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Vorschau GP Abu Dhabi 2014
Silber-Showdown in "Abu Double"

Die WM-Entscheidung rückt immer näher. Beim GP Abu Dhabi wird endlich der neue Weltmeister gekürt. Lewis Hamilton oder Nico Rosberg lautet die Frage. In unserer Vorschau erfahren Sie, wer beim großen Finale die besseren Karten hat und auf wen man sonst noch achten muss.

Nico Rosberg - GP Abu Dhabi 2013
Foto: Wilhelm

Die Formel 1 wird dieses Jahr in der Wüste entschieden. Wie von Bernie Ecclestone gewünscht kommt es beim GP Abu Dhabi zum großen WM-Finale. Dass zum ersten Mal in der Formel 1-Geschichte doppelte Punkte vergeben werden, hätte es gar nicht gebraucht. Auch ohne den viel kritisierten Kunstgriff wäre Nico Rosberg nicht chancenlos in das letzte Rennen gegangen. Die doppelten Punkte erhöhen die Wahrscheinlichkeit des Titelgewinns für den Deutschen allerdings etwas. Bei einem Sieg Rosbergs hätte Hamilton bei normalen Punkten ein 6. Platz gereicht. Jetzt muss er mindestens Zweiter werden.

Unsere Highlights

Bei der aktuellen Dominanz von Mercedes ist es schwer vorstellbar, dass Hamilton den Titel mit dieser komfortablen Ausgangslage noch verpasst. Vor dem Rosberg-Sieg in Sao Paulo rollte der WM-Spitzenreiter 5 Mal als Erster über die Ziellinie. Obwohl Hamilton immer wieder betont, dass er auch in Abu Dhabi voll auf Sieg fährt, wäre er wohl auch mit Rang 2 zufrieden. In den spannenden Finalrennen 2007 und 2008 hatte Hamilton am eigenen Leib erfahren, dass in den letzten Runden des Jahres alles passieren kann. Eine zurückhaltende Sicherheitstaktik geht meistens in die Hose.

Im Gegensatz zum Interlagos-Krimi 2008, als Hamilton seinen ersten Titel einfuhr, spielt das Wetter dieses Mal wohl keine Rolle. Statistisch gibt es in den Emiraten nur einen Regentag im November. Eher müssen die Piloten noch mit einem Sandsturm rechnen. Neben dem Titelduell ist auch noch der Kampf um Rang 4 in der Fahrerwertung interessant. Sebstian Vettel (159 Punkte), Fernando Alonso (157) und Valtteri Bottas (156) liefern sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen.

Die Strecke: Yas Marina Circuit

Bei der Einweihung 2009 wurde der Yas Marina Circuit mitten in der Wüste als achtes Weltwunder gefeiert. Mittlerweile hat man sich an den Anblick der glitzernden Formel 1-Oase gewöhnt, die vom deutschen Formel 1-Architekten Hermann Tilke entworfen wurde. Mehr als eine Milliarde Euro sollen im feinen Sand rund um den Yachthafen verbuddelt worden sein, was den Yas Marina Circuit zur teuersten Rennstrecke der Welt macht.

Vom Layout konnte die Strecke in Abu Dhabi die Fans bisher noch nicht von den Sesseln reißen. Trotz einiger langer Geraden mit engen Kurven im Anschluss waren Überholmanöver zunächst die Ausnahme. Unvergessen bleibt Vitaly Petrovs Verteidigungsschlacht, die maßgeblich zu Vettels Titelgewinn 2010 beigetragen hatte. Trotz eines deutlich schnelleren Autos kam Fernando Alonso damals nicht vorbei am Renault. Erst die Einführung der DRS-Zonen 2011 linderte das Problem. Sebastian Vettel tankte sich 2012 aus der Boxengasse bis auf das Podium. Von den Fans gibt es aber nun Kritik wegen zu vieler künstlicher Platzwechsel ohne echte Zweikämpfe.

Fast Facts zum GP Abu Dhabi:

  • Streckenlänge: 5,554 Kilometer
  • Rundenzahl: 55
  • Rundenrekord: 1:40.279 Min. (Sebastian Vettel - Red Bull RB5)
  • Top-Speed: 330 km/h
  • Längste Vollgaspassage: 970 Meter (zwischen Kurve 7 & 8)
  • Anzahl der Gangwechsel pro Runde: 64
  • Vollgasanteil auf einer Runde: 57 Prozent
  • Geringste Geschwindigkeit: 60 km/h (Kurve 7)
  • Höchste Kurvengeschwindigkeit: 285 km/h (Kurve 4)
  • Distanz von der Startlinie bis zur ersten Kurve: 278 Meter
  • Reifenwahl: supersoft / soft
  • Reifenverschleiß: niedrig
  • Bremsenbelastung: hoch
  • Spritverbrauch: hoch
  • Safety-Car-Wahrscheinlichkeit: 40 Prozent

Das Setup:

Die relativ neue Strecke am Persischen Golf bietet vor allem langsame und mittelschnelle Kurven. Das Layout ist ähnlich wie in Melbourne oder Sotschi. Trotz der beiden langen Geraden müssen die Teams mit maximalem Anpressdruck fahren. Die wenigen Bodenwellen und flache Kerbs erlauben es den Ingenieuren mit der Bodenfreiheit nach unten zu gehen. Allerdings darf die Traktion aus den engen Kurven nicht vernachlässigt werden, deshalb sollte das Auto auf der Hinterachse nicht ganz so hart abgestimmt sein.

