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Neue Besitzer aus den USA
Williams verkauft seinen Rennstall

Es ist das Ende einer Ära. Williams verkauft seinen Rennstall an eine private Investment-Firma aus den USA. Die neuen Besitzer von Dorilton Capital wollen mit dem Traditionsteam zurück an die Spitze der Formel 1.

George Russell - Williams - Formel 1 - GP Spanien - Barcelona - 14. August 2020
Foto: F1/FIA

Ende Mai hatte Williams verkündet, den Verkauf seines Rennstalls zu erwägen. 12 Wochen später meldet das Formel 1-Team aus dem englischen Grove Vollzug. Williams übergibt sein Formel 1-Team an Dorilton Capital, "eine private Investmentfirma mit Hauptsitz in den USA, die über langjährige Erfahrung im Aufbau und der Verbesserung von Unternehmen mit einem flexiblen und geduldigen Anlagestil verfügt", heißt es in einer Mitteilung.

In der 41-zeiligen Presseaussendung wird das Ende einer Ära beschrieben. Williams ist seit Mitte der 1970er ein festes Mitglied in der Königsklasse des Motorsports. Seit 1973 hat der Rennstall unter verschiedenen Namen über 750 Grand Prix bestritten und davon 114 gewonnen. Williams ist nach Ferrari und McLaren der älteste Rennstall in der Geschichte der Königsklasse – und der dritterfolgreichste nach Siegen. Das Team gewann in seiner ruhmreichen Vergangenheit neun Mal die Konstrukteurs-Weltmeisterschaft. Sieben Fahrer wurde in einem Williams Weltmeister.

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Dorilton Capital respektiere Erbe

Vom Erfolg der Vergangenheit ist der Rennstall inzwischen weit entfernt. Williams ist ans Tabellenende abgerutscht. Der Sport ist zu teuer geworden für den letzten verbliebenen Rennstall aus der Riege der sogenannten englischen Garagisten, die unabhängig von großen Werken geführt wurden. Nun geht Williams in die Hand einer amerikanischen Investmentfirma über.

"Das mag das Ende einer Ära sein für Williams als familiengeführtes Unternehmen, aber wir wissen, dass unsere Firma in gute Hände übergeht", sagt Claire Williams, die in den letzten Jahren mehr und mehr die Geschäfte von Firmengründer und Formel 1-Legende Sir Frank Williams übernommen hatte. "Die Leute von Dorilton Capital verstehen den Sport und wissen, was es braucht, um erfolgreich zu sein. Sie respektieren unser Erbe und werden alles dafür tun, dass Williams in Zukunft wieder erfolgreich ist."

Die Williams Grand Prix Holding PLC ist seit 2011 an der Frankfurter Börse notiert. Dort wurde ein Anteil von fast einem Viertel (24,1 Prozent) des Unternehmens in Aktien ausgegeben. Williams kommt aktuell (21. August 2020) auf eine Marktkapitalisierung von 136 Millionen Euro. 51,3 Prozent der Anteile waren bis zuletzt in Familienbesitz. 9,3 Prozent gehört Mitgründer Sir Patrick Head. 11,7 Prozent Toto Wolff und US-Investor Brad Hollinger. 3,6 Prozent der Anteile wurden an Mitarbeiter gestreut. Wie die Verhältnisse mit der Übernahme durch Dorilton Capital aufgeteilt sind, ist nicht beschrieben.

Claire Williams - 70 Jahre F1 GP - Silverstone - Formel 1 - 6. August 2020
xpb
Claire Williams und Vater Frank verkaufen den F1-Rennstall an die private US-Investmentfirma Dorilton Capital.

Williams will wieder nach oben

Am 29. Mai hatte Williams seine Optionen für die Zukunft auf den Tisch gelegt: den Verkauf einer Minderheitsbeteiligung, eine Übernahme durch eine Mehrheit oder den Komplettverkauf des Rennstalls. Die Pressemitteilung von 21. August 2020 liest sich so, dass Dorilton Capital das Team komplett übernommen habe.

Am Firmenstammsitz soll nicht gerüttelt werden. Williams soll im englischen Grove verwurzelt bleiben und von dort seine Rennaktivitäten verfolgen. Das Team werde weiterhin als Williams an den Start gehen. Auch die Tradition der Chassis-Bezeichnung (FW für Frank Williams) soll fortgeführt werden.

Es habe eine Reihe potenzieller Investoren und Interessenten gegeben. Der Vorstand – darunter auch Sir Frank Williams – habe sich einstimmig für den Verkauf an Dorilton Capital ausgesprochen. Ziel sei es, "die Konkurrenzfähigkeit des Rennstalls wiederherzustellen". Der Rennstall starte in eine "aufregende neue Ära" und sei mit den neuen Eigentümern gut aufgestellt, "um Kapital aus den Regeländerungen der Formel 1 zu schlagen", die ab kommender Saison greifen. Dann segeln die zehn Teams der Königsklasse erstmals unter einer Budgetobergrenze von 145 Millionen Dollar. Die Absenkung reichte aber nicht aus, damit Williams weiter unabhängig bleiben kann.

Ab 2022 werden die Budgets noch weiter abgesenkt und es greift ein völlig neues Chassis-Regelwerk. Williams hofft, mit den neuen Eigentümern die Leiter wieder nach oben klettern zu können. Der finanzielle Rahmen dafür sollte gegeben sein. Als eines der ersten Teams hatte Williams am Dienstag (18. August 2020) bekanntgegeben, den neuen Rahmenvertrag der Formel 1, der bis einschließlich 2025 greift, unterschrieben zu haben.

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