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Speed-Vergleich 2021 vs. 2022
Neuwagen eine Sekunde langsamer

Die neuen Autos halten was sie versprechen. Sie sind nur eine Sekunde langsamer als die alten. Der Zeitverlust in langsamen Kurven und der Top-Speed sind geringer als erwartet. Die Dinos McLaren und Williams haben sich am meisten gesteigert.

Ferrari - Barcelona - 2021 vs. 2022
Foto: Motorsport Images

Es war eine der zentralen Fragen, bevor die 2022er Autos auf die Strecke gelassen wurden: Um wie viel langsamer ist der neue Jahrgang? In den vergangenen drei Jahren kursierten Spekulationen zwischen einer und fünf Sekunden. Nach den drei Testtagen von Barcelona zeichnet sich ab, dass es auf Rennstrecken von 4,5 Kilometer Länge wohl nur eine Sekunde werden wird.

Der Vergleich der schnellsten Testrunden mit den Qualifikationszeiten beim GP Spanien 2021 hinterlässt den Eindruck, dass die neuen Autos mehr als eine Sekunde langsamer geworden sind. Da liegt der Zeitverlust zwischen 1,873 Sekunden (Williams) und 2,779 Sekunden (Red Bull). Alpine und Alfa Romeo fallen komplett aus dem Raster, weil sie wegen gravierender technischer Probleme nicht ihre Normalform erreicht haben.

Unsere Highlights

McLaren-Teamchef Andreas Seidl warnt jedoch vor diesem Ansatz: "Wir waren beim Test alle mit einem Setup und einer Benzinladung unterwegs, wie normalerweise an einem Freitag. Also müssen wir uns auch mit einem Freitag vergleichen."

Der ergibt dann folgende Deltas. Am nächsten dran an den 2021er Freitagszeiten war Williams mit 0,361 Sekunden, am weitesten weg Ferrari mit 1,325 Sekunden. Alpine und Alfa Romeo sind auch in dieser Rechnung mit über 2,7 Sekunden Abstand nicht relevant.

Lewis Hamilton - Mercedes - Formel 1 - Test - Barcelona 2022 - 24. Februar 2022
xpb
Die neuen 18-Zoll-Reifen überhitzen am Ende der Runde nicht so schnell.

Reifen liefern mehr Grip

In den einzelnen Sektoren zeigt sich, wo die Zeit liegen bleibt. Oberflächlich betrachtet scheint der Speedverlust gleichmäßig über alle Streckenabschnitte verteilt. Doch im ersten Sektor gibt es nur drei Kurven. Im zweiten sind es fünf, im dritten sogar sieben Kurven. Die Sektoren sind auch unterschiedlich lang: 22, 29 und 27 Sekunden.

Wenn man das alles zusammenzählt, dann verlieren die Autos in den schnellen Kurven mehr als in den langsamen. Im ersten Sektor zwischen sechs und neun Zehntelsekunden. Im dritten trotz vier Kurven mehr und einer längeren Fahrtzeit ungefähr gleich viel.

Das kann nur heißen, dass die Reifen mehr Grip liefern als früher. Oder am Ende der Runde nicht so stark überhitzen. Bei langsamer Fahrt generieren die Autos definitiv weniger Anpressdruck.

Die größte Zeiteinbuße ist im Mittelsektor mit einem Mix aus schnellen und langsamen Kurven zu beobachten. Der ist zwar der längste Abschnitt, was aber trotzdem nicht rechtfertigt, dass man dort drei Zehntel mehr einbüßt als in den anderen Streckenteilen.

Überraschend ist auch, dass die Autos entgegen der Aussage der Propheten auf den Geraden nicht signifikant schneller geworden sind. Die Werte liegen im Vergleich zum Vorjahr zwischen plus 5,9 und minus 4,9 km/h.

Alex Albon - Williams - Formel 1 - Test - Barcelona - 25. Februar 2022
Stefan Baldauf
Williams scheint näher dran zu sein am restlichen Feld.

Williams verliert am wenigsten Zeit

Die Analyse der Testzeiten der einzelnen Teams ergibt, dass Williams am wenigsten Zeit liegen lässt, sich demnach am meisten gesteigert hat. Im Vergleich zu den Qualifikationsrunden verlor der FW44 1,873 Sekunden auf seinen Vorgänger. Bezogen auf die Freitagszeit nur 0,361 Sekunden.

Dem zuletzt so gebeutelten britischen Rennstall folgt McLaren. Das Delta zur besten Qualifikationszeit beträgt 1,946, das zum Freitag 0,476 Sekunden. Auch Aston Martin machte zumindest beim Uhrenabgleich Fortschritte. Die Differenz liegt bei 1,850 Sekunden für den Samstag und 0,877 Sekunden für den Sonntag.

Die nackten Zahlen im Freitagsvergleich scheinen unserem Eindruck zu widersprechen, dass Ferrari und Alpha Tauri gefühlt die größten Fortschritte zum Vorjahr gemacht haben, während Mercedes und Red Bull am meisten Federn lassen mussten.

Ferrari und Alpha Tauri schneiden im Freitagsvergleich deshalb so schlecht aus, weil sie in der vergangenen Saison am Freitag eher mit weniger Benzin an Bord unterwegs waren als die Konkurrenz. Das schönte die Rundenzeiten. In Relation zur Qualifikation, wo alle am Limit sind, bewegen sich die beiden Teams wieder auf dem Niveau der anderen. Ferrari verlor 2,179, Alpha Tauri 1,936 Sekunden.

Sebastian Vettel - Aston Martin - Formel 1 - Test - Barcelona - 25. Februar 2022
Motorsport Images
Im Laufe der drei Testtage steigerten sich die Zeiten kaum.

