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Neuregelung für schwarz-orange Flagge
Teams entscheiden über Reparatur

Der Einsatz der schwarz-orangen Flagge sorgte zuletzt für viel Ärger. Als sie mal nicht gezeigt wurde gab es einen Protest. Der wurde zwar in dritter Instanz abgewiesen, doch Haas hat trotzdem gewonnen. Weil es ab sofort eine klare Regel zum Einsatz der Flagge gibt.

Sergio Perez - GP USA 2022
Foto: Red Bull

Drei Mal wurde Kevin Magnussen in diesem Jahr die schwarz-orange Flagge gezeigt. In Montreal, Silverstone und Singapur. Jedes Mal war der Frontflügel beschädigt. Jedes Mal zwang die Rennleitung den Fahrer an die Box. Für Magnussen war das Rennen nach dem Flügelwechsel jeweils gelaufen. Alle drei Mal führte der inzwischen seines Amtes enthobene Eduardo Freitas das Regiment in der Rennleitung.

McLaren-Teamchef Andreas Seidl kennt den Portugiesen aus seiner WEC-Zeit bei Porsche. "Der Freitas ist in der Beziehung ein harter Hund. Da musste nur das geringste Teil am Auto weghängen, da hat er das Auto bei den WEC-Rennen an die Boxen zitiert." Magnussen hatte einfach Pech, dass er mit seinen Kollisionen in der Startrunde immer auf den Scharfrichter traf.

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Ungleiche Behandlung verärgerte Haas

In Austin stand wieder Niels Wittich am Kommandostand in der Rennleitung. Der Deutsche sah baumelnde Fahrzeugteile so, wie man sie auch früher gesehen hat. Nur in gravierenden Fällen schreitet der Rennleiter ein. Ansonsten ist das Team für die Sicherheit des Fahrzeugs verantwortlich. Haas sah das aus verständlichen Gründen anders. Man wurde für etwas gehängt, für das andere ohne Strafe davonkamen.

Als die ominöse Flagge in Austin bei Sergio Perez (Frontflügel) und Fernando Alonso (Spiegel) nicht zum Einsatz kam, schritt Haas zum Protest. Im Fall von Fernando Alonsos Alpine bekam der US-Rennstall zunächst Recht, verlor dann aber doch, weil die Protestfrist überschritten wurde.

Trotzdem fand der mühsame Gang durch alle Instanzen für Haas ein gutes Ende. Es wurde endlich mal über den Einsatz der schwarz-orangen Flagge diskutiert, um zu einer einheitlichen Regelung zu kommen. "Es ging uns nur ums Prinzip und um Gleichbehandlung", erklärte Haas-Teamchef Guenther Steiner.

Carlos Sainz - Ferrari - GP USA 2022
Wilhelm
Die Teams dürfen am Ende selbst entscheiden, ob ein Auto nach einem Schaden an die Box geholt werden soll.

Teams können Gefahr am besten einschätzen

Die Sportdirektoren, der FIA-Rennleiter und die Sportkommissare trafen sich in Mexiko zu einem klärenden Gespräch. In Zukunft entscheidet wieder das Team, was gefährlich ist und was nicht. So wurde es in vergleichbaren Situationen früher auch schon gehandhabt. FI>A-Technikchef Nikolas Tonmbazis bestätigte allen Teams in einem Brief, dass man ab sodort in drei Fällen vom Einsatz der schwarz-orangen Flagge absehen wird: Bei einer beschädigten Frontflügelendplatte so weit die horizontalen Elemente nicht in Mitleidenschaft gezogen sind, bei kleineren Verkleidungsteilen wie Bremstrommel-Winglets und bei Spiegeln.

"Keiner von uns lässt ein Auto auf der Strecke, bei dem der Heckflügel schief hängt. Wir können einschätzen, was gefährlich ist, weil wir das Design und die Konstruktion unserer Komponenten kennen. Kleinere Dinge wie Frontflügelendplatten oder Spiegel stellen kein Risiko dar. Sie haben kaum Gewicht. Wie oft sind die schon weggefallen, und nie hat es einen interessiert", erklärte Aston-Martin-Teammanager Andy Stevenson dazu.

Falls die Rennleitung doch Zweifel hat, muss das Team Beweise vorlegen, warum der Schaden keine Gefahr darstellt. Erklärt ein Team ein baumelndes Teil für sicher und es passiert später doch etwas, droht eine Strafe. Größere Schäden, wie eine verlorene Motorabdeckung oder ein Heckflügel-Flap, der im DRS-Betrieb kollabiert, wie bei Alpha Tauri in Baku, wären für die Rennleitung ein Grund sofort einzugreifen, wenn es das Team nicht von selbst tut..

Fernando Alonso - GP USA 2022
Motorsport Images
Fernando Alonso fehlte in Austin am Ende der rechte Spiegel.

Neue Regeln für Spiegel-Defekt

Doch das regelt sich laut Stevenson von selbst: "Kein Team riskiert absichtlich einen Unfall mit dem Wissen, dass Teile strukturell beschädigt sind." Eine Klarstellung der Schiedsrichter soll alle Beteiligten demnächst ins Bild setzen. Wichtig für die Sportkommissare, die ja bei jedem Rennen wechseln.

Auch in der Spiegel-Affäre gibt es eine einvernehmliche Handhabe für die Zukunft. Fliegt ein Spiegel ohne Einfluss von außen davon, muss der Fahrer an die Box, weil dann der Verdacht eines Designfehlers besteht. Bricht der Spiegel durch Fremdeinwirkung ab, darf der Fahrer weiterfahren.

In diesem Fall muss das Team seinem Fahrer im Zweikampf bei der Orientierung helfen. "Die Strafe von Alonso hätte uns zwar mehr Punkte gebracht, doch in diesem Fall war sie wirklich kleinlich. Wenn Alonso hätte stoppen müssen, wären wir alle um eine tolle Aufholjagd gebracht worden", erklärte Stevenson.

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