Die Formel 1 ist bekanntlich nicht nur Sport, sondern auch ganz viel Show und Marketing. Entsprechend wichtig ist den Teams normalerweise die Berichterstattung in den Medien. Wenn die vielen Logos auf den Autos und den Rennoveralls nicht regelmäßig ins Bild kommen, lohnt sich der finanzielle Einsatz für die Sponsoren nicht.
So kommt es eher selten vor, dass Teams die Zusammenarbeit mit den reichweitenstarken TV-Sendern ablehnen. Doch genau das scheint gerade bei Aston Martin der Fall zu sein. Laut Informationen der Bild hatte der deutsche Pay-TV-Sender Sky Formel 1 erfolglos beim britischen Rennstall angefragt, ob Einsatzleiter Mike Krack am Rennwochenende in Budapest für ein Interview bereitsteht.
Für die Ablehnung gab es offenbar keine nachvollziehbare Begründung. Ralf Schumacher brachte schließlich etwas Licht ins Dunkel. Der Experte ließ während der Sendung verlauten: "Man gibt uns aktuell kein Interview mehr, weil man uns im Moment dort nicht so mag." Reporter-Kollege Peter Hardenacke fügte an: "Wir waren den Leuten von Aston Martin etwas zu kritisch."

Bei Kritik am Sohn von Teambesitzer Lawrence Stroll reagiert Aston Martin offenbar empfindlich.
Negative Berichte über Lance Stroll
In den letzten Wochen hatte der TV-Sender immer mal wieder negativ über den Rennstall und vor allem Pilot Lance Stroll berichtet. Im Rahmen des Montreal-Rennens wurde in einem Beitrag die lustlose Einstellung des Piloten bei den Pressekonferenzen kritisiert. Auch die mittelmäßigen Leistungen des Kanadiers wurden noch einmal in den Fokus genommen.
In Silverstone hatte Schumacher dann noch einmal nachgelegt. Nach einem deftigen Funkspruch von Stroll in Richtung des Kommandostands zur Performance seines Autos legte der ehemalige Formel-1-Pilot dem Sohn von Teambesitzer Lawrence Stroll nahe, sich bei den Ingenieuren zu entschuldigen. Das kam bei Aston Martin offenbar nicht gut an.
Eklat in Budapest
Laut Bild stört die Verantwortlichen des Rennstalls auch, dass die deutschen Sky-Vertreter bei den offiziellen Interview-Runden angeblich kaum Interesse an Aston Martin zeigen, sich gleichzeitig aber immer wieder kritisch äußern. Durch die überraschend starken Quali-Leistungen der grünen Rennwagen in Budapest stieg plötzlich das Interesse von Sky. Doch nun zeigte sich Aston Martin bockig.
Bei den offiziellen Medienterminen stünde das Team den Reportern von Sky angeblich weiter zur Verfügung, schreibt die Bild. Aber die Lust auf exklusive Interviews scheint dem Rennstall erst einmal vergangen. Es ist nicht das erste Mal, dass sich ein Team für eine solch drastische Maßnahme entscheidet. Nach kritischer Berichterstattung gegen Max Verstappen hatte Ex-Red-Bull-Teamchef Christian Horner im Jahr 2022 für ein paar Rennen die Zusammenarbeit mit den britischen Sky-Reportern verweigert.