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Vorschau GP Kanada 2024
Ferrari-Fete in Montreal?

GP Kanada 2024

Charles Leclerc und Ferrari reisen als Top-Favoriten zum GP Kanada. Weltmeister Max Verstappen und Red Bull werden sich in Montreal strecken müssen. In der Vorschau haben wir die letzten Infos zum Kanada-Grand-Prix.

Charles Leclerc - Formel 1 - GP Kanada 2023
Foto: xpb

Darauf hat die Formel 1 lange gewartet: Red Bull reist nicht als Favorit zum Großen Preis nach Kanada. Das Weltmeister-Team dominierte die vergangenen beiden Jahre die Königsklasse nach Belieben. Jetzt scheint diese Vorherrschaft beendet. Ferrari und McLaren sitzen Red Bull mehr als nur im Nacken. Dank der Spannung an der Spitze hoffen die Fans auf einen Dreikampf in Montreal. Das Rennen auf der Île Notre-Dame ist seit Monaten ausverkauft. Die Kanadier lieben die Formel 1. Ihre Begeisterung trägt dazu bei, dass der Grand Prix ein echtes Highlight im Rennkalender ist.

Unsere Highlights

Das Wetter könnte den Fans die Stimmung auf den Tribünen jedoch etwas vermiesen. Bis jetzt kündigen die Meteorologen für jeden Tag Niederschlag an. Ein Tiefdruckgebiet soll ab dem Wochenende die Region Québec heimsuchen. Mit Beginn des Regens sollen auch die Temperaturen sinken. Am Sonntag geben die Wetterfrösche eine Höchsttemperatur von 20 Grad Celsius an.

Montreal hatte in seiner Formel-1-Geschichte schon die ein oder andere Regenschlacht zu bieten. Unter anderem waren die Qualifyings in den vergangenen beiden Jahren nass. Regen bringt immer wieder Würze und wirbelt das Feld durcheinander. Eine Variable, die die Top-Favoriten gerne aus ihrer Gleichung streichen würden. Die Underdogs hoffen im Gegensatz dazu auf etwas Chaos.

Die Strecke: Circuit Gilles Villeneuve

Nach Jeddah, Melbourne, Miami und Monaco steht in Montreal schon der fünfte Stadtkurs des Jahres auf dem Programm. Vom Layout hat der Circuit Gilles Villeneuve auf der Île Notre-Dame mitten im Sankt-Lorenz-Strom aber eigene Besonderheiten zu bieten, die ihm einen eigenen Charakter verleihen. Sechs Mal beschleunigen die Autos auf der 4,361 Kilometer-Runde auf mehr als 250 km/h. Und ebenso oft steigen die Piloten knallhart in die Eisen.

Um schnelle Rundenzeiten zu erreichen, müssen die Autos in den Schikanen aggressiv über die Kerbs, was mit den flachen Rennwagen der Groundeffect-Generation zu einem Problem werden könnte. Gefahr droht auch durch die engen Mauern am Kurvenausgang. Vor allem die Bande in der Zielschikane ist schon vielen großen Piloten zum Verhängnis geworden, was ihr den Spitznamen "Wall of Champions" einbrachte. Überholen ist in Kanada dank der langen Geraden und drei DRS-Zonen normalerweise kein Problem.

Die Strecke bekam im vergangenen Herbst einen frischen Asphalt spendiert. Kollege Tobias Grüner weilte zu diesem Zeitpunkt in Kanada und konnte ein paar Schnappschüsse von den Arbeiten auf der Strecke machen.

