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Williams schmeißt Sargeant raus
Colapinto sticht Schumacher aus

Williams wird Logan Sargeant schon beim nächsten Rennen in Monza durch Franco Colapinto ersetzen. Mick Schumacher hatte sich ebenfalls Hoffnung gemacht, ging aber trotz prominenter Unterstützung leer aus.

Franco Colapinto - Formel 1 - Williams
Foto: Williams

Das Zandvoort-Wochenende hatte für Mick Schumacher nicht gut begonnen. Auf Instagram musste der Deutsche am Donnerstag (22.8) lesen, dass sich Alpine für Jack Doohan als zweiten Stammpiloten für die kommende Saison entschieden hatte. Dem französischen Rennstall wurde anschließend von den TV-Experten schlechter Stil vorgeworfen, weil man dem eigenen WEC-Kaderpiloten nicht persönlich abgesagt hatte.

Für Schumacher ist für die kommende Saison somit nur noch eine Tür offen. Audi sucht nach den Absagen von Carlos Sainz, Esteban Ocon und Liam Lawson weiter nach einem Teamkollegen für Nico Hülkenberg. Von den Piloten mit Formel-1-Erfahrung ist Valtteri Bottas wohl der größte Konkurrent für Schumacher. Möglich ist natürlich auch, dass es der neue F1-Chef bei Audi, Mattia Binotto, mit einem Rookie probieren will.

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Liam Lawson wird 2025 in ein Stammcockpit befördert.

Red Bull will Lawson nicht rausrücken

Für Mick Schumacher wäre es wichtig, jetzt noch einmal zu zeigen, dass er das nötige Talent hat. Die Langstrecken-Einsätze im Alpine helfen da nur bedingt. Doch dann schien sich unverhofft eine Tür zu öffnen. Teamchef James Vowles war nach dem Unfall von Logan Sargeant im dritten Training von Zandvoort ordentlich die Hutschnur gerissen. Der Crash hatte Reparaturkosten in Millionenhöhe verursacht.

Weil es nicht der erste Fehler des in dieser Saison noch punktelosen US-Amerikaners war, hatte sich Vowles direkt nach Alternativen umgehört. Der erste Weg führte ins Red-Bull-Motorhome. Der Wunschkandidat hieß Liam Lawson. Doch die RB-Verantwortlichen wollten den Neuseeländer nicht so einfach gehen lassen. Immerhin ist Williams ja auch ein Konkurrent von Toro Rosso in der Teamwertung.

Nach dem Rennen gab es von Red-Bull-Sportchef Helmut Marko zweideutige Aussagen. Man wolle einem jungen Fahrer nicht im Weg stehen, wenn es die Chance gibt, Erfahrung durch Renneinsätze zu sammeln, erklärte der Grazer am Sky-Mikrofon. Allerdings war aus dem Energy-Drink-Lager auch zu hören, dass Lawson vor der geplanten Beförderung im nächsten Jahr noch diese Saison Einsätze im Toro Rosso bekommen soll.

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Andrea Kimi Antonelli soll sein Vorbereitungsprogramm wie geplant beenden, um 2025 Lewis Hamilton zu beerben.

Antonelli bleibt bei Mercedes

Weil Red Bull Lawson nicht so einfach rausrückt, hatte Vowles parallel auch Mercedes kontaktiert. Gerne hätte Williams Supertalent Andrea Kimi Antonelli eine Chance gegeben, ein verfrühtes F1-Debüt zu feiern. "Wir sind dann aber gemeinsam zu dem Schluss gekommen, dass es nicht sinnvoll wäre, ihn jetzt schon ins Rennauto zu setzen", erklärte Mercedes-Teamchef Toto Wolff. "Kimi soll die Formel 2 zu Ende fahren und das geplante Testprogramm fortsetzen."

Eine erste Kostprobe von den Fähigkeiten Antonellis bekommen die Fans am kommenden Wochenende in Monza. Bei seinem Heimspiel darf der Italiener im ersten Training den AMG W15 pilotieren. George Russell muss dafür kurz auf die Ersatzbank. Nach der endgültigen Absage von Max Verstappen ist die Bekanntgabe Antonellis als Silberpfeil-Stammfahrer für 2025 wohl nur noch Formsache.

Vowles soll sich bei Wolff auch nach Mick Schumacher erkundigt haben. "Wir haben den echten Mick noch nicht gesehen. Er verdient noch eine Chance. Wir würden Williams bei einem Einsatz von ihm voll unterstützen", bestätigte der Mercedes-Teamchef in Zandvoort.

Vowles gilt aber nicht als der größte Fan des deutschen Youngsters. In seiner zweiten Formel-1-Saison hatte Schumacher das Duell gegen Teamkollege Kevin Magnussen verloren. Und Vowles kann sich auch noch gut an den ein oder anderen heftigen Unfall des Formel-2-Meisters von 2020 erinnern.

Toto Wolff & Mick Schumacher - GP Belgien 2024
Wilhelm

Toto Wolff hätte lieber Schumacher im Williams gesehen.

So entschied sich Williams am Ende schließlich für ein Eigengewächs. Junior-Pilot Franco Colapinto wird Sargeant schon in Monza ersetzen und dabei mit der Startnummer 43 antreten. Und er soll das Stammcockpit für den Rest der Saison besetzen, bis Sainz dann 2025 übernimmt. Der 21-Jährige ist damit der 49. Grand-Prix-Fahrer in der Williams-Geschichte. Man darf gespannt sein, ob der Sechstplatzierte der aktuellen Formel-2-Saison besser abschneiden wird, als sein glückloser Vorgänger.

"Es ist eine Ehre, dass ich mit Williams mein Formel-1-Debüt feiern darf", erklärte der Argentinier zur Beförderung. "Dieses Team hat so eine große Tradition und befindet sich auf einer Mission, wieder zurück an die Spitze zu kommen. Ich kann es kaum erwarten, ein Teil davon zu sein. Weil ich mitten in der Saison einsteige, wird die Lernkurve steil ausfallen, aber ich bin bereit für die Herausforderung."

Vettel unterstützte Schumacher

Für Schumacher ist es eine Klatsche, dass er nun gegenüber einem Formel-2-Junior das Nachsehen hatte. Am Ende half nicht einmal die prominente Unterstützung von Sebastian Vettel. Der Heppenheimer hatte sich in der Bild-Zeitung dafür eingesetzt, dass sein Kumpel eine zweite Chance bekommt: "Natürlich bin ich etwas befangen, weil er mein Freund ist, aber er ist in meinen Augen die beste Lösung. Mick hat zwei Jahre Erfahrung in der Formel 1 als Fahrer, hat durch seine momentane Rolle einen sehr breiten technischen Einblick, kennt den Mercedes-Motor und ist seit seinem Aus bei Haas als Person sehr gereift."

Nach Einschätzung von Vettel hätte Schumacher auch die nötige Klasse und die Erfahrung gehabt, um Williams in der aktuellen Situation weiterzuhelfen: "Mick ist ein guter Rennfahrer. Er hat die Formel 2 und die Formel 3 gewonnen – das ist kein Selbstgänger. Jetzt hat er nochmal an Reife gewonnen. Ich bin mir sicher, dass er bei Williams überzeugen könnte. Zumal er im Gegensatz zu anderen Kandidaten das Formel-1-Fahrerfeld und die Strecken kennt. Das ist ein großer Vorteil."

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