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Vorschau GP Belgien
Schlägt Verstappen in Spa zurück?

GP Belgien 2024

Mit dem Klassiker in Spa-Francorchamps verabschiedet sich die Formel 1 in die vierwöchige Sommerpause und Max Verstappen will endlich wieder siegen. McLaren hat nach dem Doppelsieg in Ungarn das Momentum auf seiner Seite. In der Vorschau haben wir die letzten Infos zum traditionsreichen Rennen auf der Ardennen-Achterbahn.

Max Verstappen - Red Bull - GP Belgien 2023 - Spa
Foto: Wilhelm

Zum Abschluss der ersten Saisonhälfte können sich die Formel-1-Fans noch einmal auf ein echtes Highlight freuen. Bevor die Fabriken geschlossen werden, reist die Königsklasse noch zum Klassiker nach Spa-Francorchamps. Der Ardennen-Grand-Prix sorgte immer wieder für spektakuläre Rennen. Im Gegensatz zum Sprint-Wochenende im Vorjahr, geht die Veranstaltung 2024 wieder als gewöhnliches Wochenend-Format über die Bühne. Nächste Saison hat die Formel 1 für Spa wieder einen Sprint verhängt.

Unsere Highlights

Das gefürchtete Wetter in der Region Wallonie könnte wie so häufig das Salz in der Suppe beim Klassiker sein. Am Freitag und Samstag soll es laut Vorhersagen regnen. Für das Rennen am Sonntag hingegen kündigen die Meteorologen, Stand jetzt, trockene Bedingungen an. Dennoch: Vereinzelte Regenschauer auf der mehr als sieben Kilometer langen Strecke können immer über die Ardennen-Achterbahnen fallen. Dann wird es zur Lotterie, den richtigen Reifen im entscheidenden Moment aufgeschnallt zu haben. Lufttemperaturen um die 20 Grad Celsius werden die Teams ebenfalls herausfordern, das richtige Fenster für die Reifentemperatur zu treffen.

Red Bull ist dafür bekannt, unter widrigen Bedingungen sich keine Fehler zu erlauben. Beim Spektakel in Silverstone vor wenigen Wochen verpasste Max Verstappen den Sieg nur knapp. Der Niederländer hofft, in Spa zurückzuschlagen. Nach dem fünften Platz in Ungarn steht nun außer Frage, dass Red Bull gegenüber McLaren ins Hintertreffen geraten ist. Mittlerweile wartet der dreimalige Weltmeister seit drei Rennen auf einen Sieg. Eine so lange Serie ohne Erfolg musste der 26-Jährige zuletzt 2021 ertragen.

Der Doppelsieg von McLaren in Budapest rüttelt hartnäckig an der Hackordnung der Formel 1. McLaren sägt nach zweieinhalb Jahren Regentschaft in der Groundeffect-Ära an Red Bulls Thron. Das treibt auch das Spitzenteam sowie Superstar Max Verstappen in die Enge und zu Fehlern. Immerhin: Spa war in den letzten drei Jahren Verstappen-Territorium. Gegen den gebürtigen Belgier war in der Heimat seiner Mutter seit 2021 kein Kraut gewachsen.

Die Strecke: Circuit de Spa-Francorchamps

Der Ardennen-Klassiker in Spa-Francorchamps wird auf der längsten Strecke im Kalender (7,004 Kilometer) ausgetragen. Der Traditionskurs, auf dem 1925 zum ersten Mal Rennwagen ihre Runden gedreht haben, ist mit Höhepunkten nur so gespickt. Eau Rouge, La Source, Rivage oder Blanchimont klingen sowohl Formel-1-Fans als auch Fahrern wie Musik in den Ohren.

"Eine Runde in Spa ist wie 20 Runden auf einem anderen Kurs, was den Spaß und die Adrenalinausschüttung angeht", beschrieb Fernando Alonso einmal das Erlebnis. Die spektakuläre Eau-Rouge-Kurve, bei der eine 300 km/h-Links-Rechts-Kombination mit einer Senke und einem anschließenden Linksbogen bergauf (Raidillon) kombiniert ist, gilt als die aufregendste Passage im ganzen Formel-1-Kalender.

Im Vorjahr wurde das spektakuläre Teilstück grundlegend renoviert. Dabei wurde nicht nur ein neuer Asphalt verlegt, sondern auch die Streckenführung etwas geändert, um das Gefahrenpotenzial zu verringern. Mit der aktuellen Generation an Ground-Effect-Rennwagen brettern die Piloten aber weiterhin mit Vollgas durch den legendären Abschnitt. Nur bei feuchten Bedingungen ist der Highspeed-Richtungswechsel noch eine echte Herausforderung.

Die größte Mutprobe heißt aktuell "Pouhon". Die abschüssige Linkskehre mit zwei Scheitelpunkten wird mit mehr als 270 km/h genommen. Neben den schnellen Kurven hat Spa aber auch einige langsame Ecken zu bieten, wie die Bus-Stop-Schikane kurz vor der Zielgeraden und die La-Source-Haarnadel am Anfange einer Runde.

