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Geschwindigkeiten immer höher
Die schnellste Formel 1 aller Zeiten?

Bei fünf Rennen in diesem Jahr sind im Vergleich zum Vorjahr die Rundenzeiten gefallen. Teils deutlich. Ist das schon die schnellste Formel 1 aller Zeiten? Noch nicht ganz. Aber 2024 könnte es so weit sein.

Start - Formel 1 - GP Spanien 2023
Foto: Wilhelm

Es ist nicht ganz eindeutig, was die schnellste Formel 1 aller Zeiten war. In Bezug auf die Rennen war es die Schumacher-Ära zwischen 2002 und 2006. Die Tankstopps haben die Stints dazwischen zu verlängerten Qualifikationsläufen gemacht. Fernando Alonso gewann den GP Spanien 2006 in einer Gesamtzeit von 1:26.21,759 Stunden. Damals wie heute ohne Schikane. Max Verstappen brauchte jüngst für die 66 Runden 1:27.57,940 Stunden.

Auf eine Runde gewinnt die Generation der breiten Autos, die 2017 begann und je nach Strecke zwischen 2019 und 2021 ihren Höhepunkt fand. Mit den Groundeffect-Autos machte die Königsklasse erst einmal einen Schritt zurück. Auf den schnelleren Strecken um zwei, auf den langsameren um drei Sekunden pro Runde. Der Anstieg des Mindestgewichts von 752 auf 798 Kilogramm drückte auf den Speed. Dazu kam, dass die neue Aerodynamik noch in den Kinderschuhen steckte.

Unsere Highlights
Sergio Perez - Red Bull - Formel 1 - GP Miami - 7. Mai 2023
Motorsport Images
In Miami purzelten die Rundenzeiten, was viel mit dem neuen Asphalt zu tun hatte.

Schnellste Rennrunde ohne Aussagekraft

Im Jahr zwei der neue Epoche nähern sich die Autos jedoch wieder den Rekordmarken an. Die Pole-Position-Zeiten sind mit einer Ausnahme schneller als im Vorjahr. Größtenteils deutlich schneller. In Bahrain um 0,8, in Melbourne und Baku um 1,1, in Miami um 1,9 Sekunden. Nur Monte Carlo und Jeddah stemmten sich gegen den Fortschritt. Max Verstappens Bestzeit lag dieses Jahr nur um 0,011 Sekunden unter Charles Leclercs Pole-Runde von 2022. Sergio Perez war in Jeddah um 0,065 Sekunden langsamer als im Jahr davor.

Die schnellste Rennrunde ist zu stark abhängig vom Rennverlauf und damit wenig aussagekräftig. Sie fällt immer dann besonders gut aus, wenn sich einer der Top 5 einen Extra-Boxenstopp für frische weiche Reifen leisten kann. Deshalb sehen wir im Vergleich zum Vorjahr starke Schwankungen. In Jeddah, Melbourne und Monte Carlo zwischen 1,0 und 3,7 Sekunden langsamer, in Bahrain, Baku und Miami zwischen 0,6 und 2,7 Sekunden schneller.

In Bahrain fehlt noch viel

Tatsache ist, dass die Weiterentwicklung den Autos Flügel verliehen hat. Die Trainingsbestzeiten nähern sich auf manchen Strecken bereits den Rekorden an. In Bahrain ist die Aufgabe noch groß. Da hält Lewis Hamilton mit 1.27,264 Minuten aus dem Jahr 2020 die absolute Bestmarke. Dieses Jahr stand die Pole Position bei 1.29,708 Minuten.

Das relativ große Delta kann daran liegen, dass die neuen Autos beim ersten Auftritt in der Saison noch nicht perfekt abgestimmt sind. Der GP Bahrain 2020 fand dagegen wegen der Corona-Pandemie erst am Ende des Jahres statt.

In Jeddah fehlen noch sieben Zehntel auf den Bestwert vom Debütjahr des Highspeed-Kurses am Roten Meer. Hamilton hat ihn 2021 mit 1.27,511 Minuten aufgestellt. Sergio Perez schaffte beim dritten Grand Prix in Jeddah diesmal 1.28,265 Minuten.

Melbourne und Miami nur ein Vergleichswert

Melbourne ist ein Sonderfall. Nach Corona präsentierte sich die Strecke im Albert Park in neuem Gewand. Das Auslassen einer Schikane hat die Durchschnittsgeschwindigkeiten auf 247 km/h getrieben. Bei der jüngsten Ausgabe des GP Australien stellte Max Verstappen seinen Red Bull mit 1.16,732 Minuten auf den besten Startplatz. Dagegen stehen 1.17,868 Minuten von Charles Leclerc in der Saison 2022.

Auch in Miami gibt es nur einen Vergleichswert. Der Party-Grand Prix in Florida ist noch jung. Beim zweiten Auftritt fiel die schnellste Runde des Wochenendes von 1.28,796 auf 1.26,841 Minuten. Der Topspeed stieg von 334,6 auf 342,8 km/h.

In Baku fährt die aktuelle Formel 1 bereits schneller als je zuvor. Mit 1.40,203 Minuten unterbot Leclerc den Bestwert von Valtteri Bottas aus dem Jahr 2019 um fast drei Zehntel. Da wurde Topspeed für Abtrieb geopfert. Die Bestmarke auf der langen Zielgerade sank von 345,1 auf 340,0 km/h.

Carlos Sainz - Ferrari - GP Spanien 2023
Wilhelm
Auf dem flüssigen Kurs in Barcelona kommt der Groundeffect besonders zur Geltung.

In Barcelona so schnell wie noch nie

Monte Carlo ist noch nicht bereit für neue Rekorde. Hamiltons 2019er Runde mit 1.10,166 Minuten wurde in diesem Jahr mit 1.11,365 Minuten klar verfehlt. In den engen Kurven wirkt der Groundeffect am wenigsten. Interessant ist, dass die Autos des Jahres 2006 signifikant langsamer waren, obwohl die Autos damals kleiner, leichter und wendiger waren. Fernando Alonso stellte seinen Renault damals mit 1.13,962 Minuten auf die Pole Position.

In Barcelona muss man für Vergleiche in die Zeit vor Einführung der Schikane gehen, also bis 2006. Die absolut schnellste Runde drehte seinerzeit Michael Schumacher mit 1.14,637 Minuten im Q2 mit minimaler Spritmenge im Tank. Max Verstappen war 2023 ein gutes Stück flotter. Der Red-Bull-Pilot pulverisierte die Bestmarke mit 1.12,272 Minuten um 2,4 Sekunden.

Wenn die aktuelle Fahrzeuggeneration mit ihren dreidimensionalen Unterböden irgendwo zu Hause ist, dann auf dem Circuit de Catalunya. Die nächsten Rekorde sind deshalb in Silverstone, Budapest, Spa und Suzuka zu erwarten.

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