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Vorschau GP Abu Dhabi 2013
Vettels siebter Streich in Folge?

Nach dem Triumphzug in Indien will Sebastian Vettel seine Siegesserie in Abu Dhabi fortsetzen. Die Titelfragen sind zwar bereits alle beantwortet, doch hinter den Weltmeistern kämpft die Konkurrenz beim Wüsten-Grand Prix noch um die Plätze.

Sebastian Vettel GP Abu Dhabi 2012
Foto: Red Bull

Die Formel 1 zieht im Schnelldurchgang in Richtung Westen. Innnerhalb von nur 7 Tagen wandert der Grand Prix-Zirkus aus dem Smog in Delhi in den glitzernden Wüstenstaub von Abu Dhabi. In der Formel 1-Oase auf Yas Island hatte Vettel 2010 seinen ersten Titel gefeiert. Jetzt kommt der Heppenheimer als 4-facher Champion zurück in das arabische Emirat.

Ganz so spannend wie 2010 sollte es nicht zugehen. Vettel hat nach der Sommerpause alle 6 Rennen in Folge gewonnen. Ein 7. Sieg in Serie wäre Einstellung eines alten Formel 1-Rekords, von Michael Schumacher und Alberto Ascari. Gerne würde der Red Bull-Pilot aus Heppenheim auch den alten Schumi-Rekord von 13 Siegen in einer Saison einstellen. Dafür müsste er aber auch das ganze Restprogramm auf Platz 1 beenden.
 
Die Konkurrenz sollte also nicht glauben, dass Vettel nach der Absicherung des Titels an Ehrgeiz verlieren könnte. Red Bull scheint sowieso nur durch Technik-Defekte zu stoppen. Im Kampf um die weiteren Plätze in der Teamwertung wird dahinter noch beinhart gekämpft. Vor allem der Dreikampf um Rang 2 zwischen Mercedes, Ferrari und Lotus dürfte bis zum Finale in Interlagos spannend bleiben.

Unsere Highlights

Die Strecke: Yas Marina Circuit

Bei der Einweihung 2009 wurde der Yas Marina Circuit mitten in der Wüste als achtes Weltwunder gefeiert. Mittlerweile hat man sich an den Anblick der glitzernden Formel 1-Oase gewöhnt, die vom deutschen Formel 1-Architekten Hermann Tilke entworfen wurde. Mehr als eine Milliarde Euro sollen im feinen Sand rund um den Yachthafen verbuddelt worden sein, was den Yas Marina Circuit zur teuersten Rennstrecke der Welt macht.
 
Vom Layout konnte die Strecke in Abu Dhabi die Fans bisher noch nicht von den Sesseln reißen. Trotz einiger langer Geraden mit engen Kurven im Anschluss waren Überholmanöver zunächst die Ausnahme. Unvergessen bleibt Vitaly Petrovs Verteidigungsschlacht, die maßgeblich zu Vettels Titelgewinn 2010 beigetragen hatte. Trotz eines deutlich schnelleren Autos kam Fernando Alonso damals nicht vorbei am Renault. Die Einführung der DRS-Zonen 2011 linderte das Problem zwar, führte aber zu Kritik wegen zu vielen künstlichen Platzwechseln.

Fast Facts zum GP Abu Dhabi

  • Streckenlänge: 5,554 Kilometer
  • Rundenzahl: 55
  • Durchschnittsgeschwindigkeit: 188
  • Top-Speed: 312 km/h
  • Höchste Querbeschleunigung: 3,7 g (für 2 Sekunden in Kurve 3)
  • Längste Vollgaspassage: 1.000 Meter (zwischen Kurve 7 & 8)
  • Anteil der Bremsphasen an der Rundenzeit: 17 Prozent
  • Anteil der Geraden an einer Runde: 55 Prozent
  • Anzahl der Gangwechsel pro Runde: 52
  • Vollgasanteil auf einer Runde: 58 Prozent
  • Geringste Geschwindigkeit: 75 km/h (Kurve 7)
  • Höchste Kurvengeschwindigkeit: 280 km/h (Kurve 4)
  • Distanz von der Pole Position bis zur ersten Kurve: 300
  • Spritverbrauch: 2,5 kg/Runde / 64 Liter/100km
  • Zeitverlust pro 10 Kilo Zusatzgewicht: 0,22 Sekunden

Das Setup:

Die relativ neue Strecke am Persischen Golf bietet vor allem langsame und mittelschnelle Kurven. Das Layout ist ähnlich wie Budapest. Trotz der beiden langen Geraden müssen die Teams mit maximalem Anpressdruck fahren. Dank der wenigen Bodenwellen und der flachen Kerbs können die Ingenieure mit der Bodenfreiheit nach unten gehen. Allerdings ist die Traktion aus den engen Kurven hier besonders wichtig, deshalb sollte das Auto auf der Hinterachse nicht ganz so hart abgestimmt sein.

