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Protest gegen Strafe für falsche Wortwahl
Verstappen-Eklat auf der Pressekonferenz

GP Singapur 2024

Max Verstappen hat nach dem Singapur-Qualifying für einen kleinen Eklat gesorgt. Der Weltmeister gab in der offiziellen FIA-Pressekonferenz nur sehr einsilbig Auskunft. Wenige Minuten später erklärte der Red-Bull-Pilot im Fahrerlager, warum er ausführlichere Antworten verweigerte.

Max Verstappen - GP Singapur 2024
Foto: xpb

Max Verstappen lässt sich so einfach nicht den Mund verbieten. In der offiziellen Pressekonferenz am Donnerstag hatte der Niederländer sein verkorkstes Baku-Setup als "fucked" bezeichnet. Die FIA leitete wegen der unglücklichen Ausdrucksweise ein Verfahren ein und verdonnerte den Red-Bull-Piloten anschließend zu gemeinnütziger Arbeit, was zum Beispiel die Teilnahme an Steward-Seminaren oder einen Aushilfsdienst in der Rennleitung bedeutet.

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Nach dem Training am Freitag wollte sich der Pilot zunächst gar nicht zu dem Thema äußern. Am Samstag (21.9.) nach dem Qualifying blieb ihm gar nichts anderes mehr übrig. Doch als die Medienvertreter in der Pressekonferenz der drei ersten Piloten ein paar Statements zum Qualifying abfragten, gab sich der Niederländer sehr einsilbig.

Max Verstappen - GP Singapur 2024
xpb

Von Verstappen kam in der Pressekonferenz der Quali-Top-3 nichts Verwertbares.

Frage: Was wurde über Nacht geändert?

Verstappen: Viel.

Frage: Geht es auch etwas ausführlicher?

Verstappen: Nein, sonst bekomme ich noch eine Strafe oder noch einen Tag Sozialdienst.

Frage: Bist Du zuversichtlich für das Rennen?

Verstappen: Vielleicht.

Frage: Wie sehr ist es eine Reise ins Unbekannte, nach den ganzen Problemen im Training.

Verstappen: Es ist unbekannt.

Frage: Kannst Du was dazu sagen, morgen in der Startaufstellung…

Verstappen: Das geht nicht gegen Dich, keine Angst. Ich will Dich nicht verärgern.

Frage: Alles gut. Aber kannst Du uns was dazu sagen, morgen in der Startaufstellung neben Lando zu stehen, mit Blick auf den WM-Kampf und Deine Renntaktik?

Verstappen: Das werden wir morgen herausfinden.

Max Verstappen - GP Singapur 2024
xpb

Im Fahrerlager gab Verstappen Auskunft über sein Verhalten in der Pressekonferenz.

Presserunde im Fahrerlager

Auf die Frage, warum die Setup-Arbeit in Singapur erfolgreich war, während die Umbauten in Baku in die falsche Richtung gingen, antwortete der Quali-Zweite: "Das erkläre ich Euch gleich vor der Tür." Da war klar, dass Verstappen nur die Mitarbeit in der FIA-Pressekonferenz verweigern wollte, um ein Zeichen zu setzen. Der Boykott war nicht gegen die Medien selbst gerichtet.

Verstappen löste sein Versprechen anschließend ein und beantwortete auf dem Weg zu den TV-Journalisten noch ein paar Fragen der Presse im Fahrerlager. Auch bei den Fernsehanstalten gab der 26-Jährige dann wieder Auskunft, als wäre nichts gewesen.

Natürlich wollte jeder direkt wissen, warum er die Antwort in der Pressekonferenz verweigerte: "Ich finde es einfach lächerlich, was passiert ist. Warum soll ich lange Antworten geben? Da kann man offenbar schnell mal eine Geldbuße oder Strafe bekommen. Ich ziehe es also vor, nicht viel zu sprechen und meine Stimme zu schonen. Wir können die Interviews ja auch irgendwo anders abhalten."

Max Verstappen - GP Singapur 2024
xpb

Eine weitere Strafe wegen seines Verhaltens muss Verstappen nicht befürchten.

Kein Protest gegen die FIA-Kommissare

Die Strafe selbst konnte der Sünder überhaupt nicht nachvollziehen: "Was ich gesagt habe, war nicht so schlimm. Es wäre schlimmer, wenn ich jemanden direkt beleidigt hätte. Ich verstehe ja, dass es nicht okay ist, selbst wenn Emotionen im Spiel sind. Aber ich finde es trotzdem lächerlich, was da gegen mich entschieden wurde."

Bei den TV-Stationen betonte Verstappen noch, dass er mit seiner Aktion nicht die FIA-Kommissare selbst im Visier hatte: "Das geht gar nicht gegen die Stewards. Wenn das Regelbuch so etwas vorschreibt, müssen sie ja irgendeine Entscheidung treffen. Für mich ist das aber nicht der Weg, wie wir mit diesem Sport vorankommen."

In der Pressekonferenz hatten die Reporter natürlich auch Lando Norris und Lewis Hamilton zur Strafe gegen Verstappen befragt. Die beiden Briten unterstützten ihren Kollegen, auch wenn Norris seine Antwort mit einem Scherz begann: "Das war voll verdient", grinste der Pole-Setter. "Nein nur Spaß, das war ziemlich unfair. Ich kann das absolut nicht nachvollziehen."

Auch Hamilton verstand die ganze Aufregung nicht: "Das ist doch ein Witz, um ehrlich zu sein. Das ist hier die Spitze des Motorsports. Ich würde die Strafe nicht ableisten und hoffe, dass Max es auch nicht machen wird." Verstappen bedankte sich für den Support aus dem Fahrerkreis: "Natürlich sprechen manche etwas offener als andere, aber generell ist es klar, was alle denken."

Der ungewöhnliche Protest auf der Pressekonferenz hat übrigens keine weiteren Konsequenzen für Verstappen. Auf Nachfrage von auto motor und sport erklärte die FIA, dass die Angelegenheit abgeschlossen sei. Auch kurze Antworten seien Antworten. Wie das weitere Vorgehen aussieht, sollte Verstappen seine Strafe nicht antreten wollen, wird man dann klären, wenn es so weit ist.

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