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Fast Facts

  • Streckenlänge: 4,361 Kilometer
  • Rundenzahl: 70
  • Renndistanz: 305,270 km
  • Anzahl Kurven: 14 (6 links / 8 rechts)
  • Rundenrekord (Rennen): 1:13.078 Min. (Valtteri Bottas, 2019)
  • Absoluter Rundenrekord: 1:10.240 Min. (Sebastian Vettel, 2019)
  • Distanz von der Pole-Position bis zur ersten Bremszone: 152 Meter
  • Länge der Boxengasse: 405 Meter
  • Zeit in der Boxengasse bei Speedlimit: 18 s
  • Vollgas-Anteil (Rundendistanz): 72 Prozent (Rundenzeit: 59 Prozent)
  • Top-Speed: 321 km/h
  • DRS-Zonen: 3 (T7-T8, T12-T13, T14-1)
  • Safety-Car-Wahrscheinlichkeit: 60 Prozent (3/5)
  • Reifensorten: C3, C4 & C5
Pirelli - Reifen - GP Kanada 2024 - Formel 1
Pirelli

Reifenverschleiß und Abtrieb niedrig, Bremsbelastung und Top-Speed hoch – Montreal ist eine extreme Strecke. Pirelli bringt die weichsten Mischungen aus ihrem Sortiment nach Kanada.

Das Setup

Die langen Geraden verlangen nach einem guten Top-Speed. Knapp 70 Prozent einer Runde haben die Piloten den Gasfuß voll durchgedrückt. Mit zu viel Luftwiderstand verliert man Rundenzeit und wird für die Konkurrenz im Zweikampf zur leichten Beute. Die Flügel werden deshalb ähnlich flach gestellt wie in Baku. Die Ingenieure müssen in Sachen Anpressdruck aber einen guten Kompromiss finden, um in den kurvigen Abschnitten nicht zu viel Zeit zu verlieren.

Wegen des Stop-and-Go-Charakters der Strecke sind auch Bremsstabilität und die Fahrbarkeit des Motors zwei sehr wichtige Faktoren. Die vielen harten Bremsvorgänge belasten Mensch und Material. Die Teams müssen für eine ausreichende Kühlung der Carbon-Stopper sorgen. Bei der Verzögerung werden regelmäßig Werte von über 5g gemessen.

Aus den engen Ecken heraus zählt vor allem eine gute Traktion. Auf der Hinterachse sollten deshalb etwas weichere Federn verbaut werden. Wegen der hohen Kerbs und der vielen Wellen im Asphalt kann das Fahrwerk generell nicht maximal tief heruntergeschraubt werden, was auf Kosten des Abtriebs geht.

Die Ingenieure sollten bei der Wahl des Setups einkalkulieren, dass der Grip auf der nicht permanenten Rennstrecke über das Wochenende immer stark zulegt. Auch der wechselnde Wind ist ein nicht zu unterschätzender Faktor.

Der Reifenverschleiß ist wegen des glatten Asphalts normalerweise kein großes Problem. Eher könnte es ob des neuen Belags zum Körnen kommen. Das schmeckt vor allem dem Red Bull RB20 nicht, wie wir in Australien beobachten konnten. Pirelli schickt wie immer die drei weichsten Mischungen über den Teich. Wir erwarten dennoch bei den meisten Piloten nicht mehr als einen Boxenstopp. Es wird interessant, ob auf der grünen Strecke wieder mal Graining zum Thema wird.

Lewis Hamilton - Mercedes - GP Kanada - Bilder des Jahres 2023
Wilhelm

Die Formel 1 gastierte schon 42 Mal auf der Île Notre-Dame im Sankt-Lorenz-Strom.

Die Upgrades

Montreal hat seinen Platz im Rennkalender mal wieder mitten in der Europa-Saison gefunden. Die große Entfernung zu den heimischen Fabriken spricht eigentlich eher gegen ein Upgrade-Festival. Dennoch erwarten wir kleinere Updates an den Rennwagen. Zwei Wochen Pause nach dem Monaco-GP und ebenfalls zwei Wochen Abstand zum nächsten Grand Prix in Barcelona sind trotz der Distanz verlockend, um neue Teile an die Autos zu schrauben.