Spannend ist immer wieder, wie sich die Strecke beim Tag-Nacht-Wechsel entwickelt und wie sich der Grip der Reifen verändert. Unterschiede von 15°C in der Asphalt-Temperatur sind hier keine Seltenheit. Durch die Hitze und die vielen engen Kurven werden natürlich auch die Bremsen stark beansprucht. Pirelli bringt wie schon im Vorjahr die Mischungen "soft" und "medium". Im Gegensatz zur Strecke in Indien werden in Abu Dhabi die Reifen hinten stärker beansprucht als vorne.

Updates:

Die WM ist entschieden. Die Technik-Büros arbeiten schon längst mit voller Power an den Autos für die kommende Saison. Es ist nicht zu erwarten, dass man nur 7 Tage nach Indien in Abu Dhabi plötzlich noch einmal größere Update-Pakete entdecken kann. Gut möglich, dass noch mehrere Teams dem Beispiel von McLaren folgen werden und mit außergewöhnlichen Setups oder Aero-Einstellungen schon mal für die Saison 2014 üben.

Die Favoriten:

Was soll man nach 6 Vettel-Siegen in Folge hier noch groß über mögliche Konkurrenten für den frischgebackenen Champion philosophieren? Wir befürchten sogar, dass der Abstand von Red Bull auf den Rest des Feldes im Vergleich zu Indien noch einmal wachsen wird. Traktion ist die große Stärke des RB9. Es ist somit zu erwarten, dass uns wieder eine große Vettel-Show wie in Singapur bevorsteht.

Dahinter dürfte Mercedes wieder eine ordentliche Rolle spielen. Bei den Stop-and-Go-Kursen waren die Silberpfeile in diesem Jahr immer überdurchschnittlich gut unterwegs. Hamilton ist zudem wie Vettel ein Abu Dhabi-Spezialist. Das große Fragezeichen schwebt noch über dem Reifenverschleiß. Wenn über die Strategie wieder größere Unterschiede möglich sind, kann auch Lotus in den Kampf um das Podium eingreifen.

Ferrari zeigte sich in Indien etwas verbessert. Doch Traktion war bisher nicht die Stärke des roten Autos. Im Mittelfeld hofft Sauber wieder auf eine fette Punkteausbeute. Doch wenn die Top 4 ohne Fehler durchkommen und auch McLaren die gute Indien-Form bestätigt, bleiben am Ende der Top Ten nicht viele Zähler übrig.

Expertenmeinung: Xevi Pujolar (Williams-Chefingenieur)

"Abu Dhabi ist mit dem Start bei Sonnenlicht und der Zieldurchfahrt in der Nacht ein einzigartiges Rennen. Der Yas Marina Circuit erfordert mit langen Geraden und langsamen Kurven mittlere bis hohe Abtriebswerte, was zu hoher Bremsbelastung führt. Auf die Reifen wartet eine besondere Aufgabe. Die seitlichen Belastungen sind eher gering, dafür wirken extreme Längskräfte durch die harten Bremsmanöver und die Beschleunigung auf den Gummi."
 
"Der Grip auf der Asphaltoberfläche verbessert sich nicht nur während des Wochenendes stark sondern teilweise auch während der einzelnen Sitzungen. Das liegt auch an den teilweise starken Temperaturunterschieden nach Sonnenuntergang. Bei der Strategie und der Reihenfolge der einzelnen Mischungen muss man das mit einberechnen."

Das Rennen im Vorjahr – GP Abu Dhabi 2012:

Beim Grand Prix von Abu Dhabi 2012 machte Red Bull der Konkurrenz ein Geschenk. Sebastian Vettel fuhr zwar im Qualifying die schnellste Runde, musste sein Auto aber noch in der Auslaufrunde ohne Sprit abstellen. Die Rückversetzung auf den letzten Startplatz sorgte für ein spannendes Rennen mit vielen Überholmanövern. Die Aufholjagd endete auf dem Podium.
 
Um den Sieg konnte Vettel nicht kämpfen. Hier lautete das Duell Hamilton gegen Räikkönen. Ein Motorplatzer am McLaren entschied den Kampf in der 20. Runde. Der Iceman musste das Rennen in einer turbulenten Schlussphase mit 2 Safety-Car-Phasen nur noch nach Hause fahren. Legendär wurden seine Funksprüche an die Box, die den Finnen mehr störten, als dass sie halfen.
 
In unserer Bildergalerie haben wir noch einmal die Fotos vom GP Abu Dhabi 2012.

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