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Erste WM-Punkte in Monaco?
Schumi erklärt Taktik-Ärger

GP Monaco 2022

Sammelt Mick Schumacher ausgerechnet in Monaco endlich die ersten Punkte? Das Haas-Auto scheint gut genug zu sein für Top-Ten-Plätze. Doch zuletzt kam immer etwas dazwischen. In Barcelona passte die Strategie nicht. Dazu kämpfte der Deutsche noch mit einem Technik-Problem.

Mick Schumacher - Haas - Formel 1 - GP Monaco - 26. Mai 2022
Foto: Motorsport Images

Mick Schumacher kann die Fragen der Presse wohl schon nicht mehr hören, wann er denn endlich den ersten WM-Punkt sammelt. Im Vorjahr kämpfte er mit unterlegenem Material praktisch immer auf verlorenem Posten. Doch diese Saison ist der Haas eigentlich schnell genug für die Top Ten. In Barcelona landeten beide Piloten in der letzten Quali-Runde.

Doch bei Schumacher kommt am Ende immer irgendwas dazwischen. 27 Rennen dauert die punktlose Serie in der Formel 1 nun an. In Barcelona sah es zuletzt sehr vielversprechend aus. Schumacher schob sich in den ersten Kurven bis auf Rang sechs nach vorne. "Nach den ersten drei Runden habe ich schon gedacht, dass er aufs Podium fährt", scherzte Teamchef Guenther Steiner.

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Doch dann ging es stetig rückwärts. Obwohl der Reifenverschleiß höher ausfiel als erwartet, hielt der Haas-Kommandostand an der ausgegeben Zweistopp-Strategie fest. "Es war schon im ersten Stint relativ klar, dass es auf eine Dreistopp-Taktik hinausläuft. Wir haben uns leider nicht daran angepasst. Das wurde mittlerweile analysiert und ich glaube, dass es uns in der Zukunft nicht noch einmal passiert", erklärte Schumi am Donnerstag (26.5.) in Monaco.

Fernando Alonso - GP Spanien 2022
xpb
Schumacher wurde im Rennen von Barcelona immer weiter durchgereicht.

Taktik-Pech und Dämpfer-Problem

Der Pilot verriet, dass man in der entscheidenden Phase zu lange gezögert und den perfekten Zeitpunkt zum ersten Stopp verpasst hatte. "Man ist gerade am Boxeneingang vorbei und schon verliert man eine Runde. Dann diskutiert man noch eine halbe Runde und schon ist noch eine weitere verloren. Dann ist man plötzlich zwei Runden zu spät mit dem Stopp und hat direkt wichtige Positionen verloren."

Laut Schumacher hätte es mit der optimalen Taktik Punkte geben können. Sein Teamchef will das nicht ganz unterschreiben. Aber es wäre zumindest mehr herausgesprungen als der 14. Platz. "Ich glaube, es wäre wohl irgendwas zwischen Rang zehn und zwölf geworden. Dieses nachträgliche Strategie-Spiel ist aber nicht so einfach. Wenn wir etwas anders gemacht hätten, hätte vielleicht auch jemand anders seine Taktik verändert."

Schumacher fügte zu seiner Verteidigung noch an, dass auch die Technik nicht ganz mitgespielt hat. "Wir hatten ein kleines Problem nach dem dritten Training, das wir dann auch ins Qualifying und ins Rennen mitgenommen haben. Das war natürlich auch nicht hilfreich." Auf Rückfrage von auto motor und sport bestätigte Steiner, dass eine Dämpfer-Einstellung an der Hinterachse nicht gepasst hatte. Die Mechaniker mussten nach dem Bremsen-Feuer im dritten Training eine schnelle Reparatur vollziehen.

Mick Schumacher - GP Monaco 2022
ams
Das Monaco-Wochenende begann Schumacher mit einer Partie Tischtennis gegen Timo Glock.

Kein Frust trotz Crashs

Nun soll es also in Monaco mit den ersten WM-Punkten klappen. Bei seinem ersten F1-Auftritt im Fürstentum lief aber vor zwölf Monaten nicht viel zusammen. Sowohl im zweiten als auch im dritten Training machte der Youngster Bekanntschaft mit den Banden. Weil das Auto nicht rechtzeitig repariert werden konnte, musste der Deutsche im Qualifying zuschauen.

Trotzdem blickt der Pilot nicht mit negativen Gefühlen zurück: "Es hat sich letztes Jahr sehr gut angefühlt im Auto. Auch in der Formel 2 habe ich mich hier wohlgefühlt. Man braucht vor allem Vertrauen und einen guten Ryhtmus. Und man sollte das Auto nicht gleich in den ersten fünf Runden in die Mauer setzen", so der Fahrer zur Erfolgsformel für den engen Stadtkurs.

Schumacher hofft, dass es bei seinem zweiten Anlauf auf der Hafenrundfahrt besser läuft: "In Monaco hilft Dir die Erfahrung. Und auch ein Crash ist eine Erfahrung, aus der man lernt. Hoffentlich passiert es nicht wieder im dritten Training. Am besten in gar keinem Training. Aber man muss ja auch rechtzeitig herausfinden, wo das Limit ist. Man kann nicht erst im Qualifying ans Limit gehen. Dann geht’s meistens schief."

Mick Schumacher - Formel 1 - GP Monaco 2021
xpb
Bei seinem ersten Monaco-Wochenende in der Formel 1 machte Schumacher gleich zwei Mal Bekanntschaft mit der Bande.

Haas gut genug für Monaco-Punkte?

Der Haas sollte in Monaco funktionieren. Zumindest in der Theorie. Im Gegensatz zu den Autos der Konkurrenz produziert der VF-22 in langsamen Kurven nicht viel Untersteuern. "Wir haben ein Auto, das hier gut liegen sollte und mit dem man mindestens ins Q2 fahren kann", glaubt Schumacher. "Wichtig sind vor allem die ersten zwei Trainings, um herauszufinden, wo die Probleme sind und was man noch ändern muss."

Auch Teamchef Steiner geht optimistisch in das Rennwochenende: "Das Auto war in Barcelona schnell. Ich sehe keinen Grund, warum das hier anders sein sollte. Wir waren vor allem im dritten Sektor mit den engen Kurven gut. Natürlich wird sich hier wie immer viel am Samstag entscheiden." Das sollte Haas Mut machen. In der Qualifikation waren die Autos zuletzt meistens etwas besser als dann im Rennen.

Dass Schumacher irgendwann den Glauben verliert, wenn es mit den Punkten wieder nicht klappt, glaubt Steiner nicht: "Ich habe mehr Angst, dass er irgendwann in den Verzweiflungsmodus schaltet und das Auto dann überfährt. Er weiß, dass er nah dran ist. Er muss nur geduldig bleiben. Irgendwann wird es klappen, weil das Auto gut genug ist. Wir sind darauf angewiesen, dass beide Fahrer punkten. Ich hoffe es passiert eher früher als später."

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