der Fahrerwertung damit behaupten. Mit Platz 3 für Nicolas Prost brachte Renault E-Dams sogar beide Fahrzeuge aufs Podium, wodurch die Franzosen ihre Führung in der Teamwertung ausbauen konnten. Prost, der die Ziellinie eigentlich nur auf Rang 5 überquert hatte, profitierte nicht nur von der Di Grassi-Disqualifikation sondern auch noch von einer nachträglichen 15-Sekunden-Strafe für Loic Duval, der am Ende als Vierter in die Wertung ging.
Die beiden deutschen Piloten kamen immerhin in die Punkte. Daniel Abt, dessen Auto den Regeln entsprach, wurde Siebter. Nick Heidfeld kam dahinter auf Rang 8. Das nächste Formel E-Rennen findet Anfang April in Long Beach (USA) statt.