Eine Rolle dürfte in diesem Jahr auch der auf vielen Streckenteilen frische Asphalt in Spa spielen. Reifenlieferant Pirelli hatte beim 24h-Rennen vor wenigen Wochen schon die Möglichkeit, Erkenntnisse über den neuen Belag zu gewinnen. Bei den GT3-Rennern sanken die Rundenzeiten um mehrere Sekunden. Wir sind gespannt, wie sich der veränderte Asphalt auf die die Formel-1-Rennwagen auswirkt.

Fast Facts

  • Streckenlänge: 7,004 Kilometer
  • Rundenzahl: 44
  • Renndistanz: 308,052 Kilometer
  • Anzahl Kurven: 19 (10 Links / 9 Rechts)
  • Rundenrekord (Rennen): 1:46.286 Minuten (Bottas, 2018)
  • Absoluter Rundenrekord: 1:41.252 Minuten (Hamilton, Q3, 2020)
  • Distanz Pole-Position bis zur ersten Bremszone: 137 Meter
  • Länge Boxengasse: 387 Meter
  • Zeit in der Boxengasse bei Speedlimit: 17 Sekunden
  • Vollgas-Anteil (Rundendistanz): 64 Prozent (Rundenzeit: 75 Prozent)
  • Top-Speed: 333 km/h
  • DRS-Zonen: 2 (T4-5, T19-1)
  • Pirelli-Reifen: C2, C3, C4
  • Safety-Car-Wahrscheinlichkeit: 80 Prozent (4/5)
Pirelli - Reifen - GP Belgien 2024 - Formel 1
Pirelli
Pirelli bringt wie schon im Vorjahr die Mischungen C2, C3 und C4 zum GP Belgien.

Das Setup

Top-Speed steht bei den Ingenieuren in Spa ganz oben auf dem Zettel. Nach der La Source geht es 25 Sekunden lang mit Vollgas den Berg hinauf bis zur Les-Combes-Schikane. Hier will niemand unnötig steile Heckflügel fahren, die den Luftwiderstand erhöhen. Der Abtriebslevel liegt ungefähr auf dem Niveau von Kanada und Aserbaidschan. Nur in Monza wird mit noch einem Tick weniger Abtrieb gefahren.

Das Fahrwerk muss an die hohen Kurvengeschwindigkeiten angepasst werden. In der Regel bedeutet das eine harte und tiefe Abstimmung, um Stabilität ins Auto zu bekommen. Mit den ohnehin schon tief liegenden Rennwagen der aktuellen Generation ist ein hartes Aufsetzen des Unterbodens in der Senke von Eau Rouge kaum zu vermeiden. Der Frontflügel wird im Vergleich zu anderen Strecken etwas steiler gestellt, um Untersteuern in den schnellen Kurven zu verhindern.

Anspruchsvoll ist der Highspeed-Kurs vor allem für die Motoren, weshalb die Teams hier oft neue Triebwerke einsetzen. Bremsen und Kühlung sind dafür nicht so stark gefordert. In Sachen Reifen bringt Pirelli wie schon im Vorjahr die mittelharten C2-, C3- und C4-Gummis. Im letzten Jahr waren zwei Stopps der Strategie-Schlüssel zum Sieg in den Ardennen.

Die Upgrades

Nur sieben Tage nach Budapest komplettiert Spa den letzten Doppelschlag vor der Sommerpause. Dann werden die Fabriken für zwei der vier Wochen geschlossen und die Ingenieure werden in den Zwangsurlaub geschickt. Das spricht dafür, dass die Teams in Spa kein Feuerwerk mehr zünden werden.

Die meisten Teams dürften ihr Pulver deshalb schon in den letzten Rennen verschossen haben. Wir gehen davon aus, dass die Mechaniker streckenspezifische Teile für den Highspeed-Kurs an die Autos schrauben werden. Die steilen Heckflügel aus Ungarn werden durch Elemente ersetzt, die wenig Abtrieb generieren. Red Bull will nach dem Budapest-Upgrade in Spa auch eine Stufe zurückbauen. Im Glutofen des Hungarorings hatte die Truppe aus Milton Keynes vor allem mehr auf die Kühlung geachtet. Die Konkurrenz wird aber auch auf einige zusätzliche Kühleinlässe verzichten.

Max Verstappen könnte schon vor dem Rennwochenende einen weiteren Rückschlag erleiden. Der Weltmeister ist mit seinen Kontingenten beim Antrieb am Limit angekommen. Schon in Silverstone hatte Teamchef Christian Horner angekündigt, dass sie im Verlaufe der Saison noch das Kontingent erweitern werden und eine Strafe von zehn Startplätzen in Kauf nehmen müssen. Spa bietet sich aufgrund der guten Überholmöglichkeiten dafür an.

Impressionen - Formel 1 - GP Belgien - Spa-Francorchamps - 28. Juli 2023
xpb
In der Eau-Rouge-Passage setzen die Ground-Effect-Autos mit dem Unterboden auf.

