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Williams leidet unter Wind
Keine Upgrades mehr für FW44

Williams konnte in Belgien überraschend in die Punkte fahren. Chefingenieur Dave Robson erklärt die Gründe für die Formsteigerung. Dazu verrät der Brite noch, warum das Auto so anfällig auf Windböen reagiert und wie der weitere Entwicklungsplan mit dem FW44 aussieht.

Williams - GP Belgien 2022
Foto: Wilhelm

Vor der Sommerpause hatte Williams acht Mal in Folge keine Punkte geholt. Doch in Belgien platzte der Knoten endlich wieder. Alexander Albon raste im Qualifying aus eigener Kraft auf Rang neun. Dank der vielen Motorstrafen wurde dieses Ergebnis am Sonntag noch in einen sechsten Startplatz umgewandelt.

Im Rennen konnte der Thailänder die gute Pace nicht ganz bestätigen. Die heißeren Temperaturen führten zu einem übermäßigen Reifenverschleiß. Weil der Williams mit weniger Abtrieb als die Konkurrenz unterwegs war und dadurch in den Kurven schnell ins Rutschen kann, litten die Williams-Piloten mehr als ihre Gegner.

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Albon musste schon früh in den Rückspiegel schauen und einige Konkurrenten ziehen lassen. Doch in einer heldenhaften Verteidigungsschlacht sicherte sich der 26-Jährige am Ende wenigstens noch einen WM-Punkt. Im Ziel hingen ihm gleich fünf Autos im Abstand von nur fünf Sekunden im Nacken. "Das war eines der härtesten Rennen meiner F1-Karriere", schnaufte der Pilot anschließend durch.

Williams - Technik - Formel 1 - GP Belgien 2022
ams
Williams experimentierte in Belgien mit verschiedenen Heckflügeln. Albon konnte seine Gegner dank schmalem Flügel auf den Geraden hinter sich halten.

Williams auf Geraden schnell

Schlüssel dafür, dass Albon die Gegner hinter sich halten konnte, war der gute Top-Speed. "Es ist kein Geheimnis, warum unser Auto auf den Geraden so schnell ist. Es produziert einfach nicht so viel Luftwiderstand, und – damit einhergehend – auch nicht so viel Abtrieb", erklärte Chefingenieur Dave Robson. "Strecken wie Spa, auf denen wir unser Abtriebslevel wählen können, liegen uns natürlich besser als Strecken wie Budapest, bei denen wir alles an Abtrieb draufpacken müssen, was wir haben."

Die Techniker setzten in Spa absichtlich auf die Trumpfkarte Top-Speed, wie Robson verriet. "Im kurvigen zweiten Sektor hatten wir das langsamste Auto. Das ist eine Abwägung, die wir bewusst so getroffen haben. Wir haben nicht geglaubt, dass wir im zweiten Sektor überholt werden können. Und wenn doch, dann nur von einem deutlich besseren Auto."

Die Williams-Ingenieure vermuteten, dass neben der passenden Streckencharakteristik auch die Technik-Direktive zum Unterboden mitgeholfen haben könnte. Laut Robson musste Williams gar nichts am Auto ändern, um die Regeln einzuhalten. "Wir wissen nicht, wie stark es andere betroffen hat, aber vielleicht hat das eine Rolle gespielt. Mit so einer guten Pace im Verhältnis zu den anderen hätten wir vorher jedenfalls nicht gerechnet."

Nicholas Latifi - GP Belgien 2022
Jerry André
Nach seinem Dreher in der Anfangsphase hatte Nicholas Latifi in Belgien keine Chance mehr auf Punkte.

FW44 reagiert sensibel auf Wind

Auch geholfen habe, dass es in Spa kaum Wind gab. Die Rennen davor haben gezeigt, dass der FW44 besonders sensibel reagiert, wenn es stärker weht. Nach dem genauen Grund wird in der Fabrik in Grove noch gesucht. Klar ist nur, dass der Hund irgendwo in der Aerodynamik versteckt ist. Der Williams verliert massiv an Abtrieb, wenn die Anströmung durch Böen gestört wird.

"Wenn wir genau wüssten, woran es liegt, hätten wir das Problem wohl schon gelöst", grinst Robson etwas gequält. "Klar ist: Je mehr Abtrieb man über die einzelnen Elemente produziert, desto anfälliger wird man für Windböen. Daran müssen wir noch arbeiten. Da wir solche Probleme auch schon in der Vergangenheit hatten, könnte es auch an der Art liegen, wie wir das Auto designen."

Bis zum Ende der Saison müssen die Piloten nun mit dieser Charaktereigenschaft ihrer Autos leben. Laut Robson sind keine größeren Upgrades mehr geplant: "Wir haben die Entwicklung so gut wie abgeschlossen. Wenn jetzt noch was kommt, dann nur weil wir wegen eines konkreten Problems zum Handeln gezwungen werden. Ansonsten ist die Arbeit in der Fabrik schon komplett auf nächstes Jahr ausgerichtet."

Chancen auf Punkte eröffnen sich für die Williams-Fahrer wohl nur noch auf schnellen Strecken wie Spa. Davon gibt es außer Monza aber nicht mehr viele im Rest des Kalenders. Ein spezielles Aero-Paket für die Highspeed-Schlacht in Italien wird es laut Robson aber nicht geben. "Wir fahren dort einen modifizierten Spa-Flügel. Wenn man den Kostendeckel in Betracht zieht, ist das keine schlechte Lösung." Am Ende müssen also wohl wieder die Fahrer die Kohlen aus dem Feuer holen.

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