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Auto endlich verstanden
Aston Martin glaubt an die Wende

Aston Martin hat aus Ungarn und Belgien nur fünf Punkte geholt. Und trotzdem glaubt man beim WM-Fünften, die Wende eingeleitet zu haben. Wir verraten, was die Verantwortlichen so optimistisch macht.

Fernando Alonso - GP Belgien 2024
Foto: Aston Martin

Der Schritt rückwärts war ein Schritt nach vorne. Nicht gleich. Das wird sich in der zweiten Saisonhälfte, vielleicht sogar erst 2025 zeigen. Aston Martin präsentierte in Ungarn sein drittes großes Technik-Upgrade nach Suzuka und Imola. Nach dem 13. WM-Lauf war man geneigt zu sagen, dass sich der WM-Fünfte noch tiefer in die Krise geritten hatte.

Lance Stroll wurde mit Ach und Krach Zehnter. Er scheiterte um 0,7 Sekunden an Yuki Tsunoda, der mit einem Einstopp-Rennen alle im Mittelfeld ausgetrickst hatte. Und trotzdem sprach Teamchef Mike Krack von einem Erfolg: "Vor Budapest hatten wir die meiste Angst. Die Art der Kurven, das Layout mit einer Kurve nach der anderen ohne Erholung für die Reifen, die große Hitze, das alles war für uns die schlechtestmögliche Konstellation."

Unsere Highlights

Nach 70 heißen Runden auf dem Hungaroring konnte das Team aufatmen. Die Reifen hielten durch. Sie bauten nicht stärker ab als bei der Konkurrenz. Die Fahrer hatten zum ersten Mal wieder Vertrauen in ihr Auto. Es war viel besser ausbalanciert. Die große Instabilität war verschwunden. Es fehlte eigentlich nur die Rundenzeit.

Fernando Alonso - GP Ungarn 2024
Aston Martin

Mit dem Ungarn-Upgrade hat man bei Aston Martin wieder Hoffnung geschöpft.

Korrelation stimmt wieder

Im Moment ist der Vorsprung aufs Mittelfeld geringer als der Rückstand zum Spitzenquartett. Fernando Alonso ging trotzdem einigermaßen beruhigt in die Sommerpause. Der Altmeister hat das Gefühl, an einem Wendepunkt zu stehen. "Zum ersten Mal seit langer Zeit hat ein Upgrade das gebracht, was die Simulationen vorhergesagt haben. Die Korrelation zwischen Windkanal und Realität stimmt wieder."

Die Ingenieure unter Dan Fallows hatten sich vor allem den Unterboden vorgenommen, der sie schon so oft betrogen hatte. Alle Änderungen versprachen mehr Abtrieb, brachten aber auf der Rennstrecke ständig mehr Instabilität. Viele andere Teams sind deshalb mit dem Boden einen Schritt zurückgegangen. Aston Martin hat die Sektionen des Bodens, von vorne nach hinten und die vertikalen Leitbleche im vorderen Bereich neu angeordnet. Das brachte Stabilität.

Es war laut Alonso nur ein erster Schritt. Die Aerodynamiker haben jetzt wieder eine Basis, auf der sie aufbauen können. "Heute sind Windkanal und Rennstrecke zwei verschiedene Welten. Auf der Rennstrecke passieren Dinge, die du im Labor nicht reproduzieren kannst. Die Aerodynamik reagiert darauf viel stärker als früher. Wenn du einen Weg gefunden hast, die Daten genauer zu deuten, wird es einfacher für uns, Abtrieb ohne die ganzen Nebenwirkungen zu gewinnen."

Fernando Alonso - GP Belgien 2024
Aston Martin

Fernando Alonso kann wieder lachen. Ist die Talsohle schon durchschritten?

Konstant in den Top Ten

Das Ungarn-Upgrade gibt dem Rekordteilnehmer das Gefühl, dass die Ingenieure den Effekt ihrer Entwicklungsschritte ab sofort besser abschätzen können. Genau diesen Moment habe im letzten Jahr auch McLaren erlebt und in dieser Saison Mercedes. "Mercedes hat zu Saisonbeginn mit Haas gekämpft. Jetzt fahren sie aus eigener Kraft um Siege. Das zeigt, wie wichtig es war, das eigene Auto zu verstehen."

Die richtigen Upgrades müssen aber auch kommen. Da ist das Technikbüro in Silverstone gefragt. Alonso setzt alle Hoffnungen in die zweite Saisonhälfte. "Unser erstes Ziel muss sein, uns konstant für das Q3 zu qualifizieren und im Rennen mit beiden Autos in die Top Ten zu fahren. Wir waren bis jetzt zu wenig konstant, hatten zu viele Ausreißer. Das zweite Ziel lautet, die Lücke zu den vier Spitzenteams zu schließen. Das könnte bis 2025 dauern."

Spa war für Aston Martin eine Bestätigung für die Erkenntnisse von Ungarn. Möglicherweise hat man aus Angst um die Reifen sogar eine Spur zu viel Abtrieb gewählt. So waren Fernando Alonso und Lance Stroll verwundbar auf den Geraden. Aber es hat immerhin geholfen, mit einem Boxenstopp über die Distanz zu kommen. Für Alonso war es der Machtwinner. Mit einem zweiten Reifenwechsel wäre er nie Achter geworden.

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Erscheinungsdatum 10.09.2024

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