Die Favoriten

McLaren reist nach dem Doppelerfolg in Ungarn als Top-Favorit nach Spa. Der MCL38 ist seit dem Miami-GP das schnellste Auto im Feld. Dennoch sprangen in der Zeit nur zwei Siege heraus. Immer wieder stand sich das Traditionsteam aus Woking selbst im Weg. Liefert McLaren ein fehlerfreies Wochenende ab, dürfte kein Weg an Lando Norris und Oscar Piastri vorbeiführen.

Trotz des Abwärtstrends bei Red Bull sehen wir das Weltmeister-Team als zweite Kraft. Dem RB20 liegen lange Geraden und schnelle Kurven. Dazu kommt der Verstappen-Faktor. Der Weltmeister fühlt sich in Spa pudelwohl und hat bereits drei Siege auf dem Konto. Die letzten drei Ausgaben in Belgien gewann er. Mercedes musste nach zwei Siegen in Folge (Spielberg Russell, Silverstone Hamilton) in Budapest mal wieder kleinere Brötchen backen. Lewis Hamilton schaffte es dennoch durch eine riskante Strategie und einen harten Zweikampf mit Max Verstappen das 200. Podium seiner Formel-1-Karriere einzufahren. In Spa sehen wir die Silberpfeile noch vor Ferrari.

Die Scuderia ist momentan eine Wundertüte. Nach dem Monaco-Sieg von Charles Leclerc ging es bergab und Ferrari verlor den Anschluss. Die Mythosmarke sendete in Budapest aber wieder Lebenszeichen. Der vierte Platz von Charles Leclerc und die phasenweise gute Pace machte den Italienern Mut.

Toro Rosso schaffte nach ein paar schwächeren Rennen wieder den Sprung in die Punkte und schielt auch in Spa auf die Top-Ten. Haas-Pilot Nico Hülkenberg ist in Spa ebenfalls der Sprung unter die ersten Zehn zuzutrauen. Auch von Aston Martin erwarten wir uns in Belgien wieder eine bessere Performance. Der AMR24 leidet bei hohen Temperaturen. Herrschen jedoch kühle Bedingungen vor, schneidet Aston Martin besser ab. Fernando Alonso und Lance Stroll schnappten sich beim vorletzten Rennen im kühlen Silverstone Punkte.

Williams, Sauber und Alpine brauchen in Spa schon etwas mehr Rennglück, um was Zählbares aus dem Kurort zu entführen. Vor allem Alpine war in Ungarn ratlos. Die französische Werkstruppe war in Budapest schlecht unterwegs. Nach einem kleinen Aufwärtstrend zeigte die Kurve in den vergangenen beiden Rennen wieder nach unten.

So lief der letzte GP Belgien (2023)

Nach einer Getriebestrafe musste Max Verstappen bei seinem letzten Heimspiel in Spa von Startplatz sechs losfahren. Doch auch das hielt den Weltmeister nicht davon ab, das zehnte Rennen in Folge zu gewinnen. Damit brach Verstappen den Rekord von neun Grand-Prix-Siegen am Stück. Den teilte er sich zuvor mit Sebastian Vettel.

Charles Leclerc (Ferrari) hatte wegen der Startplatzstrafe von Verstappen die Pole-Position geerbt, verlor die Führung aber schon auf der Kemmel-Geraden an Segio Perez. Lewis Hamilton lag auf Position drei. Oscar Piastris Rennen war schon in Kurve 1 gelaufen. Der Sprint-Sieger vom Samstag rumpelte in La Source in den Ferrari von Carlos Sainz und musste das Auto abstellen. In Runde 6 schnappte sich Verstappen Hamilton vor Les Combes und war bereits Dritter. Drei Umläufe später war auch Leclerc fällig.

Sergio Perez verteidigte die Spitze auch noch nach dem ersten Stopp des Rennens. Doch Verstappen saß dem Mexikaner im Nacken und hatte kein Erbarmen. In Runde 17 überholte der Red-Bull-Mann seinen Teamkollegen und stürmte unaufhaltsam davon. Nach dem zweiten Stopp cruiste der Weltmeister dem Sieg entgegen. Zweiter wurde Sergio Perez vor Charles Leclerc. Lewis Hamilton landete auf Platz vier, vor seinem alten Rivalen Fernando Alonso (Aston Martin). George Russell überquerte die Ziellinie auf Rang sechs vor seinem Kumpel Lando Norris im McLaren. Alpine-Pilot Esteban Ocon holte als Achter Punkte, genauso wie Lance Stroll im zweiten Aston Martin. Die Top-Ten komplettierte Yuki Tsunoda (Toro Rosso).

In der Galerie haben wir noch einmal die Bilder der großen Verstappen-Show beim Belgien-Grand-Prix 2023.

Zeitplan GP Belgien 2024

Datum 

Session

Uhrzeit

Freitag, 26.07.2024

1. Training

13.30 - 15.00 Uhr

2. Training

17.00 - 18.00 Uhr

Samstag, 27.07.2024

3. Training

12.30 - 13.30 Uhr

Qualifikation

16.00 - 17.00 Uhr

Sonntag, 28.07.2024

Rennen

ab 15.00 Uhr

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Erscheinungsdatum 26.09.2024

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