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Formel E in Sanya 2019
Erster Saisonsieg für Titelverteidiger Vergne

Ausgerechnet beim Heimspiel seines chinesisch-britischen Techeetah-Teams angelte sich Titelverteidiger Jean-Éric Vergne seinen ersten Saisonsieg vor Überraschungsmann Oliver Rowland im Nissan. António Félix da Costa im BMW holte dank Rang drei die Tabellenführung zurück – mit einem Punkt Vorsprung.

Formel E - Sanya 2019 - Start
Foto: Motorsport Images

Der Titelverteidiger hatte in dieser Saison bislang ziemlich oft schlechte Laune. Oft klagte Jean-Éric Vergne voller Bitterkeit über unfaire Manöver der Gegner: Manchmal unterstellte er ihnen auch mangelhafte fahrerische Kompetenz. „Das geht ja hier zu wie einem Demolition-Derby.“ Nelson Piquet jr. zum Beispiel zog sich den Zorn des Franzosen zu, als er in Mexiko Vergnes Techeetah als Startrampe für einen ungelenken Hechtsprung in die Mauer missbrauchte.

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Doch jetzt, kurz vor Halbzeit der Saison, nach sechs von 13 Rennen, scheint sich das Blatt zu wenden. Vergne holte seinen ersten Saisonsieg und die schnellste Rennrunde gleich mit dazu, was mit insgesamt 26 Punkten belohnt wurde. So verbesserte er sich auf Platz drei in der Tabelle, mit gerade noch acht Punkten Rückstand auf den neuen Spitzenreiter António Félix da Costa im BMW. Techeetah-Teamchef Mark Preston bejubelte den Erfolg ausgiebig: „Es ist ja auch der erste Sieg mit unserem neuen Partner DS.“ In der letzten Saison war Techeetah mit Renault-Kundenmotoren zum Titel gefahren.

Techeetahs Glück wurde komplettiert durch André Lotterers vierten Platz. „Wir hätten schon früher in diesem Jahr gewinnen können“, meinte der Deutsche. Vor drei Wochen wurde Lotterer der Sieg in der vorletzten Runde geraubt, als ihm Sam Bird einen Reifen aufschlitzte. Dass der Engländer im Virgin-Audi diesmal zu den ersten Ausfällen gehörte, kann man getrost in der Schublade „ausgleichende Gerechtigkeit“ ablegen.

Das britische Dark Horse

Auf dem 2,236 Kilometer langen Stadtkurs, der unweit von den Sandstränden der Haitang-Bucht über einen Kanal führt, trat einer ins Rampenlicht, der bislang nur Insidern bekannt war: Oliver Rowland setzte die Pole-Zeit und er eroberte später im Rennen Platz zwei. Es war das erste Podium-Ergebnis für Nissan in der Formel E.

Daniel Abt - Audi - Formel E - Sanya 2019
Audi
Daniel Abt holte auch in China Punkte für Audi.

Oliver Who? Als im letzten November der gesetzte Alex Albon bei Nissan in letzter Sekunde absagte, um seine Chance in der Formel 1 bei Toro Rosso zu nutzen, bekam der eigentlich schon fast ausgemusterte Rowland im eDams-Team von Jean-Paul Driot seine Chance. Der 27-Jährige war 2017 Dritter in der Formel 2, bestritt 2018 aber lediglich vier Langstreckenrennen, und zwar mit geringem Erfolg. Jetzt nutzt Rowland seine Chance.

Der Erfolg von Rookie Rowland zeigt: In der Formel E ist (fast) alles möglich, Talent und Trainingsfleiß im Simulator vor-ausgesetzt. Die fünfte Saison der Formel E verläuft extrem abwechslungsreich: Bei den ersten sechs Rennen gab es sechs verschiedene Polesitter und sechs verschiedene Sieger. Und es kommt noch besser – zumindest aus Sicht der Zuschauer: Die Siege verteilen sich auf sechs Teams, BMW, Mahindra, Virgin, Audi, Venturi und Techeetah.

Kurios: In der Teamwertung sind die ersten Vier – Virgin, Mahindra, Audi und DS-Techeetah – nur durch zwei Punkte getrennt. Diese Konstellation ist auch das Produkt von Rennpech und allerlei Zufällen. Audis Lucas di Grassi haderte zum Beispiel mit dem Schicksal, dass er auf Platz sechs liegend durch einen Rempler von Robin Frijns (Virgin) aus dem Rennen gerissen wurde, der seinerseits von di Grassis Erzrivalen Sébastien Buemi im Nissan am Heck getroffen wurde. „Extrem ärgerlich, sonst wären wir in der Tabelle vorne“, fluchte der Brasilianer.

Daniel Abt schaffte es in diesem Jahr bislang mit Glück und Geschick, Ärger und blöde Unfälle zu vermeiden. Der Deutsche punktete bei allen sechs Rennen. Mit 18 Zählern Rückstand auf Tabellenführer António Félix da Costa im BMW kann sich Abt ernsthafte Hoffnungen auf den Titel machen – so wie mindestens acht weitere Piloten.

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