Verstappen entschuldigt sich für Barcelona-Manöver

Emotionen sind hochgekocht
Verstappen entschuldigt sich

GP Spanien 2025
Zuletzt aktualisiert am 02.06.2025

Nach dem GP Spanien gab es nur ein Gesprächsthema: Ist Max Verstappen absichtlich in Kurve 5 in die Seite von George Russell gefahren? Der viermalige Weltmeister war am Funk schon auf 180, weil er zuvor vom Team die Aufforderung bekam, den Mercedes-Piloten vorbeizulassen. Bei Red Bull befürchtete man, das vorausgegangene Verlassen der Strecke von Verstappen im Duell mit Russell, hätte eine Strafe nach sich ziehen können. Also ging man lieber auf Nummer sicher.

Das schmeckte Verstappen natürlich gar nicht. Ohnehin war er schon stinkwütend, weil der harte Reifen beim Restart in mangelnde Haftung resultierte. Doch hat ihn die Wut so weit gebracht, dass er Russell absichtlich rammte?

Was man nicht vergessen darf: Verstappen und Russell sind keine Freunde, es kam schon mehrmals sowohl zum verbalen als auch zum sportlichen Schlagabtausch auf der Strecke. Zuletzt in Katar, als sich die beiden Saures gaben, weil Russell sich darüber beschwert hatte, dass Verstappen ihn auf seiner schnellen Runde aufgehalten hatte.

Lange Fehde zwischen Verstappen und Russell

Laut Russell habe ihm Verstappen damals nach der Anhörung bei den Sportkommissaren einen Crash angedroht. "Er hat zu mir gesagt, dass er sich vorgenommen hat, absichtlich in mich reinzufahren und mich kopfüber in die Mauer zu stopfen", sagte Russell ein Rennen später in Abu Dhabi.

Verstappen äußerte sich nach dem GP Spanien zu der Frage nach der Absicht noch mit den Worten: "Spielt das eine Rolle?" Vielleicht haben ein paar Stunden Schlaf einen Unterschied gemacht oder auch die Sorge, ein Rennen Sperre zu riskieren, weil dazu nur noch ein Strafpunkt fehlt. Jedenfalls zeigte sich Verstappen in einem Post auf Instagram am Montagmorgen (2.6.) plötzlich ganz milde gestimmt und formulierte eine Art Entschuldigung. Und damit auch ein Schuldeingeständnis.

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Verstappen zeigt sich einsichtig

"Unsere Reifenwahl in der Schlussphase und einige Manöver nach dem Safety-Car-Restart haben zu meiner Frustration beigetragen. Sie hat zu einem Manöver geführt, das nicht richtig war und nicht hätte passieren dürfen", schrieb der 27-Jährige. "Ich gebe immer alles da draußen für das Team und die Emotionen können hochkochen."

Was auffällt: Es ist eher ungewöhnlich, dass Verstappen sich für seine harte Fahrweise entschuldigt. Und generell gibt er auch nicht viel darauf, was andere über ihn denken. Offenbar hat er aber in diesem Fall gemerkt, dass er eine Grenze überschritten hat. Oder es kam Panik auf, dass er es sich endgültig bei den Sportkommissaren verscherzt hat.

Einen Strafpunkt könnte er sich bereits dadurch einhandeln, dass er zu viel Abstand hinter dem Safety Car lässt oder zu schnell unter VSC fährt. Sein Punktekonto reduziert sich erst nach dem 30. Juni, da die Strafpunkte immer 12 Monate bestehen bleiben. Bis dahin muss er noch den GP Kanada und den GP Österreich ohne Vergehen hinter sich bringen.

Max Verstappen - George Russell - Formel 1 - GP Spanien - Barcelona - 1. Juni 2025
Sam Bloxham via GettyImages

Rosberg forderte Disqualifikation

Zu den härtesten Kritikern von Verstappen gehörte Nico Rosberg, der noch währende des Rennens eine Disqualifikation forderte. Fahrerkollegen wie Lando Norris meinten nach dem Rennen: "Sowas habe ich mal bei Mario Kart gemacht."

Russell versteht generell nicht, wie Verstappen immer wieder solche Aussetzer haben kann. "Max ist ein großartiger Fahrer, zu dem so viele Menschen aufschauen. Es ist einfach eine Schande, dass so etwas immer wieder vorkommt. Es ist völlig unnötig und nützt ihm selbst nichts." Und weiter: "In Imola war es eines der besten Manöver aller Zeiten, und dann passiert so etwas. Das hat ihn und sein Team eine Menge Punkte gekostet."