Keine Verbesserung in drei Tagen

Mercedes und Red Bull schneiden im Qualifikationsvergleich mit einem Delta von 2,397 respektive 2,779 Sekunden deshalb schlecht ab, weil sie im Q3 jeweils mehr zulegen konnten als ihre Gegner. Hier setzt die Differenz zum Freitag die beiden Top-Teams ins rechte Licht. Red Bull büßt da nur 0,771 Sekunden auf 2021 ein, Mercedes 0,968 Sekunden.

Bei allen Zahlenspielen ist uns in Barcelona noch eine Sache aufgefallen. Die Teams haben sich zwischen erstem und drittem Testtag kaum gesteigert. Und wenn doch, dann weil sie am Freitag mit weniger Benzin und weicheren Reifen unterwegs waren.

Das ist seltsam, denn die Bedingungen waren an allen drei Tagen gleich. Die Strecke musste durch mehr Gummiauflage aber schneller geworden sein. Und die Teams mussten mit jeder Runde dazugelernt haben.

Einzige Erklärung: Die Teams wollten gar nicht das Limit austesten, sondern einfach nur unter möglichst gleichen Bedingungen relevante Daten für den Windkanal und die Simulationen sammeln.

F1-Analyse: Speed-Vergleich 2021 vs. 2022

Rundenzeit

2022

Quali 2021

Differenz

Freitag 2021

Differenz

Mercedes

1.19,138 min

1.16,741 min

2.397 s

1.18,170 min

0,968 s

Red Bull

1.19,556 min

1.16,777 min

2,779 s

1.18,785 min

0,771 s

McLaren

1.19,568 min

1.17,622 min

1,946 s

1.19,092 min

0,476 s

Ferrari

1.19,689 min

1.17,510 min

2,179 s

1.18,335 min

1,354 s

Aston Martin

1.19,824 min

1.17,974 min

1,850 s

1.18,947 min

0,877 s

Alpha Tauri

1.19,918 min

1.17,982 min

1,936 s

1.18,593 min

1,325 s

Williams

1.20,318 min

1.18,445 min

1,873 s

1.19,957 min

0,361 s

Alpine

1.21,242 min

1.17,580 min

3,662 s

1.18,466 min

2,776 s

Haas

1.21,512 min

1.19,117 min

2,395 s

1.20,236 min

1,276 s

Sauber

1.21,885 min

1.18,356 min

3,529 s

1.19,122 min

2,763 s

     

    

Sektor1

2022

Quali 2021

Differenz

 

  

McLaren

22,385 s

21,724 s

0,661 s

 

  

Alpha Tauri

22,423 s

22,037 s

0,386 s

 

  

Mercedes

22,434 s

21,757 s

0,677 s

 

  

Ferrari

22,458 s

21,880 s

0,658 s

 

  

Red Bull

22,474 s

21,759 s

0,715 s

 

  

Aston Martin

22,489 s

21,800 s

0,689 s

 

  

Williams

22,618 s

21,913 s

0,705 s

 

  

Haas

22,801 s

21,894 s

0,907 s

 

  

Alfa Sauber

22,955 s

21,843 s

1,112 s

 

  

Alpine

23,066 s

21,856 s

1,150 s

 

  

 

  

Sektor 2

2022

Quali 2021

Differenz

 

  

Mercedes

29,598 s

28,543 s

1.055 s

 

  

McLaren

29,740 s

29,021 s

0,719 s

 

  

Alpha Tauri

29,825 s

29,002 s

0,823 s

 

  

Ferrari

29,832 s

28,822 s

1,110 s

 

  

Red Bull

29,866 s

28,732 s

1,134 s

 

  

Aston Martin

29,882 s

29,081 s

0,801 s

 

  

Alpine

30,326 s

29,076 s

1,249 s

 

  

Williams

30,380 s

29,401 s

0,979 s

 

  

Alfa Sauber

30,632 s

29,349 s

1,283 s

 

  

Haas

30,682 s

29,604 s

1,078 s

 

  

  

  

 

  

Sektor 3

2022

Quali 2021

Differenz

 

  

Mercedes

27,126 s

26,400 s

0,726 s

 

  

Ferrari

27,290 s

26,580 s

0,710 s

 

  

Alpine

27,323 s

26,632 s

0,691 s

 

  

Red Bull

27,339 s

26,295 s

1,044 s

 

  

McLaren

27,443 s

26,782 s

0,661 s

 

  

Aston Martin

27,453 s

26,923 s

0,530 s

 

  

Alpha Tauri

27,485 s

26,827 s

0,658 s

 

  

Williams

27,678 s

27,131 s

0,547 s

 

  

Haas

27,953 s

27,311 s

0,642 s

 

  

Alfa Sauber

27,980 s

27,164 s

0,816 s

 

  

  

  

  

 

  

Top-Speed

2022

Quali 2021

Differenz

 

  

Haas

321,5 km/h

324,2 km/h

-2,7 km/h

 

  

Williams

320,7 km/h

318,1 km/h

+ 2,6 km/h

 

  

Red Bull

320,4 km/h

314,5 km/h

+ 5,9 km/h

 

  

Mercedes

320,0 km/h

317,2 km/h

+ 2,8 km/h

 

  

Alfa Sauber

319,3 km/h 

324,2 km/h

- 4,9 km/h

 

  

Alpha Tauri

319,0 km/h

312,9 km/h

+ 6,1 km/h

 

  

Ferrari

318,8 km/h

318,3 km/h

+ 0,5 km/h

 

  

Aston Martin

316,1 km/h

319,9 km/h

- 3,8 km/h

 

  

McLaren

314,0 km/h

317,7 km/h

- 3,7 km/h

 

  

Alpine

300,3 km/h

318,8 km/h

- 18,5 km/h

 

  

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