Verstappen: Wie sehen die Nordschleifen-Pläne aus?

Verstappen-Test auf der Nordschleife
Wie geht das NLS-Abenteuer weiter?

Zuletzt aktualisiert am 14.05.2025

Es gingen wilde Gerüchte durch die Medien, nachdem wir auf auto motor und sport enthüllt hatten, dass Max Verstappen im Rahmen des dritten Laufs der Nordschleifen Langstrecken-Serie (NLS) mit seinem Ferrari 296 GT3 in der Eifel testete. Etwa: Er sei einen neuen Rundenrekord gefahren, er nehme direkt auch am Rennen teil und er könnte eventuell beim legendären 24h-Rennen am Start stehen.

Doch Fakt ist: Es gibt kein offizielles Timing bei den Test- und Einstellfahrten der NLS. Und damit gibt es auch keinen Rundenrekord für "Franz Hermann". Unter diesem Pseudonym hatte Verstappen die Probefahrt absolviert, um nicht schon im Vorfeld große Aufmerksamkeit zu erregen. Allerdings lässt sich auch ohne hellseherische Fähigkeiten sagen, dass der Formel-1-Star nicht nur zum Spaß um die Strecke gerollt ist, sondern sich vergleichen wollte.

Verstappen hatte alles professionell vorbereitet. So war eine ganze Entourage an Michelin-Mitarbeitern vor Ort, die sich um die passende Bereifung kümmerte. Die technische Betreuung wurde vom erfahrenen GT3-Rennstall Emil Frey Racing übernommen. Durch die eigenen Einsätze in der Sprint-Serie der GT World Challenge (GTWC) kennen sich Schweizer bestens mit dem Ferrari 296 GT3 aus.

Max Verstappen - NLS-Test - Nordschleife - Ferrari 296 GT3 - 2025
Baldauf

Ohne Permit keine GT3-Starts

Nicht erst seit seinen virtuellen Starts in der digitalen NLS-Serie weiß man, dass in Verstappen das Nordschleifen-Feuer lodert. Die erste Testfahrt im GT3-Renner auf der spektakulärsten Rennstrecke der Welt dürfte dieses Feuer noch weiter angefacht haben. Wie man hört, soll sich der F1-Star bereits erkundigt haben, bei welchen Teams er die sogenannte Nordschleifen-Permit machen könne.

Diese Lizenz war für die Teilnahme an den Testfahrten am Freitag noch nicht nötig. Aber ohne den Nordschleifen-Führerschein gibt es für Piloten bei offiziellen NLS-Läufen keine Startfreigabe. Eine Teilnahme am Rennen am Samstag stand für Verstappen also nie zur Debatte. Und auch für den Einsatz beim 24h-Rennen (21./22. Juni), über den viel spekuliert wurde, reicht die Zeit nicht aus.

Um die Permit zu erlangen, müsste Verstappen zunächst einen Lehrgang absolvieren, der aus einem praktischen und einem theoretischen Teil besteht. Dazu sind zwei NLS-Rennteilnahmen in einer unteren Klasse mit PS-schwächeren Autos vorgeschrieben. Das soll den Fahrern einen Eindruck vermitteln, wie es sich in einem langsameren Rennwagen anfühlt, wenn die GT3-Raketen vorbeifliegen.

Max Verstappen - NLS-Test - Nordschleife - Ferrari 296 GT3 - 2025
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Verstappen-Rückkehr beim NLS-Doubleheader?

Man munkelt, der Red-Bull-Pilot könnte bereits zum NLS-Doubleheader am 13. und 14. September für die Permit auf die Nordschleife zurückkehren. Dann könnte er die beiden verlangten Renneinsätze direkt an einem Wochenende abspulen. Um den Führerschein zu bekommen, müsste er mindestens 14 Rennrunden abspulen, ohne sich eine Sportstrafe einzufangen.

An den verlangten Praxis-Einsätzen scheiterte zuletzt auch die Teilnahme von Valentino Rossi am 24h-Rennen. Der italienische Motorrad-Superstar, der aktuell im BMW M4 GT3 in der Langstrecken-WM (WEC) für Furore sorgt, wollte sich den Stress mit den Starts in einer kleineren Klasse nicht antun. "Ich möchte kein kleineres Auto als die GT3-Klasse fahren", sagte der Italiener beim WEC-Lauf in Spa-Francorchamps.

Es gäbe allerdings auch noch die Möglichkeit, eine Sondergenehmigung beim DPN-Entscheidungsgremium zu beantragen. Doch ob Verstappen diese Extra-Wurst für sich beanspruchen will, ist noch nicht klar. Bei den Testfahrten trat der Formel-1-Champion bodenständig auf. Wie bei Testfahrten üblich teilte er sich die Garage mit weiteren Teams. Zwei Security-Guards passten auf, dass der Pilot während des Testbetriebs nicht zu sehr belästigt wurde.

Die NLS-Gemeinde freute sich natürlich über den hohen Besuch, die Atmosphäre blieb stets entspannt. Zwischenzeitlich besuchten die NLS-erfahrenen Piloten Luca Engstler und Mirko Bortolotti vom Red Bull Team Abt den prominenten Nordschleifen-Gast in seinem Lkw. Es wäre für die NLS und das 24h-Rennen natürlich eine tolle Geschichte, wenn es nicht der letzte Auftritt von Verstappen in der Eifel gewesen ist.