Die Formel-1-Karriere von Sebastian Vettel ist seit 2022 beendet. Nach 299 Starts hatte der Heppenheimer vor zweieinhalb Jahren genug von der Königsklasse. Vier WM-Titel fuhr der Deutsche zwischen 2010 und 2013 ein. Alle für Red Bull. Vettel war der erste Formel-1-Weltmeister des heutigen Top-Teams und der Erste, der das hauseigene Förderprogramm mit einem Titel krönte. Nach einer Durststrecke von acht Jahren startete Max Verstappen 2021 in die nächste Erfolgsära.
Vettel selbst widmete sich nach seinem sportlichen Abschied aus der Formel 1 anderen Projekten. Der 37-Jährige setzt sich unter anderem für Menschenrechte und den Klimaschutz ein. Im Vorfeld des Grand Prix von Saudi-Arabien (20.4.) setzte sich Vettel mit einem Kart-Rennen für Junioren-Rennfahrerinnen aus dem Königreich ein.
Der 53-malige GP-Sieger nahm sich auch Zeit, um mit Medienvertretern ausführlich über die Formel 1 und seine persönliche Zukunft zu unterhalten. Vor allem in Bezug auf Red Bull und seinen langjährigen Förderer Helmut Marko wurde es interessant. Beim Pay-TV-Sender Sky wurde er auf die Möglichkeit angesprochen, den 81-jährigen Grazer bei seinem Ex-Team zu beerben.
Sebastian Vettel (rechts) und Helmut Marko (links) feierten bei Red Bull vier Fahrer-Titel.
Lob für Marko von Vettel
Vettel schwärmte zunächst vom Umgang mit seinem alten Wegbegleiter: "Der Austausch ist sehr inspirierend." Man teile viele Erfahrungen, weil beide aus dem Rennsport stammen. "Helmut ist auch im Motorsport groß geworden. Es war zwar eine ganz andere Zeit, aber das Rad dreht sich immer noch gleich und es kommt heute noch auf die gleichen Dinge an wie damals."
Der ehemalige Ferrari-Pilot weiß noch nicht, ob er sich eine Zukunft in der Formel 1 neben der Rennstrecke vorstellen könne. "Es gibt viele Dinge, Sichtweisen und Parallelen, die man weitergeben könnte. Ob das etwas für die Zukunft ist, wird man sehen."
Vettel habe auch schon mal nachgehakt, wie lang Marko noch den Job als Motorsportchef bei Red Bull ausführen will. "Ich bin ja nach wie vor mit ihm in Kontakt und habe ihn auch vor ein paar Jahren gefragt, wie lang er denn noch machen möchte. Er meinte dann 'Nicht mehr so lange', aber er ist immer noch dabei", lachte Vettel.
Von 2009 bis 2014 fuhr Vettel für Red Bull in der Formel 1.
Marko wirbt für Vettel
Bis Ende 2026 hat Helmut Marko noch einen Vertrag beim Team von Superstar Max Verstappen. Ob er nochmal verlängert, ist ungewiss. Der Le-Mans-Sieger von 1971 stellte in Saudi-Arabien seinen ehemaligen Schützling ins Schaufenster. "Ich glaube, er wäre der ideale Nachfolgekandidat. Es wäre toll, wenn ein Mann wie Sebastian das übernehmen würde. Die eine Seite ist das Junioren-Programm – da arbeitet er ja bereits mit jungen Frauen aus Saudi-Arabien – und die andere Seite ist die strategische Ausrichtung des Formel-1-Teams."
Lange einlernen müsste er Vettel nicht, ist sich Marko sicher. "Dafür braucht er kein Jahr. Das sind zwei Rennen und dann hat er das im Griff." Den weiteren Weg Vettels sieht der Österreicher wieder im Renn-Geschäft. "Ich glaube, der Sebastian hat sich jetzt gefunden und weiß, was er in Zukunft machen will und das ist doch in erster Linie Motorsport."
