Williams zur Reaktion gezwungen: Dieses Upgrade war so nicht geplant

Williams zur Reaktion gezwungen
Dieses Upgrade war so nicht geplant

GP Belgien 2025
Veröffentlicht am 30.07.2025

Williams schien mit dem fünften Platz schon durch. Nach sieben Rennen hatte der britische Rennstall mehr als doppelt so viele Punkte wie seine Verfolger auf dem Konto. Der FW47 war klar das fünftschnellste Auto im Feld. Doch dann geriet Williams in eine Flaute. Acht Punkte in fünf Rennen. Jeder der Mitkonkurrenten im Mittelfeld sammelte mehr Zähler in diesem Zeitraum. Sogar Alpine.

Zwei Umstände brachten Williams in Zugzwang. Vier Ausfälle drückten auf die eigene Ausbeute. Und die Gegner holten mit umfangreichen Upgrades auf. Sauber brachte zwei in Barcelona und Spielberg. Toro Rosso in Barcelona und Spa. Haas und Aston Martin in Silverstone. Alpine in Barcelona.

Williams hatte seinen einzigen großen Entwicklungsschritt schon beim GP Japan in Suzuka präsentiert und gehofft, damit ein Polster auf die Technik-Offensiven der anderen zu haben. Die Produktion weiterer Upgrade-Pakete wollte man eigentlich so lange wie möglich hinauszögern und das Geld lieber in die Entwicklung für 2026 stecken.

Carlos Sainz - Williams - GP Belgien 2025
xpb

Keine Luft mehr nach hinten

Doch wegen der engen Abstände zwischen Platz 5 und 10 war der Vorsprung schnell aufgebraucht. Alexander Albon und Carlos Sainz mussten um jeden Punkt kämpfen. "Ein Fehler, der dich zehn Millisekunden kostet, kann dein ganzes Wochenende kaputtmachen", stellte Sainz fest. Der Spanier kritisierte auch, dass falsche Strategien oder technische Probleme den Ertrag gemindert haben. "Ich könnte schon 20 oder30 Punkte mehr haben."

Im ersten Saisondrittel hatten die Williams-Piloten mehr Luft nach hinten. Nach der Pleite in Montreal war Teamchef James Vowles klar, dass man reagieren muss. Zum Glück lag das Upgrade schon bereit. Aber nur auf dem Papier. "Wir hatten es im März im Windkanal. Das war das einzige Mal, dass wir Zeit und Ressourcen für das 2026er Auto geopfert haben." Es betraf die Kühleinlässe, die Seitenkästen und den Unterboden.

Eigentlich war der Einsatz der neuen Teile erst nach der Sommerpause geplant. "Weil die Gegner nähergekommen sind, haben wir es um zwei Rennen vorgezogen", verrät Albon. Vowles ist stolz auf seine Produktionsabteilung. "Es war eine Meisterleistung, die Teile für Spa fertig zu kriegen. Das hätten wir vor einem Jahr noch nicht gekonnt und zeigt, wie sich dieses Team entwickelt hat."

Alex Albon - Williams - GP Belgien 2025
Williams

Kühlproblem unter Kontrolle

In Spa war Williams wieder der Herr der zweiten Tabellenhälfte. Vom Speed her können nur die Haas mithalten, doch der US-Rennstall verschenkt zu viele Punkte durch operationelle Fehler und liegt schon 35 Zähler zurück. Mit elf Punkten in Sprint und Hauptrennen hat Williams seinen fünften Platz wieder gefestigt.

Auch das mysteriöse Kühlproblem befindet unter Kontrolle. "In Spa hatten wir noch einmal eine provisorische Lösung. Sie kostete immer noch ein bisschen Rundenzeit. Beim nächsten oder übernächsten Rennen gibt es dann eine permanente Lösung", erzählt Vowles. Einsatzleiter Dave Robson ist guter Hoffnung, dass das Thema bereits in Budapest vom Tisch ist.

Die Ursachenforschung erwies sich als harte Nuss. "Da geht es um mehr als nur die Frage, wie viel Luftvolumen wir durch die Kühlkanäle bringen", betont Robson. Ein Leck im Kühlsystem wurde schnell ausgeschlossen. "Zum ersten Mal gab es schon letztes Jahr in Singapur Anzeichen, dass da etwas nicht stimmt. Es trat nicht immer auf, und es war schwer ein Muster zu erkennen. Mit dem Wetter hatte es nichts zu tun", verrät Vowles.