Spannend ist immer wieder, wie sich die Strecke beim Tag-Nacht-Wechsel entwickelt und wie sich der Grip der Reifen verändert. Unterschiede von 15°C in der Asphalt-Temperatur sind hier keine Seltenheit. Durch die Hitze und die vielen engen Kurven werden natürlich auch die Bremsen stark beansprucht. Pirelli geht im Vergleich zum Vorjahr eine Stufe weicher mit den Reifen und bringt die Mischungen "soft" und "supersoft". Wir sind gespannt, ob das für zusätzliche Action sorgt.

Updates:

Die WM ist entschieden. Kein Team wird länger als nötig an den alten Autos arbeiten. Sie werden nach dem Finale in Rente geschickt. Neue Teile sind wie schon in den vergangenen Rennen nur für Experimente mit Blick auf 2015 zu erwarten. Im Training liegt der Fokus der Techniker mehr auf dem Reifenverschleiß und den unterschiedlichen Bedingungen durch den besonderen Tag-Nacht-Rhythmus. Für die ausgiebige Datensammlung für die kommende Saison bleibt auch noch nach dem Grand Prix am Sonntag Zeit. Für Dienstag und Mittwoch sind als Nachschlag noch 2 offizielle Testtage angesetzt.

Die Favoriten:

Mercedes kann sich wie immer in diesem Jahr nur durch eigene Dummheit oder Technik-Defekte selbst stoppen. Die Frage ist wieder einmal nicht, ob ein Silberpfeil gewinnt, sondern nur welcher. Rosberg konnte in Brasilien immerhin eine Trendwende schaffen. Doch der Konter nach 5 Hamilton-Siegen droht zu spät zu kommen. Etwas Mut dürfte Rosberg das Ergebnis aus dem Vorjahr geben. 2013 schaffte es der Deutsche den zuvor als Abu Dhabi-Spezialisten titulierten Hamilton im Qualifying und Rennen zu schlagen.

Um den ersten Titel einzufahren, benötigt Rosberg wie erwähnt fremde Hilfe. Ein wenig Hoffnung liefern die sehr weichen Reifen. Immer wenn sie zum Einsatz kamen, schrumpfte der Vorsprung der Silberpfeile auf die Konkurrenz ein wenig. Zumindest im Qualifying ist es nicht ausgeschlossen, dass sich Williams in den Titel-Fight einmischen kann. Hinter Mercedes und Williams scheinen die Positionen besetzt. Red Bull und auch McLaren war zuletzt klar stärker als Ferrari. Die Roten müssen nach hinten schauen, um nicht von Force India in Bedrängnis zu geraten.

Expertenmeinung: Lotus-Technikchef Nick Chester

"Die Reifenwahl sollte ein interessantes Rennen garantieren. Es wird wohl einen Boxenstopp mehr geben als mit "soft" und "medium". Das eröffnet ein paar Möglichkeiten in Sachen Strategie. Der Temperaturabfall ist auch etwas tückisch, weil wir ihn nicht beeinflussen können. Wir wählen ein Kompromiss-Setup, das bei den Temperaturen zur Rennmitte funktioniert. In Abu Dhabi benötigt man ein Auto, das willig einlenkt. Allerdings darf man dabei die Stabilität beim Bremsen und in den schnellen Kurven nicht vernachlässigen."

So lief das Rennen im Vorjahr - GP Abu Dhabi 2013

2013 landete Sebastian Vettel in Abu Dhabi seinen 7. Sieg in Folge. Im Qualifying musste sich der spätere Weltmeister noch mit Rang 2 hinter Teamkollege Mark Webber geschlagen geben. Doch der Australier vermasselte wieder einmal einen Start und machte somit den Weg frei für den Deutschen. Mit einem Vorsprung von 30,8 Sekunden im Ziel bewies Vettel seine Überlegenheit in dieser Phase der Saison.

Dritter Mann auf dem Podium hinter den beiden Red Bulls war Nico Rosberg. Mercedes konnte allerdings nicht in den Kampf um den Sieg eingreifen. Lewis Hamilton landete am Ende sogar nur auf Rang 7, nachdem er zu Beginn des Rennens lange hinter Esteban Gutierrez festhing. Am Ende versperrte der Brite Paul di Resta erfolgreich den Weg nach vorne.

In unserer Bildergalerie zeigen wir noch einmal die Highlights vom GP Abu Dhabi aus dem Vorjahr

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