Red Bull lässt nicht locker. Das Technikbüro in Milton Keynes hat in zwölf von 14 Rennen neue Teile an den RB21 gebracht. Auch zum GP Ungarn. Diesmal hatten die Ingenieure einen neuen Frontflügel und modifizierte Bremsbelüftungen vorne im Gepäck. Das komplettiert das Upgrade, das in Silverstone mit einem neuen Unterboden seinen Anfang nahm.
Trotz aller Anstrengungen will der Rückstand zu McLaren nicht kleiner werden. Im ersten Training fehlten Max Verstappen fast neun Zehntel auf Lando Norris und Oscar Piastri. Auch wenn die Lücke noch schrumpfen wird, fürchten alle im Feld, dass der GP Ungarn eine noch dominantere McLaren-Show werden könnte wie die letzten drei Rennen, die McLaren bereits im Doppelpack gewonnen hat.
Teamchef Andrea Stella erklärt, warum McLaren in diesem Jahr noch einmal einen signifikanten Fortschritt gemacht hat. "Das Entwicklungstempo und der Umfang der Entwicklung der letzten beiden Jahre ist größer als ich es bei Ferrari zur besten Zeit erlebt habe. Trotzdem haben wir uns für 2025 sehr hohe Ziele gesetzt und das Auto sehr aggressiv entwickelt. Das hat uns einen Vorsprung gegeben, den wir im Verlauf der Saison noch vergrößern konnten."

McLaren setzt in dieser Saison in Sachen Entwicklung die Messlatte.
Verstappens Drei-Punkte-Analyse
Max Verstappen zieht seinen Hut vor den Leistungen von McLaren. Der Weltmeister macht die Überlegenheit der Papaya-Renner an drei Punkten fest. Erstens: Das Reifenmanagement. "Die McLaren gehen besser mit ihren Reifen um als jedes andere Auto. Das zeigt sich am deutlichsten auf Intermediates. Das ist der fragilste Reifen im Angebot, der am schnellsten überhitzt. Die McLaren halten ihn länger stabil als alle anderen", erklärt Verstappen.
Zweitens: Mittelschnelle Kurven. Verstappens Urteil: "Da sind die McLaren praktisch unschlagbar." Andrea Stella unterschreibt diese Aussage. "Die GPS-Daten zeigen, dass dieser Kurventyp unsere Domäne ist. Dafür haben wir in super-schnellen und super-langsamen Kurven nicht das beste Auto. Der Großteil der Kurven liegt aber in dem Bereich, in dem wir stark sind."

McLaren ist 2025 unschlagbar. Gilt das auch für 2026?
McLaren auch 2026 stark?
Drittens: Das Einlenkverhalten. Der Weltmeister bedauert: "Bei keinem anderen Auto bleibt das Heck so stabil, wenn die Vorderachse rotiert." Das Problem dabei ist, dass eingeschlagene Vorderräder die Strömung zum Heck negativ beeinflussen, weil sie stärkere Luftverwirbelungen produzieren und weil das Auto schräg angeströmt wird.
Fazit der Analyse: Der McLaren ist mechanisch, aerodynamisch und thermisch das beste Auto im Feld. Schlechte Nachricht für die Konkurrenz: Und einige dieser Eigenschaften wird McLaren mit in die nächste Saison nehmen.