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Stunk bei Alpine nach Kollision
McLaren holt auf

GP Brasilien 2022

Alpine hat ein schnelles Auto, stand sich im Sprint von Sao Paulo aber selbst im Weg. Fernando Alonso und Esteban Ocon kollidierten. Beide fielen weit zurück. McLaren sagte Danke und verkürzte in der Team-WM um zwei Punkte. Am Rennsonntag könnte sich die Rangfolge zwischen den Rivalen drehen.

Alpine - GP Brasilien 2022 - Sprint
Foto: xpb

McLaren hat sein Auto verbessert. Das Upgrade vom GP Singapur vor ein paar Wochen wirkt. Und doch behielt Alpine im Zweikampf um den vierten WM-Platz die Oberhand. Weil die Franzosen selbst mit neuen Teilen aufrüsteten. Vor dem GP Brasilien trennten die Rivalen sieben Punkte in der Weltmeisterschaft – zugunsten von Alpine. Die Franzosen haben einen großen Vorteil. Sie haben zwei Fahrer, die regelmäßig punkten. Bei McLaren ist Lando Norris oft der Alleinunterhalter.

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Da baucht es ein stückweit die Mithilfe des Gegners, um doch noch den vierten Platz in der WM zu erobern. Nach den drei Ausfällen von Singapur und Mexiko – jeweils durch Motorschaden – dachte man, dass Alpine über die Zuverlässigkeit stolpern könnte. Im Sprint von Sao Paulo hielten die blauen Autos. Doch ausgerechnet die Fahrer standen sich im Weg. Esteban Ocon und Fernando Alonso wurden sich nicht über die Vorfahrt einig und bezahlten es mit verwundeten Autos und schlechten Startplätzen für das Hauptrennen. "Unsere Fahrer haben heute unsere Belegschaft von über 1.000 Mitarbeitern im Stich gelassen", trauerte Alpine-Teamchef Otmar Szafnauer.

Alonso - Ocon - Alpine - GP Brasilien 2022 - Sprint
Motorsport Images
Die Apine-Fahrer verbauten sich mit einer Kollision ein gutes Ergebnis im Sprint.

McLaren erfüllt Mission

Beide Alpine segelten aus den Top 10 ins Hinterfeld. Norris dagegen hielt sich in den Punkteplätzen. Als Siebter stockte er das McLaren-Punktekonto um zwei Zähler auf. Damit robbt sich das Team aus Woking bis auf fünf Punkte an Alpine heran. Von den Startpositionen sechs und elf hat McLaren obendrauf beste Aussichten auf gute Punkte im Rennen. Für Alpine könnte es dagegen eine zähe Angelegenheit werden.

Entsprechend war McLaren-Teamchef Andreas Seidl nach dem Sprint bestens gelaunt. "Wir haben unsere Mission erfüllt. Mehr als der siebte Platz war für Lando nicht drin. Wenn die Topautos ein normales Rennen haben, landen wir hinter ihnen." So kam es. Norris musste Lewis Hamilton, Sergio Perez und Charles Leclerc ziehen lassen.

Im fünftletzten Umlauf machte McLarens Speerspitze eine Position gut, indem Norris an Pole-Setter Kevin Magnussen vorbei ging. Selbst der schwächelnde Daniel Ricciardo rückte auf. Der Australier verbesserte sich vom 14. auf den elften Rang. Er profitierte vom Missgeschick der Konkurrenz.

Wer hat Schuld bei Alpine?

Freudige Gesichter bei McLaren, Stunk bei Alpine. Im Rennstall aus Enstone blickte man in versteinerte Mienen. Das darf nicht passieren. Alpine ruinierte sich eine starke Ausgangsposition durch sture Fahrer. Zwei Mal legten sich Ocon und Alonso in der Startrunde miteinander an. Zunächst in der vierten Kurve. Dort ließ Ocon seinen Teamkollegen auf der Außenspur verhungern. Er schickte Alonso auf die Randsteine. Dort musste der Spanier schon zaubern, um sich nicht im Feld wegzudrehen. Er stand quer und traf dabei das Auto des Teamkollegen auf der rechten Seite.

Der Doppelweltmeister wollte das Manöver nicht auf sich sitzen lassen. Wobei einige im Fahrerlager einwerfen, dass Ocon ihn hatte gar nicht wirklich sehen können. Der Franzose bremste die vierte Kurve weit innen an. Alonso kam im Getümmel von außen. Auf der Zielgerade folgte die nächste Attacke. Doch Alonso krachte mit der Schnauze ins Heck des zweiten Alpine und beschädigte sich den Frontflügel. Er musste an die Box. Der Nasenwechsel warf ihn aus dem Rennen um die Punkte.

Alpine-Teamchef Szafnauer schüttelte mit dem Kopf. "Beim ersten Zwischenfall sehe ich die Schuld bei Esteban, beim zweiten bei Fernando. Er hatte rechts noch drei Viertel der Rennstrecke, um Esteban nicht zu treffen." Durch die Treffer büßte das Auto von Ocon rund 50 Punkte an Anpressdruck ein. Das entspricht zwischen 15 und 20 Prozent. Der Unterboden war stark beschädigt. Mit dem demolierten Auto fiel er peu a peu zurück. Die Sportkommissare untersuchten den Vorfall – und urteilten, dass Alonso am Auffahrunfall Schuld hatte. Sie belegten ihn mit fünf Strafsekunden und zwei Punkten in der Sünderkartei der Formel 1.

Fernando Alonso - Alpine - GP Brasilien 2022 - Sprint
Motorsport Images
Fernando Alonso war eigentlich klar schneller als McLaren-Fahrer Lando Norris.

Stallregie bei Alpine?

Der Speed war da, um McLaren zu schlagen. Nach dem Reifenwechsel lag Alonso fast 38 Sekunden hinter Norris. Im Ziel waren es nur noch 23,3 Sekunden. Der Alpine war das schnellere Auto. Man dürfte es auch am Rennsonntag sein. Allerdings hat McLaren einen großen Puffer. Deshalb glaubt Teamchef Seidl: "Wir sollten auch morgen in der Lage sein, uns als vierte Kraft zu etablieren." Zumal McLaren keine großen Schwierigkeiten mit den Reifen hatte.

Das teaminterne Scharmützel mit Austausch von Zärtlichkeiten hat Konsequenzen. Alpine will seinen Fahrern neue Verhaltensregeln auferlegen. Im Team heißt es, man werde Vorkehrungen treffen, damit so etwas nicht noch einmal passiere. Das klingt nach Stallregie. McLaren hat diese Probleme nicht. Norris ist ohnehin schneller als Ricciardo. Und wenn sich die beiden doch auf der Rennstrecke begegnen, gibt es keinen Stress. McLaren fährt eine klare Politik, an die sich beide Fahrer halten.

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