Da sage noch einmal jemand, in der Formel E könne man nicht überholen. Dass es trotzdem geht, bewies Sebastien Buemi beim vierten Rennen des Jahres in Buenos Aires in beeindruckener Manier. Der Schweizer musste nach einem Dreher im Qualifying von ganz hinten losfahren. Schon in der ersten Runde passierte er mehrere Konkurrenten auf einen Schlag und schob sich bis auf Rang 15 nach vorne.
Bird verteidigt Argentinien-Sieg gegen Buemi-Angriffe
Als der Aguri-Renner von Felix Da Costa in Runde 17 mit einem technischen Problem ausrollte, hatte sich Buemi bereits auf Position 5 vorgearbeitet. Ohne den Einsatz des Safety-Cars wäre die Aufholjagd da aber wohl beendet - und nicht erst auf dem Podium. Das Feld schob sich in der Neutralisation zusammen, worduch sich Buemi seinen Renault-Teamkollegen Nicolas Prost beim Pflichtboxenstopp schnappen konnte. Den zweitplatzierten Lucas di Grassi kassierte der WM-Spitzenreiter nur kurze Zeit später beim Restart. Der Abt-Pilot hatte beim Angriff auf den Führenden Sam Bird Schwung verloren, was Buemi eiskalt ausnutzte.
In den letzten Runden kam es vor 17.000 Zuschauern in der argentinischen Hauptstadt zu einem intensiven Duell zwischen Bird und Buemi um den Sieg. Doch der Brite verteidigte sich nach allen Regeln der Kunst und schaffte es, seinen Schweizer Rivalen hinter sich zu halten. Im Ziel trennten den DS Virgin und den E-Dams Renault nur 0,7 Sekunden.
Trotz seiner grandiosen Aufholjagd war Buemi nicht ganz zufrieden mit Rang 2: "Es tut mir etwas für mein Team leid. Mein Auto war heute sehr gut, aber ich habe nicht das Maximum rausgeholt. Das Rennen selbst war toll, aber auch hart. Bis auf Da Costa, der liegengeblieben ist, musste ich alle anderen Jungs überholen. Ich hatte sicherlich viel Glück mit dem Safety-Car. Ohne es wäre es deutlich schwieriger geworden."
Buemi baut WM-Spitze leicht aus
Buemi verteidgte damit seine Spitzenposition in der Gesamtwertung. Im vierten von 10 Rennen baute der ehemalige Toro Rosso-Pilot die Führung gegenüber Hauptkonkurrent Lucas di Grassi auf 4 Punkte aus. Bird liegt 28 Punkte hinter Buemi auf Rang 3. Für die deutschen Fans gab es in Argentinien keinen Grund zu jubeln. Nick Heidfeld meldete sich nach seiner Verletzung mit einem ordentlichen siebten Platz zurück. Daniel Abt landete auf Rang 13 außerhalb der Punkte.
Das nächste Rennen findet am 12. März in Mexico City statt. In unserer Galerie zeigen wir noch einmal einige Impressionen aus Buenos Aires.