Perez sieht keine Bewährungsprobe: Redet er es schön?

Perez sieht keine Bewährungsprobe
Redet sich Perez die Lage schön?

GP Ungarn 2024
Zuletzt aktualisiert am 18.07.2024

Die Formel 1 ist ein Haifischbecken. Und zurzeit schwimmen ziemlich viele Haie um Red Bull herum. Um genau zu sein, um das Cockpit von Sergio Perez. Der Mexikaner hat zwar erst eine Vertragsverlängerung mit Red Bull unterschrieben, doch Papier ist bekanntlich geduldig. Die Gerüchteküche vermeldet, dass er auf dem Schleudersitz sitzen könnte. In der Sommerpause sollen sich bei Red Bull wohl einige Dinge entscheiden.

Großer Trommelwirbel in Pause?

Schließlich ist auch die Fahrersituation beim Schwesterteam Toro Rosso noch nicht geklärt. Hier wackelt Daniel Ricciardo. Zudem betonte die Teamführung in Silverstone, dass man wieder ein Junior-Team daraus machen will. Yuki Tsunoda hat einen fixen Einjahres-Vertrag, doch der liebäugelt auch mit dem Red-Bull-Sitz, sollte der tatsächlich vakant werden. Ganz selbstbewusst gab er zum Auftakt des Ungarn-Wochenendes bekannt, er selbst sei Nachwuchspilot Liam Lawson dabei ja wohl vorzuziehen.

So wie sich alle rundherum den Mund fusselig reden, so wenig scheint sich Perez beeindrucken zu lassen. Zumindest hält er diese Fassade aufrecht. "Ich fühle nicht mehr Druck als sonst. Es gibt dieselbe Anzahl an Punkten. Diese nächsten beiden Rennen, verändern für mich nichts", sagte der WM-Sechste. "Für mich zählt nur, wo ich am Ende die Saison in Abu Dhabi beende." Noch einmal speziell auf die Gerüchte mit der Frist zur Sommerpause angesprochen, äußerte er: "Ich kann natürlich nicht über meinen Vertrag sprechen. Ich werde aber auch nächstes Jahr hier sein."

Keine Hilfe beim Kampf um Konstrukteurs-Titel

Gelassen wirkte der 34-Jährige bei diesem Thema allerdings nicht. Immer und immer wieder spielte er beim Beantworten der Fragen an seiner Armbandschnalle herum. Der Druck kann ihn schließlich nicht komplett kalt lassen. Und er ist sich bewusst, dass er momentan keine große Hilfe beim Kampf um den Konstrukteurs-Titel für das Team ist.

Seit Imola ging es mit Platz 8 stetig bergab. In Monaco folgte ein Ausfall, in Montreal ebenfalls, in Barcelona blieb wieder nur Rang 8, in Spielberg Platz 7 und in Silverstone schließlich die 17. Position. Macht in den letzten sechs Rennen gerade mal eine Ausbeute von 15 Zählern. Dabei lag es teils daran, dass Red Bull allgemein mehr zu kämpfen hat, aber Perez auch im Speziellen.

"Ich habe nicht immer zu 100 Prozent abgeliefert", sagte er selbstkritisch. "Dafür übernehme ich die Verantwortung. Aber du kommst irgendwann auch in einen Teufelskreis. Wir hatten einen starken Freitag in Silverstone, dann habe ich aber in der Qualifikation nicht geliefert. Dann haben wir mit der Strategie gespielt, aber das hat nicht funktioniert."

Sergio Perez - Formel 1 - GP Monaco 2024
Wilhelm

Verstappen nimmt ihn in Schutz

Perez wird nicht müde zu betonen, dass er den Stimmen um sich herum nicht zu viel Bedeutung geben will. Die sind bei Red Bull natürlich als Titelverteidiger viel lauter. "Das ist aber auch das Tolle daran. Ich mag diese Herausforderung. Deshalb habe ich auch wieder unterschrieben", sagte er. Auf der anderen Seite gibt er zu: "Es ist mental sehr herausfordernd, sich nur auf den Sport zu konzentrieren. Mein Job ist eben sehr öffentlich. Jeder kommentiert das. Ich versuche einfach mein Bestes zu geben und wenn das nicht klappt, musst du dich darauf konzentrieren, was du ändern kannst."

Max Verstappen hätte ebenfalls leichteres Spiel, wenn der sechsfache GP-Sieger ihm mehr Schützenhilfe bieten könnte. Er steht seinem Teamkollegen aber bei und hofft selbst, dass das neue große Update am RB20 in Ungarn auf Anhieb funktionieren wird. "Wir sind Teamkollegen und geben unser Feedback zum Auto und dazu trägt er bei", sagte der amtierende Weltmeister.

"Er will sich natürlich verbessern und ich weiß, wie hart er arbeitet. Ich hoffe, es wird etwas besser für ihn, wenn er sich mehr mit dem Auto eins fühlt. Es ist auch nicht fair, wenn man sagt, es ist alles sein Fehler. Es war für mich auch schwierig an den vergangenen Wochenende, alles aus dem Auto herauszuholen und das weiß auch das Team. Wir müssen ein besseres Arbeitsfenster finden."