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Williams wie zu besten Zeiten
Plötzlich in der Topgruppe

GP Großbritannien 2023

Die große Sensation des Trainingsfreitags zum GP England hieß Williams. Alexander Albon lenkte den FW45 zweimal auf den dritten Platz. Auch Logan Sargeant erreichte die Top 5. Teamchef James Vowles freut sich, bremst gleichzeitig aber auch die Euphorie.

Alexander Albon - Williams - GP England 2023 - Silverstone
Foto: Wilhelm

Diese Vorstellung erinnerte fast schon an alte Williams-Glanzzeiten. Alexander Albon tauchte in beiden Trainings zum GP England auf dem dritten Platz auf. Entsprechend zufrieden sprach der Thailänder später in die Mikrofone. "Es war ein sehr guter Trainingstag. Jedenfalls können wir beim Blick auf die Zeitentabelle nicht unglücklich sein." Auch der Teamkollege lieferte ab. Logan Sargeant beendete das erste Training auf dem 17. Platz und kletterte im zweiten bis an die fünfte Stelle. Zwei Williams unter den besten fünf Autos. Das schaffte sonst nur Red Bull.

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Silverstone ist für Williams wie für sechs andere Teams ein Heimrennen. Die Rennstrecke meinte es schon oft gut mit dem Traditionsrennstall aus Grove. Man feierte hier 1979 den ersten von bisher 114 Grand-Prix-Siegen. 1997 erreichte man mit dem 100. Triumph ausgerechnet in Silverstone den dreistelligen Bereich. Das haben ansonsten bis heute nur Red Bull, Mercedes, McLaren und Ferrari geschafft.

Logan Sargeant - Williams - GP England 2023 - Silverstone
Wilhelm
Logan Sargeant erreichte den fünften Platz. Ihm hilft es, wie in Österreich die Strecke gut zu kennen.

Weniger Benzin als Gegner

Dass es für den WM-Neunten aber dieses Mal derart gut läuft, ist eine kleine Sensation. Selbst wenn es nur der Trainingsfreitag war. Selbst wenn Williams schon mehr abgetankt hatte als die Gegner. Auf der Highspeed-Bahn machen zehn Kilogramm zwischen 0,35 und 0,4 Sekunden aus. "Wir haben hauptsächlich Qualifikations-Runs bestritten", verriet Teamchef James Vowles. Und dennoch. Dieser Auftritt macht Mut.

Vowles fügtehinzu: "Uns ist klar, dass wir morgen zurückrutschen werden. Wir sind jetzt aber mit unserem Auto in einer Position, um kämpfen zu können." Nicht einmal Punkte scheinen ausgeschlossen zu sein. Die Longruns schienen ebenfalls zu passen. Man muss allerdings noch abwarten, was das Wetter macht. Für Samstag ist Regen angesagt. Am Rennsonntag ist er nicht ausgeschlossen.

Es war kein einfacher Tag für die Teams. Zu Beginn war die Rennstrecke noch rutschig, Der Wind machte den Fahrern grundsätzlich das Leben schwer. Je nachdem, ob er entgegen bläst oder von hinten drückt, verschieben sich die Bremspunkte. Die Balance wechselt. Unter diesen komplizierten Voraussetzungen liefen die Williams gut. Die umfangreichen Modifikationen, die man vor zwei Rennen in Kanada vorgenommen hatte, schlagen offensichtlich immer besser an.

Die Williams haben Abtrieb gewonnen und sind auf den Geraden weiterhin schnell. Silverstone ist auf dem Papier keine Paradestrecke. Die Vollgas-Passagen helfen aber. Zu fast 80 Prozent der Runde stehen die Fahrer auf dem 5,891 Kilometer langen Kurs voll auf dem Stempel. Vowles lobte seine Piloten, und speziell Rookie Sargeant. "Er macht sich gut. Österreich und Silverstone sind zwei Strecken, die er kennt. Das hilft ihm."

Williams - Frontflügel - GP England 2023 - Silverstone
ams
Williams hat einen neuen Frontflügel. In England fährt ihn nur Alexander Albon.

Neuer Frontflügel an Albon-Auto

Das Training nutzte Williams nicht nur vermehrt für Quali-Runs. Es ging auch darum, ein besseres Verständnis für die neuen Pirelli-Reifen aufzubauen. Außerdem hat man selbst neue Teile mitgebracht. Albon fuhr einen neuen Frontflügel, den die Ingenieure als gewinnbringend einstufen. Er bleibt für das restliche Wochenende am Auto mit der Startnummer 23. Das Auto des Teamkollegen wurde im ersten Training mit einem neuen Heckflügel bestückt – eine Entwicklung für den späteren Teil der Saison.

Die Gegner im Mittelfeld brachten zum Teil erhebliche Upgrades mit, lagen aber hinter Williams. McLaren kämpfte bei höheren Temperaturen am Nachmittag im Fall von Lando Norris mit der Balance und dem Vertrauen in den Rennwagen. Alfa-Sauber und Alpha Tauri tauchten in der zweiten Tabellenhälfte ab. Tenor bei Sauber: Es sei darum gegangen, die neuen Teile zu verstehen und verschiedene Setups zu testen. Guanyu Zhou, als Elfter der bestplatzierte Alfa-Sauber, sieht noch speziell Verbesserungsbedarf bei der Balance.

Die Alpha Tauri waren am Freitag die langsamsten Autos im Feld. Zum wiederholten Mal baute Red Bulls Schwesterteam den halben Rennwagen um. Die Entwicklung verläuft konträr zum A-Team. Red Bull bessert bisher lediglich in Details nach. Auf dem Papier versprechen die neuen Teile für Alpha Tauri einen Zeitgewinn von zweieinhalb Zehntelsekunden. In der Praxis kamen sie am Freitag von Silverstone scheinbar nicht an. "Wir brauchen Zeit, um die vielen Neuteile zu verstehen", sagte Yuki Tsunoda. Nico Hülkenberg zeigte sich von den Williams-Zeiten besorgt: "Die sehen verdammt schnell aus, und sie sind einer unserer direkten Gegner. Wenn wir die schlagen wollen, müssen wir zulegen."

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