Die Aussagen von Helmut Marko nach dem Rennen in Bahrain hatten in der internationalen Presse und bei den Fans für viel Aufregung gesorgt. Der Sportchef von Red Bull hatte zugegeben, dass er sehr besorgt sei, dass Max Verstappen das Team verlassen könnte, wenn es sportlich nicht bald aufwärtsgeht. Dazu passte, dass Verstappen-Manager Raymond Vermeulen nach dem Rennen sichtlich angesäuert mit Marko und Teamchef Christian Horner diskutierte.
Verstappen selbst wollte der angeregten Krisensitzung nicht zu viel Bedeutung beimessen: "Sie haben über alles Mögliche gesprochen. Das sollte ja noch erlaubt sein. Alle waren natürlich sehr frustriert darüber, wie das Rennen gelaufen ist. Daran sieht man aber nur, wie wichtig uns die Ergebnisse und die Leute im Team sind."
Auf die Frage des britischen Sky-Kommentators David Croft, ob Verstappen denn erwäge, das Team zu verlassen, reagierte der Pilot etwas schnippisch: "Nein, konzentrier Du Dich lieber auf das Kommentieren, ich konzentriere mich auf das Fahren. Dann musst Du auch nicht über anderen Szenarien nachenken."

Fernando Alonso hätte nichts gegen Max Verstappen als Teamkollegen einzuwenden, glaubt aber nicht daran.
Alonso und Verstappen als Teamkollegen?
Auch bei weiteren Nachfragen zum Thema Teamwechsel ließ sich Verstappen keine verwertbare Aussage entlocken: "Darüber reden nur andere, ich nicht. Ich will mich nur mit dem Team darauf konzentrieren, das Auto besser zu machen. Das ist das Einzige, was jetzt für mich zählt. Ich bin ansonsten total entspannt."
Wenigstens hatte Fernando Alonso, der zusammen mit dem Niederländer in der Pressekonferenz saß, ein paar interessante Kommentare zum Thema beizusteuern. Verstappen wird schließlich auch immer wieder mit einem Wechsel zu Aston Martin in Verbindung gebracht: "Dass wir als mögliches Team für einen amtierenden Weltmeister gehandelt werden, zeigt doch nur, was dieses Team für eine Zukunft hat", freute sich der Doppel-Champion.
Für die Option Aston Martin sprechen der Wechsel auf Honda-Motoren im kommenden Jahr und die mögliche Wiedervereinigung mit Adrian Newey. Sollte Verstappen den Schritt wirklich wagen, stellt sich aber die Frage, wen er ersetzen würde – Fernando Alonso oder Lance Stroll? Alonso betonte, dass er einen gültigen Vertrag für 2026 besitzt. "Ich halte es für unwahrscheinlich, dass wir beide Teamkollegen werden – sehr unwahrscheinlich."

Max Verstappen hofft, dass seinem RB21 die Strecke in Jeddah besser schmeckt als die in Bahrain.
Steigerung dank Jeddah-Layout
Sollte Red Bull wieder in die Erfolgsspur zurückkehren, löst sich das Problem vielleicht von ganz alleine. Dann werden die Diskussionen über einen möglichen Abschied schnell verstummen. Doch Verstappen weiß auch: "Wenn man nicht das beste Auto hat, wird es schwer, um den Titel zu kämpfen. Die Dinge können sich aber schnell ändern. Man muss sich nur mal zurückerinnern, wie stark wir letztes Jahr nach fünf Rennen ausgesehen haben und wie die Saison dann verlaufen ist."
Schon für Jeddah erhofft sich der vierfache Weltmeister einen Schritt in die richtige Richtung. Das flüssige Layout und der glattere Asphalt sollten dem RB21 besser schmecken als der raue Untergrund in Bahrain. "Ich erwarte, dass es nicht so gut wie Suzuka läuft, aber besser als in Bahrain. Wenn wir irgendwo dazwischenliegen, wäre ich schon zufrieden."
Vor dem großen Upgrade in Imola wird es in Jeddah eine neue Motorhaube und einen neuen Beam-Wing geben. Dazu will man versuchen, mit der Setup-Arbeit einen Schrit nach vorne zu kommen. Das Problem ist bereits erkannt: "In Bahrain hatten wir keine gute Balance, vor allem vom Kurveneingang bis zur Mitte der Kurve. Das Arbeitsfenster des Autos ist einfach zu klein. Das müssen wir vergrößern. Aber wir haben da schon ein paar Ideen."