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Viele F1-Autos änderten Charakter völlig
Bei diesen Teams wurden Stärken zu Schwächen

GP Imola 2024

Man kann sich auf nichts mehr verlassen. Ferrari war letztes Jahr stark in langsamen Kurven. Jetzt sind es die schnellen. Bei Aston Martin ist es umgekehrt. Bei Mercedes mal so, mal so. Nur zwei Autos zeigen noch einen ähnlichen Charakter wie ihre Vorgänger.

Charles Leclerc - GP Miami 2024
Foto: Ferrari

In Imola geht das Upgrade-Rennen so richtig los. Die Ingenieure versuchen, die Schwächen ihrer Autos zu kurieren, ohne dabei die Stärken zu verlieren. Das haben sie eigentlich schon im Winter versucht. Doch bei den meisten ging der Schuss nach hinten los. Aus Schwächen wurden Stärken und umgekehrt.

Beispiele gefällig? Es gibt viele: Ferrari war letztes Jahr stark in langsamen Kurven, haderte aber mit den schnellen. Deshalb auch der Sieg in Singapur. Beim aktuellen SF-24 ist umgekehrt. Charles Leclerc war in Miami im ersten Sektor in den schnellen Kurven so schnell wie die McLaren. Seine Zeit verlor er in Sektor 2 mit fünf langsamen Ecken.

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Es geht noch weiter. 2023 fürchtete Ferrari Hitzerennen. In Miami behauptete Leclerc: "Die Hitze kommt uns entgegen." Warum? Weil der Ferrari plötzlich seine Reifen streichelt. Im letzten Jahr hat er sie aufgefressen.

Leclerc wurde in Miami schon in der 19. Runde an die Box geholt, um Max Verstappen zu einer Reaktion zu zwingen. "Für uns war der Zeitpunkt des Boxenstopps relativ egal. Wir wussten, dass wir die Reifen mit unserem Auto über die Distanz bringen, egal wann wir stoppen", erklärte Teamchef Frédéric Vasseur.

Fernando Alonso - Aston Martin - Formel 1 - GP China - Shanghai - Training - 19. April 2024
Aston Martin

Die engen Kurven schmecken dem AMR24 gar nicht.

Aston Martin mag keine langsamen Kurven

Nicht nur der Ferrari hat über den Winter sein Gewicht gewandelt. Auch der Aston Martin stellte seine Qualitäten auf den Kopf. Letztes Jahr waren die langsamen Kurven sein Revier und die schnellen seine Problemzone. Beim aktuellen AMR24 ist es umgekehrt. Der Reifenstreichler entwickelte sich zum Reifenfresser.

Mercedes kann sich nicht entscheiden. Je nach Setup verliert der W15 in bestimmten Kurventypen Zeit. In Jeddah waren es die schnellen, in Shanghai die langsamen. In Miami lagen Lewis Hamilton und George Russell in allen drei Sektoren im Mittelfeld.

Dafür hat Mercedes beim Topspeed zugelegt. Aston Martin übrigens auch. Bei beiden Autos hat sich der DRS-Effekt verbessert. "Die Maßnahmen dafür haben Einfluss auf die Charakteristik des Autos", erzählt ein Ingenieur. Da zeigen Mercedes und Aston Martin erstaunliche Parallelen. Beide haben mehr Mühe, die Hinterreifen am Überhitzen zu hindern.

Nico Hülkenberg - Haas - Formel 1 - GP Miami 2024
xpb

Haas kämpfte letztes Jahr mit erhöhtem Reifenverschleiß. Jetzt läuft es im Rennen regelmäßig besser als im Qualifying.

Williams fällt ins Gegenteil

Auch im Mittelfeld zeigt sich die Tendenz, dass die Arbeit an den Schwächen der Autos zwar Erfolge zeigt, man dafür aber am anderen Ende der Skala einen Preis bezahlt. "Wir können langsame Kurven plötzlich besser als schnelle. Letztes Jahr haben eher die Vorderräder beim Bremsen blockiert, jetzt sind es die hinteren", verrät Teamchef James Vowles. Ansonsten teilt er die Sorgen von Mercedes: "Untersteuern in langsamen Kurven, Übersteuern in schnellen."

Haas hatte im Vorjahr nicht viele Stärken. Die schnellen Kurven waren das einzige, was der US-Ferrari einigermaßen gut konnte. Wie sein Vorbild. Das lag daran, dass die Ingenieure die Autos tief und hart eingestellt hatten, um maximalen Abtrieb in schnellen Kurven zu haben. Dafür bezahlte man beim Reifenverschleiß.

Die Alpine waren im Vorjahr kritisch am Kurveneingang. Pierre Gasly und Esteban Ocon beklagten sich immer wieder, dass ihre Autos zu träge einlenken. Heute ist die Achillesferse die Traktion. Kein Auto beschleunigt so schlecht wie der französische Nationalrennwagen. Immerhin stimmt beim A524 der Topspeed. Schon mehrere Fahrer haben sich beklagt, dass die Alpine unüberholbar sind.

Lando Norris - McLaren - GP China 2024 - Shanghai - Formel 1 - 20. April 2024
xpb

McLaren kämpft fast schon traditionell mit den langsamen Kurven. Bekommt der MCL38 diese Schwäche noch abtrainiert?

McLaren arbeitet an seiner Schwachstelle

Nur zwei Teams haben ihre Eigenschaften über den Winter konserviert. Der Red Bull RB20 kann alles gut und einige Dinge noch besser als sein Vorgänger. Zum Beispiel die langsamen Kurven. Max Verstappen haben in Suzuka die Haarnadel und die Schikane genügt, um seine Kollegen an die Wand zu fahren. In den S-Kurven regierte er nicht mehr allein. Die Ferrari, McLaren und Aston Martin waren gleich schnell.

McLaren ist weiter das Maß aller Dinge in den Hochgeschwindigkeitskurven. In den langsamen Ecken gibt es immer noch Nachholbedarf, wie sich Teamchef Andrea Stella ausdrückt. Das Upgrade von Miami zielte nicht direkt auf die Schwachstelle des MCL38 ab, aber der Entwicklungsschritt festigte die Stärken in einem Maße, dass man jetzt die Freiheit hat über das Setup etwas zu opfern, um den Topspeed und mechanischen Grip zu verbessern. Es reichte schon beim ersten Einsatz zum Sieg.

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