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Russell lässt Mercedes jubeln
Pole Position nach Pleiten-Freitag

GP Ungarn 2022

Mercedes feiert die erste Pole Position dieser Saison. Für George Russell war es eine Premiere. Für die Teamleitung ein Rätsel. Der Hungaroring war die Angststrecke von Mercedes. Und das Team war mit dem schlechtesten Freitag in ein GP-Wochenende gestartet.

George Russell - Mercedes - Formel 1 - GP Ungarn - Budapest - Qualifikation - Samstag - 30.7.2022
Foto: xpb

Es kam in dieser Saison öfter vor, dass Mercedes für die schwankenden Rückstände auf Ferrari und Red Bull keine Erklärung hatte. Diesmal gingen der Teamleitung, den Ingenieuren und den Fahrer die Erklärungen dafür aus, warum George Russell ausgerechnet auf der Angststrecke in Budapest und ausgerechnet nach dem schlechtesten Freitagstraining der Saison auf die Pole Position gefahren ist. Ehrliche Antwort: "Wir wissen es nicht."

Irgendwie hatten Mercedes und seine Fahrer in diesem komplexen Puzzle aus Fahrzeugabstimmung, Reifenvorbereitung und Timing der Qualifikationsläufe alles richtig gemacht. "Es sind alles Kleinigkeiten, aber sie müssen nahtlos zusammenpassen. Und heute hat es gepasst", strahlte Russell nach seiner ersten Pole Position in der Formel 1. Die größten Unterschiede zum Freitag waren nach Aussage der Ingenieure 20 Grad tiefere Streckentemperaturen und ein Wind, der um 180 Grad gedreht hatte.

Unsere Highlights
George Russell - Mercedes - Formel 1 - GP Ungarn - Budapest - Qualifikation - Samstag - 30.7.2022
xpb
George Russell zeigte der Konkzurrenz in der Qualifikation das Heck seines Mercedes.

Wolff bremst zu große Euphorie

Teamchef Toto Wolff versuchte, das Wunder in Worte zu fassen: "Wir haben nach dem schlechten Freitag alles geändert. Sogar das Essen." Irgendwie passt diese Sensationsbestzeit nach dem Pleiten-Freitag in das Bild dieser Saison: "Wir schwanken zwischen Begeisterung und Depression. Was heute passiert ist, war nicht zu erwarten. Normalerweise ist der Samstag unser Problem. Und ausgerechnet da zeigen wir unser Potenzial. Wenn jetzt noch das Rennen wie üblich der beste Teil des Wochenendes wird, dann haben wir vielleicht die Wende geschafft."

Nachdem man am Freitag noch in die Auspuffrohre von Alpine, McLaren und Aston Martin geblickt hatte und in der verregneten dritten Trainingssitzung lange auf den letzten beiden Plätzen lag, sah Mercedes sein Heil darin, noch einmal eine neue Abstimmungsrichtung einzuschlagen. "Es muss aber noch auf anderen Strecken bestätigt werden, dass diese Richtung schnell sein kann. Ich will jetzt nicht vorschnell behaupten, wir hätten die Lösung gefunden. Das hatten wir dieses Jahr schon ein paar Mal gedacht", warnte Wolff.

Lewis Hamilton - Mercedes - Formel 1 - GP Ungarn - Budapest - Qualifikation - Samstag - 30.7.2022
Motorsport Images
Lewis Hamilton verlor rund vier Zehntelsekunden, weil das DRS nicht funktionierte.

DRS-Problem kostet Hamilton vier Zehntel

Obwohl der Mercedes in der Regel das reifenschonendste Auto ist, trauen sich die Ingenieure nach den Irrungen und Wirrungen diesmal keine Prognosen zu. Sie könnten ihnen nach 70 Runden auf den Kopf fallen. Mercedes hatte ganz offenbar zum ersten Mal einen Weg gefunden, die Reifen schnell aufzuheizen. Vielleicht bezahlt man dafür am Sonntag.

Ferrari hatte bei den kühleren Bedingungen ein Problem, die Reifen in ihr Fenster zu bringen. Sonst wären sie wieder Kreise um die Konkurrenz gefahren. Das spricht dafür, dass Ferrari nach den Erkenntnissen vom Freitag seine Autos auf Reifenstreicheln abgestimmt und den Temperatursturz unterschätzt hat. Es könnte aber im Rennen ein Vorteil sein.

George Russell weiß, dass die beste Startposition auf dem Hungaroring ein Privileg sein kann, wenn man die Führung über die ersten 444 Meter bringt und dann auf seine Reifen aufpasst. Die große Unbekannte sind die Reifen. "Alles zwischen einem und drei Stopps ist möglich. Bei Bedingungen wie am Freitag müssen wir drei Mal wechseln, ist es wie heute, reicht ein Stopp."

Der 24-jährige Brite feierte seine erste Pole Position so cool wie einer, dem das schon öfter passiert ist. Es hätte aber auch Lewis Hamilton dort stehen können, wo er schon 103 Mal gestanden ist. Der siebenfache Champion war ein Opfer der Technik. DRS funktionierte nicht. Offensichtlich ein mechanischer Defekt. Der Befehl, als Hamilton den Aktivierungsknopf drückte, kam am Verstellmechanismus an, wurde aber nicht weitergeleitet. Das kostete vier Zehntel. Und es führte dazu, dass Hamilton seinen Bremspunkt in der ersten Kurve verpasste. Die Quittung war der 7. Startplatz.

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