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Ricciardo zu alt für Langzeitverträge
Hoher Druck im zweiten McLaren-Jahr

Für Daniel Ricciardo schlägt 2022 die Stunde der Wahrheit. Lando Norris hat sich mit seinem Vertrag bis 2025 zum heimlichen Teamkapitän aufgeschwungen. Und Ricciardo muss sich endlich mit dem McLaren anfreunden. Ein Sieg als Trostpreis reicht ihm nicht.

McLaren MCL36 - Präsentation - Woking - F1-Saison 2022
Foto: McLaren

Vor seiner ersten McLaren-Saison zählte Daniel Ricciardo zu den Top 6 der Formel 1. Danach waren sich die Experten nicht mehr sicher. Ricciardo bescherte McLaren in Monza zwar den ersten Sieg nach neun Jahren, doch der Rest der Saison war ein Kampf. Vor allem mit seinem Auto, das nicht das machte, was sein Fahrer wollte. Außer dem Sieg stand der 32-jährige Australier kein einziges Mal auf dem Podium. Teamkollege Lando Norris gewann das Trainingsduell mit 14:8 und nach Punkten mit 160:115.

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Und jetzt auch noch das. Eine Woche vor der Präsentation des neuen McLaren MCL36 verlängerte Norris seinen Vertrag mit dem Team bis 2025. Für eine ordentliche Gehaltserhöhung, ohne Ausstiegsklauseln auf beiden Seiten. Das zeigt, wie viel Vertrauen das Team in seinen Fahrer hat und der Fahrer in das Team. Es ist ein ähnliches Statement, das Red Bull mit Max Verstappen und Ferrari mit Charles Leclerc gemacht hat. Ein so langes Arbeitsverhältnis heißt übersetzt: Du bist unser Mann.

Daniel Ricciardo - McLaren - Formel 1 (2022)
McLaren
Daniel Ricciardo unterlag Lando Norris in der Vorsaion nach Punkten und in der Qualifikation.

Zeit des Kennenlernens für Ricciardo vorbei

Daniel Ricciardos Vertrag mit McLaren läuft noch bis Ende 2023. Mit einer Option auf Verlängerung. Ricciardo fühlt sich wohl bei McLaren, doch der Strahlemann aus Perth zweifelt, ob er sich noch einmal so lange an ein Team bindet: "In meinem Alter unterschreibt man keine Fünfjahresverträge mehr." Den Treueschwur zwischen Norris und McLaren sieht Ricciardo nicht als versteckte Beförderung seines Stallrivalen zur Nummer 1: "Es war ein logischer Schritt, eine Win-Win-Situation für beide. Lando ist schnell, und er liebt dieses Team."

Für Ricciardo geht es in dieser Saison erst einmal darum, wieder Fuß zu fassen. Der achtfache GP-Sieger sieht darin gute Voraussetzungen: "Die Zeit des Kennenlernens ist vorbei. Ich weiß, wo das Team hin will, und das Team weiß jetzt, was ich brauche, um schnell zu fahren. Das zweite Jahr wird anders sein als das erste. Ich kann jetzt voll in die Arbeit mit dem Auto einsteigen und mich darauf konzentrieren.

Der Australier hofft, dass ihm die Erfahrung von elf Jahren helfen wird, sich auf ein Auto einzustellen, das für alle Neuland bedeutet. Die Simulatorfahrten deuten schon an, dass man es mit einer anderen Generation Rennauto zu tun haben wird. "Meine Erfahrung wird mir nicht täglich nutzen, aber es wird immer mal Momente geben, wo man sich fragt, in welche Richtung man abbiegen muss. Und da hilft es, dass man in seiner Karriere schon oft vor solchen Situationen gestanden ist."

Daniel Ricciardo - McLaren - Formel 1 - GP Saudi-Arabien - Jeddah - Freitag - 3.12.2021
Motorsport Images
2021 stand Ricciardo mit seinem Auto auf Kriegsfuß.

Liebe auf den zweiten Blick

Ricciardo hat sich nicht sofort, aber doch überraschend schnell in seinen neuen MCL36 verliebt. "Die 2022er Autos, die ich bis jetzt gesehen habe, sehen cool aus. Normalerweise dauert es eine Weile, bis man sich an einen völlig neuen Look gewöhnt hat. Bei diesem Auto ging das schnell. Mir hat auch gefallen, wie sich der Aston Martin in Silverstone auf der Strecke bewegt hat. Im Simulator fühlen sich viele Dinge anders an, aber ich würde jetzt nicht so weit gehen, von einer anderen Kategorie zu sprechen. Es ist immer noch ein Formel 1-Auto."

Der Mann mit 210 GP-Starts auf dem Buckel hat sich vorgenommen, ohne Vorurteile die Testfahrten in Angriff zu nehmen. "Es zeichnet sich jetzt schon ab, dass die Technik sich radikal ändert und damit wahrscheinlich auch der Fahrstil. Vielleicht erwartet uns etwas, das wir so noch nie gespürt haben. Ich werde loslegen, wie ich es gewohnt bin und mich dann Schritt für Schritt anpassen, wenn es nötig ist."

Die Ziele des Monza-Siegers sind trotz der Ungewissheit über das Kräfteverhältnis klar umrissen: "Ich verlange von mir mehr Beständigkeit auf höherem Niveau. Ein Sieg als Trostpreis für viele Rennen, in denen ich nicht happy mit mir bin, würde mir nicht reichen."

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