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F1 Technik-Upgrades GP Ungarn
Red-Bull-Paket ohne Wirkung?

Der Star der Technik-Upgrades von Ungarn war Red Bull. Max Verstappen saß in einem halb neuen Auto. Es kommt aber nur auf langsamen Strecken oder bei sehr hohen Temperaturen wie in Budapest zum Einsatz.

Red Bull - Technik - GP Ungarn 2024
Foto: Wilhelm

Red Bull zieht bei seiner Mission "Titelverteidigung" alle Register. In Ungarn wurde bereits das fünfte große Upgrade präsentiert. Nach Aussage von Chefingenieur Paul Monaghan ist es das größte des ganzen Jahres. Frontflügel, Seitenkästen, Motorabdeckung, Halo-Verkleidung, der vordere untere Querlenker der Vorderachse und die Bremsbelüftungen sind neu. Damit änderte sich auch das Kühlsystem unterhalb der Verkleidung.

Das gibt dem RB20 ein neues Gesicht. Hinter dem charakteristischen Kühleinlass mit Überbiss fallen die Seitenkästen steiler Richtung Heck ab. Sie sind ab der Fahrzeugmitte auch nicht mehr so stark unterschnitten wie beim Vorgänger. Die Regenrinne oben in der Motorabdeckung fällt komplett weg. Die Ausbeulung verläuft jetzt von der Airbox bis zur Bodenplatte schräg nach unten und liegt enger an den Innereien an.

Unsere Highlights

Im Heck geht die Motorabdeckung in die Breite, verliert dafür aber an Höhe. Der verkleinerte zentrale Kühlauslass hat zur Folge, dass an den Seiten wieder mehr Kühlauslass-Kiemen in die Verkleidung geschnitten wurden. Bei Hitzeschlachten ist die Kühlanordnung effizienter als die Standardversion.

Auch der Frontflügel folgt einer neuen Philosophie. Die zentrale Mulde im Hauptblatt ist zu den Extremitäten des Flügels eckiger abgesetzt. Alle Flaps wurden in ihrem Profil modifiziert und biegen sich vermutlich genauso stark unter Last nach hinten wie bei McLaren, Ferrari und Mercedes. Das verbessert die Fahrzeugbalance.

Red Bull - Technik - GP Ungarn 2024
Red Bull

Neben der neuen Heckverkleidung gab es auch einen neuen Frontflügel mit Nasenkorrektur.

Paket nur für langsame Strecken

Paul Monaghan verrät: "Dieses Paket ist für langsamere Strecken und hohe Temperaturen gedacht." Eigentlich sollte das neue Aero-Paket erst in Zandvoort debütieren, wurde aber unter dem Druck der Konkurrenz um zwei Rennen vorgezogen. Allerdings gab es nur zwei Kits für einen Fahrer. Sergio Perez muss sich bis zum Niederlande-GP gedulden. Wenn er dann noch im Red Bull sitzt.

Das Meisterteam wird in Zukunft mit zwei unterschiedlichen Autos fahren. Auf langsamen Strecken wie Budapest, Zandvoort und Singapur kommt das jüngste Upgrade zum Einsatz, von dem Max Verstappen sagt: "Es ist unser wichtigster Entwicklungsschritt des Jahres." Auf den schnellen Kursen wie Spa, Monza und Baku wird die alte Version zurückkehren, die in Silverstone gefahren wurde.

Monaghan machte im Vorfeld des GP Ungarn seinen Fahrern Hoffnung: "Auf dem Papier sollte uns das Upgrade signifikant Rundenzeit bringen. Vom Ergebnis in Budapest wird abhängen, wie wir unseren weiteren Entwicklungsfahrplan gestalten." Die Realität ist: Auch dieses Upgrade brachte Red Bull nicht den alten Vorsprung zurück. "Das Auto fühlt sich ähnlich an wie davor", maulte Verstappen.

Nicht nur Red Bull wagte in Budapest einen großen Aufschlag. Aston Martin änderte seinen AMR24 in sieben Punkten, Sauber seinen C44 sogar gleich in 11 Details. Es ist das erste Upgrade, für das Technikdirektor James Key vollumfänglich verantwortlich ist. Der Engländer lieferte eine Red-Bull-Kopie ab. Die Seitenkästen haben jetzt einen Überbiss, die Motorabdeckung ein Plateau. Es gab wie bei Red Bull nur ein Kit. Hier erhielt Valtteri Bottas den Vorzug. Und wie bei Red Bull brachte der erste Auftritt auch hier keinen sichtbaren Fortschritt. Dem akzeptablen zwölften Startplatz folgte Rang 16 im Rennen. Sauber war nie in der Nähe der Punkte.

Red Bull - Technik - GP Ungarn 2024
xpb

Perez fuhr das alte Paket, Verstappen das neue. So konnte man die Änderung gut anhand von Vergleichsbildern analysieren.

