Fernando Alonso wird bei seinem Heimspiel für Aston Martin alleine die Kohlen aus dem Feuer holen müssen. Der Spanier geht vom zehnten Startplatz ins Rennen, sein Teamkollege Lance Stroll qualifizierte sich auf Rang 14.
Doch ihm drohte noch Ärger, weil man den Wiegeprozess nicht regelkonform absolviert hat. Im Dokument der FIA lautet es: "Erstens blieb der Fahrer fünf Minuten in der Teamgarage, bevor er zur Waage ging, und zweitens fuhr er nicht durch die Boxengasse."
Im schlimmsten Fall hätte Stroll eine Disqualifikation hinnehmen und das Rennen am Endes Feldes aufnehmen müssen. Das Thema hat sich nun ohnehin erledigt. Denn Aston Martin verkündete am späten Samstagabend (31.5.) in einem Team Statement, dass Stroll nicht am Rennen in Barcelona teilnehmen werde.
Es heißt: "In den letzten sechs Wochen hatte Lance Schmerzen in der Hand und im Handgelenk, die nach Ansicht seines Arztes mit dem Eingriff zusammenhängen, dem er sich 2023 unterzogen hat. Daher hat sein medizinisches Team bestätigt, dass er morgen nicht am Rennen teilnehmen wird. Er wird sich einem Eingriff unterziehen, um diese Probleme zu beheben, bevor er sich auf seine Genesung konzentriert."
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel ergänzt. Sie können ihn sich mit einem Klick anzeigen lassen und wieder ausblenden.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogenen Daten an Drittplattformen übermittelt werden. Mehr dazu in unseren Datenschutzbestimmungen.
Nachwirkung von 2023
2023 hatte sich der Sohn des Aston Martin-Teambesitzers bei einem Fahrradunfall kurz vor den Testfahrten verletzt. Damals waren ein Bruch und eine Dislokation im rechten Handgelenk vorhanden, dazu kam ein Bruch im linken Handgelenk, eine Teilfraktur in der linken Hand und ein Bruch des großen Zehs am rechten Fuß. Stroll kämpfte sich damals nach der Operation zurück und startete trotzdem beim Saisonauftakt in Bahrain.
Was etwas seltsam wirkt: Warum kommt die Absage nun erst nach der Qualifikation, wenn Stroll schon seit sechs Wochen Probleme mit dem rechten Handgelenk hat? Einer aus dem Team erklärt: "Rennfahrer geben erst auf, wenn es gar nicht mehr anders geht." Was für Aston Martin eigentlich bitter ist: Ein Ersatz durch Felipe Drugovich ist nicht möglich, da es nach der Qualifikation nicht mehr erlaubt ist, einen Fahrer auszutauschen. Drugovich wäre vor Ort gewesen, hätte also theoretisch einspringen können.
Welcher Aston Martin-Ersatzfahrer?
Die Frage ist, ob Stroll bis zum GP Kanada wieder fit ist. Die Operation an der rechten Hand ist für den Montag nach dem GP Spanien geplant. Nachdem man dem Fahrer vor zwei Jahren offensichtlich zu wenig Erholungszeit gönnte, wäre es diesmal ratsam der Hand mehr Ruhe zu geben, damit daraus kein Dauerschaden wird.
Das nächste Rennen in Montreal steht bereits in zwei Wochen auf dem Programm. Es überschneidet sich mit den 24h Le Mans. Dort hat Drugovich einen Einsatz als Cadillac-Pilot in der Hypercar-Klasse. Auch Stoffel Vandoorne gehört zum Aston Martin-Fahrerpool, der ist allerdings mit Peugeot in der Hypercar-Klasse in Le Mans im Einsatz.
Drugovich hat neben seinem Einsatz im Cadillac V-Series.R noch einen weiteren wichtigen Termin in Le Mans. Die gesamte Spitze des künftigen Cadillac-Formel 1-Teams ist vor Ort, um Pläne für nächstes Jahr zu besprechen. Drugovich steht auf der Liste möglicher Fahrer für das Projekt. Ein Formel 1-Start für Aston Martin hätte vertragsgmäß allerdings Vorrang. Der Brasilianer sollte im Verlauf der nächsten Woche wissen, ob Stroll bei dessen Heimrennen in Kanada einsatzfähig ist.
