Das Fahrerkarussell blieb für die anstehende Saison 2024 still. Kein Team setzt auf eine neue Paarung. Dafür musste Haas-Teamchef Guenther Steiner am 10. Januar seinen Hut nehmen. Ihn ersetzt Ayao Komatsu. Mercedes geht einen anderen Weg als der Tabellenletzte der Vorsaison. Der seit 2013 tätige Teamchef Toto Wolff verlängert für weitere drei Jahre bei der Truppe aus Brackley. Das geht aus der britischen Zeitung "The Daily Telegraph" hervor. Eine Bestätigung oder Dementi seitens Mercedes gab es nicht.
Der Österreicher führt Mercedes somit in die neue Formel-1-Ära ab 2026. Ab dann greift ein neues Technik-Reglement. Allen voran nimmt die elektrische Bedeutung der Power Unit zu. Ein Grund, weshalb mit Audi ein neues Werk in die Königsklasse einsteigt.

Toto Wolff bleibt bis einschließlich der F1-Saison 2026 Mercedes-Teamchef.
Schwierige Mercedes-Zeit seit 2022
Die letzte Technik-Revolution in der Formel 1 erwischte Mercedes auf dem falschen Fuß. Seitdem die Ground-Effect-Autos über die Rennstrecken der Welt jagen, muss sich Mercedes hinten anstellen. Red Bull hat das Zepter der Dominanz übernommen. Der Rivale schnappte sich alle Titel seit der Saison 2022. Mercedes kämpft mit Ferrari um den Anschluss. Sogar Kunde McLaren war ab der zweiten Saisonhälfte 2023 schneller als das Werksteam.
Wolff hält 33 Prozent an der Formel-1-Truppe von Mercedes. Ebenso viele sind im Besitz von INEOS-Anteilseigner Jim Ratcliffe und Mercedes selbst. Im Telegraph-Interview wird deutlich, dass es Wolff reizt, wieder um Weltmeisterschaften zu kämpfen: "Ich werde nicht versuchen, mich an eine Position zu klammern, von der ich glaube, dass sie jemand besser machen wird als ich. Ich sorge dafür, dass ich Leute um mich habe, die mich eines Besseren belehren können. Am Ende haben wir drei (Anm. d. Red.: Wolff, Ratcliffe und Mercedes-CEO Ola Källenius) beschlossen: 'Lasst es uns noch einmal machen'."
Der gegenwärtige Formel-1-Boom ist auch für Toto Wolff attraktiv. Der Wert seiner Anteile am Formel-1-Team steigt dadurch an. Eine erfolgsabhängige Klausel gibt es nicht in seinem Vertrag: "Ich hatte noch nie eine Leistungsklausel. Entweder man vertraut sich gegenseitig oder nicht", sagte der 52-Jährige entschieden.

Seit Einführung der Ground-Effect-Autos 2022 konnte Mercedes nur einen Grand Prix gewinnen.
Mercedes W15 kommt am 14. Februar
Klausel hin oder her: Der Erfolg soll zurückkehren nach Brackley. In den vergangenen beiden Jahren gelang den einstigen Dominatoren nur ein Sieg. George Russell gewann 2022 in São Paulo sein bislang einziges Formel-1-Rennen. Rekordsieger Lewis Hamilton wartet seit Ende 2021 auf seinen 104. Erfolg in der Königsklasse.
Dafür lässt das Team keinen Stein auf dem Anderen. Der neue Mercedes W15 soll kaum noch etwas mit seinen Vorgängern gemein haben. Ein Risiko, das sich auszahlen kann – oder auch nicht. Den neuen Einsatzwagen der beiden Engländer Lewis Hamilton und George Russell präsentiert Mercedes am 14. Februar.