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Weniger Action in der Formel 1?
Deshalb wird weniger überholt

Das Überholen ist wieder einen Schritt schwerer geworden, weil die Ingenieure die Aerodynamik immer weiter verfeinern, was dann schlechtere Luft nach hinten abstrahlt. Bei 33 Überholmanövern pro Rennen gibt jedoch keinen Grund zur Panik.

Max Verstappen vs. Lando Norris  - Formel 1 - GP Italien 2024
Foto: xpb

Die Groundeffect-Autos waren mit der Hypothek angetreten, dass sie das Überholen erleichtern sollen. Das war 2022 zum Start des neuen Fahrzeugkonzepts auch der Fall. Da lobten alle Fahrer, dass es einfacher geworden war, anderen Autos zu folgen. Die durchschnittlichen Überholzahlen pro Rennen kletterten von 31,09 auf 38,00.

2023 stieg die Zahl erneut, was aber auch daran lag, dass es mit Spa, Zandvoort und Las Vegas drei Ausreißer nach oben gab. Daran waren das Wetter und eine unterschiedliche Reifenwahl oder Strategie verantwortlich. Das sorgte für entsprechende Speed-Unterschiede im Feld. Über die 22 Grand Prix der vergangenen Saison wurden durchschnittlich 41,6 Überholmanöver gezählt.

Unsere Highlights
Charles Leclerc vs. Oscar Piastri - GP Aserbaidschan 2024
Wilhelm

Beim GP Aserbaidschan gab es 2024 bisher die meisten Überholmanöver. Es wurden insgesamt 50 gezählt.

Zu viel verwirbelte Luft

In dieser Saison sind die Zahlen auf durchschnittlich 33,00 Überholvorgänge auf der Strecke zurückgegangen. Und das, obwohl es zum Teil verlängerte DRS-Zonen oder wie in Singapur einen vierten DRS-Bereich gab. Spitzenreiter bis jetzt ist der GP Aserbaidschan mit 50 Überholmanövern, Schlusslicht ist wie erwartet Monte Carlo mit vier.

Der Rückgang der Positionswechsel auf der Strecke hat viele Gründe. Zum einen die Aerodynamik. Die Ingenieure optimieren ihre Autos im Detail, und das bedeutet fast immer, dass die nach hinten abgestrahlte Luft verwirbelter wird. Die Fahrer berichten übereinstimmend, dass es wieder schwieriger geworden ist dem Vordermann zu folgen.

Ein gutes Beispiel dafür war Singapur. Lando Norris machte für seine zwei Mauerberührungen die Turbulenzen anderer Autos verantwortlich. Die meiste Zeit fuhr er einsam an der Spitze, doch ein paar Mal geriet der McLaren-Pilot in den Dunstkreis überrundeter Fahrer. Umso wichtiger ist es geworden, an der Spitze zu fahren, um von sauberer Luft zu profitieren. Deshalb sind die Plätze eins und neun so beliebt. Ab der neunten Stelle beginnt die zweite Hälfte des Feldes.

Charles Leclerc - Formel 1 - GP Belgien 2024
xpb

In Spa vereitelte dieses Jahr der starke Gegenwind auf der Kemmel-Geraden viele Überholmanöver.

Leistungsdichte als Überholkiller

Auch die große Leistungsdichte ist ein Überholkiller. Wenn die Top-8-Autos innerhalb von drei bis vier Zehntelsekunden liegen und das Verfolgerfeld sich über eine halbe Sekunde verteilt, dann reicht das Speed-Delta nicht, den Vordermann zu überholen. Außer, die DRS-Zone ist extra lang, oder der Wind bläst auf der längsten Gerade von vorne. Das vergrößert den DRS-Effekt.

Umgekehrt kann es auch auf den überholfreundlichsten Strecken die Rennen zu einer Prozession kommen. Das ist dieses Jahr in Spa passiert. "Wir hatten auf der Kemmel-Geraden Rückenwind. Deshalb war es selbst dort schwierig, eine Position zu gewinnen", erzählt George Russell. 2023 wurden in Spa 61 Überholmanöver gezählt. Dieses Jahr nur 29.

Auch die Reifen spielen eine Rolle. Es gibt immer mehr Einstopp-Rennen und immer weniger, die sich eine Alternativ-Strategie zutrauen. Einstopp-Rennen bedeutet, dass sich die Reifen zu wenig abnutzen. Damit gibt es zu geringe Unterschiede zwischen den Autos. Auf den meisten Strecken muss man aber fast eine Sekunde schneller sein, um eine 50-prozentige Chance zum Überholen zu haben.

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