Die Formel-1-Kommission hat bei einer Sitzung (2.10.) im italienischen Faenza wesentliche Regeländerungen für die kommenden Saisons vereinbart. Dabei konzentrierte man sich zum größten Teil auf Veränderungen des technischen Reglements, das ab 2026 gilt. Das sportliche Reglement für 2026 und die Einführung des Rookie-Rennens am Ende der Saison waren ebenfalls zentrale Themen.
Letzteres wird nun doch nicht in diesem Jahr zum ersten Mal ausgetragen. Eigentlich galt es schon fast als sicher, dass die jungen Piloten nach dem letzten Grand Prix in Abu Dhabi die Chance bekommen sollen, sich in einem Sprint-Rennen zu messen. Doch die Verantwortlichen konnten sich nicht auf die Formalitäten einigen. Das Rookie-Rennen hätte schon in zwei Monaten stattgefunden und den Reifen-Test ersetzt. Es fehlte schlicht die Zeit, um das Reglement für die Veranstaltung entsprechend zu überarbeiten.

Red-Bull-Teamchef Christian Horner hatte die Idee eines Rookie-Rennens am Ende der Saison, muss sich aber mindestens ein Jahr gedulden.
F1-Autos ab 2026 schneller als geplant
Red-Bull-Teamchef Christian Horner hatte die Idee des Rookie-Rennens selbst vorgeschlagen und gefordert, dass die Formel 1 dafür die bestehenden Regularien des Sprint-Formats übernehmen sollte. Die Herangehensweise warf aber andere Fragen auf. Zum Beispiel gab es Streit auf der kommerziellen Seite, wer zum Beispiel die zusätzlichen Einsatzkosten der Teams und der FIA übernehmen soll. So kam am Ende keine Mehrheit für das Rookie-Rennen 2024 zustande. Die FIA wollte ebenfalls keinen Schnellschuss. Vom Tisch ist das Thema aber nicht. 2025 soll es einen neuen Anlauf geben.
Ein weiterer zentraler Punkt betrifft das neue technische Reglement ab 2026. Ursprünglich sollten die neuen Regeln die Autos langsamer machen. Das hatte im Juni 2024 heftige Kritik ausgelöst, als die FIA seine Vorschläge erstmals präsentiert hatte. Nun wurden jedoch Anpassungen angekündigt, nachdem die technischen Arbeitsgruppen in vielen Sitzungen an Änderungen gefeilt hatten. Wie diese letztendlich aussehen, ist noch unbekannt. Gearbeitet wurde aber wohl vor allem an der Aerodynamik.
Die FIA hatte bei der ersten Version des 2026er-Reglements wissentlich Luft nach oben gelassen. Bis zu diesem Zeitpunkt konnte sie noch selbst am Regelwerk Änderungen vornehmen. Mittlerweile geht das nur noch über das reguläre Verfahren, bei dem neben der FIA und Formel 1 sowohl Rechteinhaber Liberty Media als auch die zehn Teams ein Mitspracherecht haben. Die Regeln sollen bis spätestens 1. Januar 2025 finalisiert sein. Dann können die Teams mit der Entwicklung ihrer neuen Autos beginnen.

Das vorgestellte FIA-Konzept für die 2026er-Autos hatte im Juni für viel Verdruss bei den F1-Teams gesorgt.
Mehr Testfahrten vor 2026
Das sportliche Reglement wurde bei der Sitzung ebenfalls unter die Lupe genommen, nachdem der Gesetzestext in der Vergangenheit immer weiter angewachsen war und komplizierter wurde. Eine vereinfachte Struktur soll nun mehr Klarheit schaffen. Darauf einigten sich die Beteiligten in Faenza.
Beschlossen wurde auch, dass es vor dem Saisonstart 2026 drei dreitätige Testfahrten geben wird, um die umfangreichen Technikneuerungen auf Herz und Nieren zu prüfen. In den vergangenen Jahren begnügte sich die Königsklasse mit nur einem dreitätigen Wintertest in der Saisonvorbereitung. Der Motorsportweltrat muss die vorgebrachten Regeländerungen dann am 17. Oktober noch offiziell verabschieden.