Team-Ranking GP Brasilien 2024: McLaren bleibt vorne

Team-Ranking GP Brasilien 2024
Verstappen besser als jedes Auto

GP Brasilien 2024
Zuletzt aktualisiert am 08.11.2024

Lassen wir uns durch das Resultat des GP Brasilien nicht täuschen. Red Bull und Alpine waren nicht so stark, wie sie das Ergebnis aussehen lässt. Der Sieg von Red Bull geht in erster Linie auf die Kappe von Max Verstappen. Dann auf die Strategie, die auf eine rote Flagge setzte, um sich einen Boxenstopp zu ersparen. Und schließlich auf die Fahrzugabstimmung, die Red Bull diesmal punktgenau traf.

Eine bessere Aussage über die Qualitäten der Autos geben der Sprint auf trockener Straße und der Querschnitt der beiden Qualifikationen, die bei entgegengesetzten Bedingungen ausgetragen wurden. Freitag trocken, Sonntag nass. Alle drei Disziplinen wurden von McLaren dominiert. Ferrari dagegen zeigte Fading und konnte nur in der Sprint-Qualifikation überzeugen. Red Bull war besser, als es die Startpositionen und das Sprint-Resultat aussehen ließen. Das galt auch für Mercedes.

Alpine macht einen Sprung

Anführer im Mittelfeld war diesmal Alpine. Nicht nur, weil die Franzosen mit 35 Punkten einen größeren Reibach machten als Red Bull, McLaren, Ferrari oder Mercedes. Alpine brachte in beiden Startaufstellungen jeweils ein Auto in die Top Ten und punktete auch auf trockener Straße im Sprint. Im Regen war das Auto des neuen WM-Sechsten sogar ein Siegkandidat. Das lag am perfekten Setup für Auto und Reifen.

Auch Toro Rosso hat einen Schritt gemacht. Speziell mit dem neuen Unterboden. Am Ende musste sich Red Bulls B-Team sagen, dass mehr drin gewesen wäre als acht Punkte. Wenn Ferrari stolpert, dann hat auch sein Partnerteam Haas Beschwerden. Das zuletzt so konstante Team spielte in Brasilien bei der Punktvergabe keine Rolle.

Williams hätte den Speed für WM-Zähler gehabt, reist aber mit drei Totalschäden aus São Paulo ab. Der Kalender meint es gut mit Williams. Jetzt sind drei Wochen Pause bis Las Vegas, um das Ersatzteillager aufzufüllen. Wäre das Ganze in Mexiko passiert, wäre ein Auto in Brasilien nicht gefahren.

Oscar Piastri - GP Brasilien 2024
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1. McLaren

McLaren hat wieder das schnellste Auto im Feld. Piastri und Norris besetzten im Sprint die erste Reihe. Das wäre auch für das Hauptrennen so gelaufen, hätte sich Piastri auf nasser Bahn nicht einen Fehler geleistet. Trotz Doppelsieg im Sprint stellte das Team fest: Das Setup passt nicht. Die Hinterreifen verschleißen zu schnell. Die Reaktion: Zu viel Abtrieb. Im Rennen fehlte der Topspeed.

Max Verstappen - Red Bull - GP Brasilien 2024
Red Bull

2. Red Bull

Red Bull hat an diesem Wochenende alles richtig gemacht. Fahrer, Strategen, Fahrzeugingenieure: Alles top. Dabei war das Auto im Vergleich zu Mexiko unverändert. Doch diesmal passte das Setup. Man hatte im Sprint mehr Abtrieb als die Konkurrenz und im Rennen weniger. Weil man die richtige Abstimmung beibehielt. Und einen Weg fand, die Intermediates in ihr Temperaturfenster zu bringen.

Charles Leclerc - GP Brasilien 2024
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3. Ferrari

Die Geschichte liest sich wie die von McLaren: zu wenig Abtrieb im Sprint, zu viel im Rennen. Doch Ferrari traf den Kompromiss noch schlechter als der WM-Gegner. Im Sprint gingen die Hinterreifen schneller in die Knie als bei McLaren und Red Bull. Ungewöhnlich für Ferrari. Im Rennen brauchten die Intermediates viel zu lange, bis sie Grip lieferten.