Mercedes bringt Kleinigkeiten für seinen Silberpfeil. Die Ingenieure haben die Philosophie bei der Weiterentwicklung des W15 geändert. Statt auf einen Schlag das Auto mit vielen Updates radikal umzubauen, setzt Mercedes auf kleine Schritte. Das hilft den Technikern, ihr Auto peu à peu besser zu verstehen. Der Aufwärtstrend aus den vergangenen Rennen gibt Teamchef Toto Wolff und seiner Truppe momentan recht.

Viele Teams werden für Kanada auch andere Heckflügel an die Strecke karren. Die auf maximalen Abtrieb getrimmten Monaco-Heckflügel werden auf dem schnellen Stadtkurs nicht benötigt. Deshalb gilt es hier, die Augen offenzuhalten, wer welche Spezifikation an sein Auto schrauben wird.

Die Favoriten

Ferrari reist mit breiter Brust nach Montreal. Die Roten haben in Imola ihr großes Upgrade-Paket gebracht und befinden sich immer noch in der Lernphase ihres umgebauten Autos, das bereits sein Potenzial andeutet. Charles Leclerc gewann in Monaco zum ersten Mal seinen Heim-GP im Fürstentum. Der SF-24 dürfte auch in Montreal funktionieren. Das Auto kommt gut mit dem harten Überfahren der Randsteine zurecht. Das war schon in Imola und in Monte Carlo zu beobachten. Leclerc beendete bei seinem Sieg auch eine fast zwei Jahre dauernde Durststrecke. In der WM liegt der Monegasse nur noch 31 Zähler hinter Max Verstappen.

Der Champion will die Monaco-Scharte in Kanada auswetzen. Verstappen landete in den Straßenschluchten nur auf Rang sechs. Der Red Bull hatte große Probleme mit den Kerbs im Fürstentum. Montreal könnte aus diesem Grund ebenfalls zur Stolperfalle werden, zudem schmeckt dem RB20 der glatte Asphalt weniger als dem Ferrari und dem McLaren. Die sensiblen Pirelli-Reifen neigen beim Red Bull schneller zum Körnen. Ein Vorteil für das Weltmeister-Team dürfte aber der Top-Speed sein. Der Red Bull hat immer noch den größten DRS-Effekt im Feld. Bei drei Zonen, an denen der Heckflügel flachgestellt wird, sollte das für eine bessere Rundenzeit helfen.

McLaren landete bei den vergangenen beiden Grand Prix jeweils auf dem zweiten Platz. Lando Norris musste sich in Imola nur ganz knapp seinem Kumpel Max Verstappen geschlagen geben, in Monaco beendete Oscar Piastri das Rennen hinter Charles Leclerc. Der MCL38 ist seit dem Miami-Upgrade auf jeder Strecke ein Siegkandidat. Dank der starken Fahrerpaarung und den Allrounder-Qualitäten des Autos haben wir das Traditionsteam auch in Kanada auf dem Zettel.

Mercedes sehen wir auf Rang vier bei den Teams. Die Silberpfeile verbessern sich seit mehreren Rennen stetig. George Russell landete in Monaco sogar vor Verstappen auf dem fünften Platz. Lewis Hamilton gelang die schnellste Rennrunde. Chaotische Bedingungen könnte Mercedes zum ersten Podium der Saison verhelfen.

Hinter der Truppe aus Brackley messen sich Toro Rosso und Aston Martin. Letztere sind in den vergangenen Rennen in eine Krise geschlittert. Das große Upgrade-Paket aus Imola hat (noch) nicht funktioniert. Währenddessen hat sich Red Bulls B-Team an den ehrgeizigen Engländern vorbeigeschoben. Yuki Tsunoda ist ein konstanter Punktelieferant für Toro Rosso in dieser Saison.

