Früher war es relativ einfach, die F1-Piloten während der Fahrt zu erkennen. Als es noch keine Halo-Bügel gab, konnte man beim Blick auf den Helm ziemlich schnell sagen, welcher Fahrer gerade im Cockpit sitzt. Aber seitdem sich die Stars hinter den schützenden Titan-Gestellen verstecken, fällt die Identifikation deutlich schwerer. Dauernd wechselnde Helmdesigns sind natürlich auch nicht gerade hilfreich.
Seit dem Spanien-Grand-Prix 2017 wurden die Teams dazu gezwungen, die Startnummern etwas prominenter auf die Motorabdeckungen zu kleben. Das war natürlich nicht im Sinne der Marketing-Abteilungen, die den begehrten Platz auf der Carbonverkleidung lieber meistbietend an Werbepartner verkaufen würden.
Außerdem hatte die Maßnahme nur begrenzten Erfolg. Wer die Startnummer an einem vorbeifliegenden Formel-1-Auto erkennen will, muss schon sehr genau hinschauen und gute Augen haben. Bei Testfahrten wurde auch schon mit digitalen Displays experimentiert. Doch eine überzeugende Lösung wurde nie gefunden.

Bisher mussten sich die Fans immer merken, welche Kamera-Farbe zu welchem Fahrer gehört.
Drei Buchstaben auf der Kamera
Im Rahmen des Belgien-Grand-Prix in Spa-Francorchamps wollen die Verantwortlichen der Formel 1 und der FIA nun einen neuen Vorstoß wagen, um die Identifikation der Fahrer zu erleichtern. Schon jetzt ist vorgeschrieben, dass die Verkleidung der Onboard-Kameras oben auf der Airbox unterschiedliche Farben haben.
Einer der beiden Piloten eines Teams fährt immer mit einer schwarzen Kamera, beim anderen ist sich mit neon-gelben Aufklebern markiert. Früher war die Verteilung noch etwas klarer geregelt. Der nominelle Nummer-1-Fahrer hatte in den meisten Fällen das schwarze Modell auf dem Dach. Die Nummer 2 "musste" mit der gelben Version fahren.
Heute verteilen die Teams die Farben eher zufällig. Für die Fans ist es schwierig, die jeweiligen Kameras den Fahrern zuzuordnen. Die Farbcodierung erleichterte vor allem den TV-Kommentatoren das Leben.

Das Namenskürzel wird seitlich und oben auf dem Kamera-Gehäuse aufgeklebt.
Größe der Aufkleber begrenzt
Nun soll getestet werden, ob es etwas bringt, wenn man neben den unterschiedlichen Farben auch noch das Namenskürzel auf dem Kameragehäuse anbringt. Es handelt sich dabei um den Drei-Buchstaben-Code, der auch in den Zeitentabellen eingeblendet wird. Also "VES" für Max Verstappen, "HAM" für Lewis Hamilton oder "ALO" für Fernando Alonso.
Die Kürzel sollen an der Seite und oben angebracht werden, so dass sie aus verschiedenen Perspektiven zu erkennen sind. Viel Platz ist auf den Kameras natürlich nicht. Die Größe der Aufkleber ist sehr begrenzt.
Die Frage lautet, ob die Namenskürzel während der Fahrt wirklich besser zu erkennen sind als die Startnummern auf der Frontpartie und der Motorhaube. Viel zu verlieren gibt es hier aber nicht. Sponsoren-Sticker wären auf den Kameras sowieso nicht erlaubt.