Zuletzt konnte man schon etwas Angst bekommen, dass die Formel 1 in Zukunft nur noch auf Stadtkursen in großen Glamour-Metropolen gastiert. Doch F1-Boss Stefano Domenicali hat auch ein Herz für permanente Rennstrecken mit etwas längerer Grand-Prix-Historie – zumindest dann, wenn auch die Kohle stimmt.
Zur Freude der meisten Fans und Fahrer wurde gerade erst der Vertrag mit Suzuka bis zum Jahr 2029 verlängert. Jetzt legt Silverstone sogar noch einen drauf: Der neue Deal, den die Formel-1-Bosse am Donnerstag (8.2.) stolz verkündeten, reicht bis in die Saison 2034. Eine Laufzeit von zehn Jahren sieht man in der schnelllebigen Formel-1-Welt nicht so oft.

Die Mehrheit der Teams hat ihren Hauptsitz in einem 100-km-Umkreis um Silverstone.
Silverstone-Party bis 2034
Über die Höhe des Antrittsgelds wurde wie immer Stillschweigen vereinbart. Grundlage dafür, dass sich Silverstone den teuren Formel-1-Spaß überhaupt leisten kann, ist der hohe Zuschauerzuspruch. Kumuliert über das ganze Rennwochenende zog der britische Grand Prix vergangene Saison 480.000 Fans an, die sich auch von einem relativ hohen Niveau bei den Ticketpreisen nicht abschrecken ließen.
Die Highspeed-Piste, auf der schon der allererste Grand Prix überhaupt im Jahr 1950 ausgetragen wurde, ist immer ein Garant für spannende Rennen. Sechs der zehn Teams haben ihre Hauptquartiere im Umkreis von nicht einmal 100 Kilometer. Rechnet man Haas und Toro Rosso mit ihren britischen Filialen noch dazu, dann sind es sogar acht Teams mit Aktivitäten auf britischem Boden.
Mit Lewis Hamilton, Lando Norris, George Russell und Alex Albon sind zudem aktuell vier Spitzenfahrer in der Königsklasse unterwegs, die auf der Insel geboren wurden. Das zieht natürlich entsprechend viele Fans zum Heimspiel in das "Home of British Motor Racing". Davon kann Deutschland aktuell nur träumen.

Die Veranstalter sagten den F1-Bossen zu, die Anlage weiter zu modernisieren und auszubauen.
Anlage wird weiter renoviert
"Silverstone ist ein legendärer Ort mitten im Herz der F1-Historie", kommentierte Domenicali den neuen Vertrag. "Während wir uns dem neunten Jahrzehnt nähern, in dem hier Grand-Prix-Rennen ausgetragen werden, schafft es das Event mit fantastischem Rennsport und einem tollen Fan-Programm immer noch, Zuschauer aus der ganzen Welt anzulocken."
Mit dem neuen Vertrag mussten die Streckenbetreiber dem F1-Boss allerdings versprechen, dass die ehrwürdige Anlage weiter modernisiert wird. Peter Digby, der Chef des British Racing Drivers Club, bedankte sich für das Vertrauen: "Die Sicherheit des langfristigen Vertrags gibt uns die Basis für einen weiteren Ausbau unserer Anlage. Wir werden weitere Schritte zur Verbesserung vornehmen und Silverstone in eine ganzjährige, internationale Motorsport- und Ferien-Destination umwandeln."