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Steigerung nach Fehlstart
Das Boxenstopp-Wunder von Sauber

Bis zum siebten WM-Lauf in Imola lag Sauber in der Boxenstopp-Wertung mit null Punkten an letzter Stelle. In Monte Carlo landete der Schweizer Rennstall erstmals in den Top Ten und ist jetzt sogar schon Siebter. Wie war das möglich?

Guanyu Zhou - Sauber  - Boxenstopp - GP Singapur 2024
Foto: Sauber

Wenn die DHL-Boxenstopp-Wertung nur das Gesamtklassement im Konstrukteurs-Pokal wäre, dann läge Sauber mit 94 Punkten komfortabel an siebter Stelle. Auf der Rennstrecke ist der Schweizer Rennstall weit weniger erfolgreich als in der Boxengasse. Da steht nach 18 WM-Läufen immer noch die Null.

Bis zum GP Emilia Romagna in Imola lag Sauber auch bei den Boxenstopps auf dem letzten Platz. In den ersten sieben Rennen schaffte es die Hinwiler Truppe kein einziges Mal in die Top Ten der schnellsten Reifenwechsel. Erst Monte-Carlo mit den Plätzen drei und fünf brachte die Wende.

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Sauber - Formel 1 - GP Australien - Melbourne - 21. März 2024
ams

Sauber musste zu Saisonbeginn an den Radnaben nachbessern.

Hardware bremst die Boxenstopps

Inzwischen liegt Sauber mit seinen Boxenstopps solide in den Punkterängen. Highlight war der schnellste Boxenstopp des Rennens beim GP Aserbaidschan. Da fertigte die Schweizer Reifenwechsel-Truppe Valtteri Bottas in 2,32 Sekunden ab.

Und um zu zeigen, dass das keine Eintagsfliege war, schoben die Sauber-Mechaniker auch noch einen vierten Platz mit 2,44 Sekunden für Guanyu Zhou hinterher. Auch in Singapur reichte es mit einem 2,45 Sekunden-Stopp bei Zhou für die Punkteränge. Inzwischen haben die Eidgenossen in der Boxenstopp-Wertung bereits Aston Martin (85 Punkte), Williams (34) und Haas (20) hinter sich gelassen.

Doch wie war diese Wende möglich? Zu Beginn des Jahres bremste die Hardware die Sauber-Boxenstopps. Radnabe und Radmutter waren zu sehr am Limit gebaut. Nach einem Materialwechsel und einer Modifikation des Gewindes kam bei den Mechanikern Schritt für Schritt die alte Sicherheit zurück. Da musste nicht mal ein extra Training her. Pro Wochenende übt Sauber im Schnitt weiter rund 50 Mal Boxenstopps.

Lee Stevenson & Valtteri Bottas - GP China 2024
xpb

Der ehemalige Red-Bull-Chefmechaniker Lee Stevenson brachte ein paar gute Ideen mit nach Hinwil.

Tipps vom Red-Bull-Chefmechaniker

Bei den Trockenübungen hatten die Sauber-Schrauber auch bei den Wintertests immer mal wieder gute Stopps hingelegt, doch unter dem Druck des Rennens kam es immer wieder vor, dass die Radmutter leicht verkantet aufgesetzt wurde. Und das reichte bei der alten Konstruktion schon aus, dass der jeweilige Mechaniker ein zweites Mal ansetzen musste.

Über den Winter musste die Reifenwechsel-Truppe durch Abgänge in neun Positionen verändert werden. Auch das braucht Zeit, bis sich die neuen Leute einspielen. Seit dem 1. April ist nun auch der ehemalige Red-Bull-Chefmechaniker Lee Stevenson an Bord. Er brachte von seinem ehemaligen Arbeitgeber die ein oder andere Idee mit. Red Bull führt seit Jahren die Boxenstopp-Wertung an.

Als die Technik wieder mitspielte, kam langsam auch wieder das Selbstvertrauen zurück. "Jetzt machen wir uns keinen Kopf mehr, ob die Radmutter hundertprozentig genau auf die Nabe gesetzt wird. Das System ist viel robuster geworden. Und da traust du dich einfach automatisch mehr", erzählt einer aus der Mannschaft.

Wenn jetzt einmal ein Boxenstopp misslingt, wie bei Zhou in Monza, dann gehen nicht mehr 20 bis 30 Sekunden verloren. Ein 3,6 Sekunden-Stopp ist nach den neuen Standards von Sauber schon langsam. Der Schnitt lag zuletzt bei unter 2,5 Sekunden. Jetzt wünscht man sich in Hinwil, dass auch auf der Rennstrecke der Knoten platzt. Dazu braucht es aber ein Upgrade, das funktioniert. Darauf hat Sauber bislang vergeblich gewartet.

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