Lewis Hamilton - Mercedes - GP Brasilien 2024
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4. Mercedes

Wer kämpfte im ersten Training um die Bestzeit? Natürlich Mercedes. "Dafür gibt es leider keine Punkte", verzweifelte Technikchef James Allison. In der Folge war nur Russell bei der Musik. Er qualifizierte sich zuverlässig für das Q3, startete im Hauptrennen aus der ersten Reihe und führte 28 Runden lang. Hamilton klagte über Untersteuern und ein nervöses Heck.

Pierre Gasly - GP Brasilien 2024
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5. Alpine

Diese Bilanz sagt alles: 14 Punkte in 20 GP-Wochenenden, 35 in einem. Der neue Unterboden in Austin war sicher ein Schritt nach vorne, doch dass damit gleich zwei Alpine-Fahrer auf dem Podium landeten, ist zu viel der Ehre. Alpine erwischte das Setup mit viel Abtrieb, viel Bodenfreiheit und den Reifendrücken für die Intermediates perfekt. Und die Abwarte-Taktik im Rennen zahlte sich aus.

Yuki Tsunoda - Toro Rosso - GP Brasilien 2024
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6. Toro Rosso

Toro Rosso war schon auf trockener Strecke ein Gegner für Alpine und besser als Haas. Bei Nässe hatten Tsunoda und Lawson mit den Startplätzen drei und fünf sogar die bessere Ausgangsposition als Alpine. Im Rennen kostete der frühe Wechsel auf Regenreifen viele Plätze. Der neue Unterboden ist auf jeden Fall ein Erfolg. Diesmal hatte nur Lawson die letzte Spezifikation.

Nico Hülkenberg - GP Brasilien 2024
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7. Haas

Die beiden Haas waren eigentlich nur in der Sprint-Qualifikation in Normalform. Schon im Sprint ging die Misere mit hohem Reifenverschleiß los. Unüblich für Haas. Das spricht für Fehler beim Setup. Die Korrektur für den Sonntag ging völlig in die Hose. Beide Fahrer schieden im Q1 aus. Es ging im Rennen zwar leicht vorwärts, doch Punkte lagen nie in Reichweite.

Lance Stroll - GP Brasilien 2024
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8. Aston Martin

Die vielen Bodenwellen verlangten nach mehr Bodenfreiheit. Immer dann sind die grünen Autos besonders schlecht. Weil die Aerodynamik nur bei Tiefstand funktioniert. Der Wechsel zwischen zwei Unterböden-Typen half auch nicht. Im Regen lief es besser. Beide Fahrer landeten trotz Unfällen im Q3. Starkes Bouncing und Bremsprobleme kosteten Alonso Punkte.

Franco Colapinto - GP Brasilien 2024
Wilhelm

9. Williams

Die Startplätze neun und sieben für Albon zeigen, dass Williams den Speed für Punkte hatte. Doch der Thailänder nahm nicht mal am Rennen teil. Zwei monumentale Unfälle von Albon und Colapinto mit über 15 g in der Qualifikation waren innerhalb von drei Stunden bis zum Rennstart nicht zu reparieren. Dann feuerte Colapinto das verbleibende Auto im Rennen in die Mauer. Jetzt werden die Ersatzteile knapp.

Guanyu Zhou - Sauber - GP Brasilien 2024
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10. Sauber

Auch im Regen konnte Sauber nicht profitieren. Obwohl Bottas als Elfter am Start in aussichtsreicher Position lag. Doch es dauerte viel zu lange, bis die Intermediates auf Temperatur kamen. Vielleicht lag es an der neuen Geometrie der Vorderachse. Da besteht offenbar noch Lernbedarf. Jetzt warten alle auf den neuen Unterboden in Las Vegas.