Williams und Haas hoffen in Kanada, mit etwas Glück, wieder in die Punkte zu fahren. Haas-Pilot Nico Hülkenberg ist immer ein Kandidat für das dritte Qualifying-Segment. Alex Albon sammelte in Monaco die ersten Zähler für das zu Saisonbeginn gebeutelte Williams-Team. Alpine holte zwar dank Pierre Gasly einen Punkt in Monte Carlo, aber die Strecke in Montreal erfordert eine gute Traktion. Das ist immer noch die Achillesferse des A524. Sauber hingegen träumt von den ersten Punkten in dieser Saison. Viel Grund zur Hoffnung lieferten die Schweizer zuletzt allerdings nicht. In Monaco waren Valtteri Bottas und Guanyu Zhou mal wieder weit entfernt von den Top-Ten.

Alonso, Verstappen & Hamilton - GP Kanada 2023
xpb

Max Verstappen (Zweiter von rechts) gewann 2023 in Montreal vor Fernando Alonso (links) und Lewis Hamilton (rechts). Star-Designer Adrian Newey durfte für Red Bull ebenfalls auf das Podium.

So lief der letzte GP Kanada (2023)

Max Verstappen sicherte sich im verregneten Qualifying 2023 die Pole-Position. Altmeister Fernando Alonso komplettierte Reihe eins in seinem Aston Martin. Der Spanier musste aber am Start seinen alten Rivalen Lewis Hamilton im Mercedes passieren lassen, während Verstappen als Erster in Kurve 1 einbog. Der Niederländer konnte sich in den ersten Runden aus dem DRS-Fenster Hamiltons befreien.

Dessen Teamkollege George Russell knallte in Runde 12 ausgangs von Turn 9 in die Bande. Der Engländer rasierte sich den Frontflügel ab und erlitt einen Reifenschaden hinten rechts. Russell konnte nach einem Reparaturstopp weiterfahren. Die Rennleitung schickte das Safety-Car auf die Strecke, um die Carbonteile von der Fahrbahn zu entfernen. Verstappen, Hamilton und Alonso kamen umgehend an die Box und ließen den harten Pirelli-Reifen montieren. Hamilton konnte sich nur knapp vor Alonso halten. Die Ferrari-Piloten Charles Leclerc und Carlos verzichteten auf einen Stopp während der Gelbphase und rangierten beim Restart auf den Plätzen vier und fünf.

In Runde 22 schnappte sich Alonso seinen ehemaligen Teamkollegen aus McLaren-Zeiten auf der langen Geraden vor Start und Ziel. Der Aston Martin hatte die bessere Pace auf dem harten Pneu. Die drei an der Spitze wechselten im Rennverlauf ein weiteres Mal die Reifen und landeten auf dem Podium. Verstappen holte den 100. Sieg in der Geschichte für Red Bull. Alonso kam mit neun Sekunden Rückstand auf Rang zwei ins Ziel. Lewis Hamilton wurde Dritter.

Ferrari trudelte mit Leclerc und Sainz auf den Plätzen vier und fünf ein. Sechster wurde Sergio Perez im zweiten Red Bull. Eine starke Vorstellung zeigte Alex Albon (Williams), der Siebter wurde. Alpine-Fahrer Esteban Ocon überquerte die Ziellinie als Achter. Lance Stroll (Aston Martin) und Sauber-Pilot Valtteri Bottas vervollständigten die Top-Ten.

In unserer Galerie zeigen wir zur Einstimmung noch einmal die Highlights vom GP Kanada 2023.

Zeitplan GP Kanada 2024

Tag

Session

Uhrzeit (MEZ)

Freitag, 07.06.2024

1. Training

19.30 - 20.30 Uhr

2. Training

23.00 - 0.00 Uhr

Samstag, 08.06.2024

3. Training

18.30 - 19.30 Uhr

Qualifikation

22.00 - 23.00 Uhr

Sonntag, 09.06.2024

Rennen

ab 20.00 Uhr

Die aktuelle Ausgabe
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Erscheinungsdatum 26.09.2024

148 Seiten