Hier ist unser Überblick über die Upgrades vom Hungaroring:

Red Bull

  • Seitenkasten: Die Seitenteile fallen wieder steiler nach unten. Damit reduziert sich ab Mitte der Seitenkästen der Unterschnitt
  • Motorabdeckung: Die Kühlauslässe wurden neu geordnet. Die heiße Luft entweicht jetzt wieder mehr über Kiemen in der Motorabdeckung, die hinten in die Breite wächst, dafür flacher ist. Die Regenrinne ist weg.
  • Die Halo-Verkleidung wurde an die neuen Seitenkästen angepasst. Es blieb auch nur ein Lufteinlass auf jeder Seite übrig.
  • Frontflügel: Neugestaltung aller vier Elemente mit dem Ziel, dass sich die Flaps ab einer bestimmten Last kontrolliert verbiegen.
  • Vorderradaufhängung: Der vordere untere Querlenker wurde neu verkleidet.
  • Bremsbelüftung hinten: Neues Kühlsystem der Bremstrommel mit einer modifizierten Anordnung der Mini-Flügel am inneren Rand.

Mercedes

  • Bremsbelüftung hinten: Neuer Flap am unteren Rand der Bremstrommel.

Ferrari

  • Unterboden: Mix aus Barcelona-Unterboden (vorne) und Imola-Unterboden (hinten)

Aston Martin

  • Frontflügel: Der obere Flap wurde an das Streckenlayout angepasst. Die Anstellung ist aggressiver, um mit dem Heckflügel besser zu harmonieren, der wie in Monte Carlo auf maximalen Abtrieb getrimmt ist
  • Venturi-Kanäle: Die vertikalen Leitbleche wurden neu angeordnet. Formen und Längen haben sich geändert.
  • Unterboden: Das Profil der Bodenplatte wurde im Detail verfeinert.
  • Unterboden Kante: Die Slots an den Kanten des Unterbodens wurden dem neuen Profil angepasst.
  • Diffusor: Die Expansion des Unterbodens hat sich leicht verändert.
  • Halo: Die Leitbleche am Halo wurden modifiziert.
  • Beam-Wing: Das zweite Element wurde stärker angestellt.
Sauber - Technik - GP Ungarn 2024
Sauber

Der Sauber wurde an vielen Stellen verändert. Auch hier durfte nur ein Fahrer das Upgrade-Kit nutzen.

Alpine

  • Bremsbelüftung hinten: Neue Ein- und Auslässe für die hinteren Bremstrommeln, um die Felgentemperatur besser kontrollieren zu können.

Williams

  • Motorabdeckung: Der zentrale Kühlauslass im Heck wurde als Reaktion auf die hohen Temperaturen beim GP Ungarn vergrößert.

Toro Rosso

  • Bremsbelüftung vorne: Modifizierte Kühlschächte im Inneren der Bremstrommel.
  • Bremsbelüftung hinten: Die Geometrie der Winglets an den hinteren Bremstrommeln wurde verändert.

Sauber

  • Seitenkästen: Größerer Unterschnitt über die gesamte Länge. Der neue Kühleinlass verbessert die gesamte Strömungsqualität.
  • Kühleinlass: Der Kühleinlass liegt jetzt Red-Bull-like versteckt unterhalb der oberen Crashstruktur. Die Öffnung wurde verkleinert.
  • Motorabdeckung: Die komplette Geometrie von der Airbox bis zur Bodenplatte hat sich geändert und ist den neuen Seitenkästen angepasst. Der Sauber hat jetzt auch ein Plateau unterhalb der Airbox. Von dort fällt die Motorabdeckung steil Richtung Boden ab.
  • Venturi-Kanäle: Der Boden ist vorne höher. Die Leitbleche sind neu angeordnet.
  • Unterboden: Die Oberfläche des Bodens wurde den Änderungen im vorderen Bereich angepasst.
  • Unterboden Kante: Die Slots an den Kanten wurden zum Teil geschlossen. So will Sauber die Strömung zum Diffusor besser kontrollieren.
  • Hinterradaufhängung: Neue Verkleidung der Querlenker.
  • Bremsbelüftung hinten: Komplett neue Bremstrommel inklusive modifizierten Kühlsystem und Winglets an der Innenseite.
  • Halo: Neues Halo-Design verbessert die Strömung Richtung Heck.
  • Rückspiegel: Neues Spiegel-Design.
  • Kopfstütze: Die Cockpit-Seitenwand wurde im Bereich der Kopfstütze der neuen Motorabdeckung angepasst.

Haas

  • Kühlauslass: Die Kühlauslass-Kiemen wurden vergrößert, um für die Hitzeschlacht in Budapest gerüstet zu sein.
  • Motorabdeckung: Größerer zentraler Luftauslass in Abstimmung mit den seitlichen Kühlkiemen um das Aerodynamikopfer so gering wie möglich zu gestalten.
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Erscheinungsdatum 26.09.2024

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