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Auktion: Ferrari F2003-GA
Rote Göttin bringt 14,8 Mio. Euro

Das Formel-1-Jahr 2003 gehört zu den spannendesten der Geschichte: Am Ende feierte Michael Schumacher mit nur zwei Punkten Vorsprung auf Kimi Räikkönen seine sechste Meisterschaft. Die technische Hauptrolle im Titel-Thriller spielte der Ferrari F2003-GA. Ihr erfolgreichstes Chassis (#229) wurde am 9. November von Sotheby's für 14,8 Millionen Euro versteigert.

Ferrari F2003-GA - Michael Schumacher - Auktion Sotheby's
Foto: RM Sotheby's

Alles begann – zumindest für Michael-Schumacher-Verhältnisse – ernüchternd. Nach einem vierten Platz beim Auftakt in Australien und einem sechsten Rang in Malaysia sorgte ein absurder Regenabflug in Brasilien für den sportlichen Tiefpunkt des Saisonstarts. Es war der erste Ausfall des Deutschen seit Hockenheim im Jahr 2001. Drohte nach dem Glanzjahr 2002 womöglich so ein Rückfall in frühere Zeiten?

Während die Welt sorgenvoll auf Maranello blickte, arbeitete die Scuderia bereits am technischen Hoffnungsträger namens F2003-GA. Benannt nach dem im Januar 2003 verstorbenen Fiat-Magnaten Gianni Agnelli sollte der Nachfolger des modifizierten F2002 nicht nur Schumacher, sondern auch Rubens Barrichello wieder in die Erfolgsspur zurückbringen. Der Brasilianer wurde in Malaysia zwar Zweiter, erlitt aber in den anderen Rennen zwei Ausfälle.

Unsere Highlights
Ferrari F2003-GA - Michael Schumacher - Auktion Sotheby's
Motorsport Images
Nach dem grandiosen Jahr 2002 startete die Folgesaison dürftig. Glücklicherweise war mit dem F2003-GA die potentielle Rettung bereits in der Vorbereitung.

Evolution in den Details

Unter der Aufsicht des Technischen Direktors Ross Brawn wählte man das Konzept eines längeren Radstands und ermöglichte den Aerodynamikern, darunter bekannte Namen wie Nikolas Tombazis und James Allison, so mehr Freiheiten. Neben den klassischen Zielen eines geringeren Gewichts und eines tieferen Schwerpunkts wurde die Aufhängung außerdem für die Bedürfnisse der Bridgestone-Reifen überarbeitet.

Auch im Herzen der roten Göttin wurde nachgebessert. Das Motorendepartment unter der Direktion von Paolo Martinelli entwarf für den F2003-GA eine verlängerte Variante des offiziell 845 PS starken 3,0-Liter-V10 (Tipo 052), die im Zuge des neuen Radstands zur besseren Gewichtsverteilung und besseren Fahrbarkeit beitrug. Bei der Kraftübertragung setzte man auf eine ebenfalls verfeinerte Version des halbautomatischen Sieben-Gang-Getriebes.

Der F2003-GA gab schließlich beim Großen Preis von Spanien sein Debüt. Allerdings galt das Rennen davor schon als sportlicher Befreiungsschlag. In einem sehr emotionalen Großen Preis von San Marino siegte Michael Schumacher kurz nach dem Tod seiner Mutter Elisabeth. Rubens Barrichello wurde Dritter.

Ferrari F2003-GA - Michael Schumacher - Auktion Sotheby's
RM Sotheby's
Ein längeres Radstand-Konzept für die Aerodynamik, eine bessere Balance und eine stark verfeinerte Antriebskonstruktion: Der F2003-GA entstand durch Feinarbeit auf allen Ebenen.

Starker Start, enges Finish

Direkt bei seinem ersten Auftritt schloss der F2003-GA an den san-marinesischen Triumph mit derselben Konstellation an. Im zur Auktion stehenden Chassis 229 gewann Michael Schumacher des Weiteren in Österreich (mit Pole sowie schnellster Runde), in Kanada, in Italien (mit Pole sowie schnellster Runde) und in den Vereinigten Staaten (mit schnellster Runde). In Monaco und in Frankreich sprang jeweils Rang 3 heraus.

Rubens Barrichello siegte am Steuer eines F2003-GA in Großbritannien (samt Pole und schnellster Runde) und beim großen Finale in Suzuka. Dort musste Teamkollege Schumacher nach einer teils herausfordernden zweiten Saisonhälfte länger zittern. Angesichts einer schwierigen Qualifikation des Deutschen durfte McLaren-Mann Kimi Räikkönen nicht gewinnen. Schließlich wurde der Finne Zweiter und Schumacher erzielte mit Platz acht sogar einen Punkt dank des neuen Zählerschlüssels.

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F2003 erlöst 14,8 Millionen Euro

Nach der Rennkarriere wurde Chassis 229, in dem Michael Schumacher den 46 Jahre alten Titelrekord von Juan Manuel Fangio brach, stetig gepflegt. Erst 2022 überholte Ferrari selbst das fahrende Stück Geschichte. Im Zuge des Heimatbesuchs konnte auch Mick Schumacher das legendäre Auto in Fiorano pilotieren – und so einen weiteren WM-Gewinner von seiner Liste streichen.

Der dankbare Sohn schwärmte im Anschluss: "In dieser Zeit waren nicht nur der Klang, sondern auch das Fahrverhalten am besten. Ich wünschte, ich hätte in dieser Ära fahren können." Am 9. November kam das gute Stück beim Auktionshaus Sotheby's in Genf unter den Hammer. Eigentlich rechneten der Auktionator nur mit einem Erlös von rund 9 Millionen Euro. Am Schluss legte ein Telefonbieter satte 14,2 Millionen Schweizer Franken auf den Tisch, was 14,8 Millionen Euro entspricht.

Damit reicht es immerhin zu Rang zwei der teuersten Formel-1-Autos aller Zeiten. Wir haben für Sie die komplette Top-Ten-Liste zusammengestellt.

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