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Zu kaltes Benzin vor dem Start
Red Bull zittert wegen Sprit

In Miami erwischte es Aston Martin. Zwei Wochen später hätte es in Barcelona Red Bull fast getroffen. Der Kraftstoff erreichte erst kurz vor dem Schließen der Boxengasse die Temperatur, die vorgeschrieben ist. Ferrari verschärfte für alle das Problem.

Max Verstappen - Red Bull - GP Spanien 2022
Foto: Red Bull

Wir erinnern uns noch an die Startvorbereitungen beim GP Miami. Die Startplätze von Sebastian Vettel und Lance Stroll blieben leer. Stattdessen standen beide Autos in der Garage und beide Motoren liefen im Stand. Aston Martin hätte fast nicht am Rennen teilgenommen. Beim Anlassen der Motoren lag man acht Grad unter dem vorgeschriebenen Limit. In einem Auto waren die geforderten 18 Grad zehn Minuten, im anderen drei Minuten vor dem Start erreicht. Erst dann durften die grünen Autos an die Boxenausfahrt rollen.

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In Barcelona wunderte man sich, warum die beiden Red Bull so spät in der Startaufstellung ankamen. Während die Konkurrenz ihre Proberunden zum Grid drehten, liefen in der Red Bull-Garage die Motoren. Erst acht Sekunden vor dem Schließen der Boxengasse gingen Max Verstappen und Sergio Perez auf die Strecke. Das Team erklärte, dass die Verzögerung auftrat, um den DRS-Mechanismus an den Autos zu überprüfen. Der hatte bei Max Verstappen schon in der Qualifikation Ärger gemacht.

Max Verstappen - Red Bull - GP Spanien 2022
xpb
Vor dem Weg in die Startaufstellung ließ Red Bull die Motoren und den Sprit warm laufen.

Rückkehr zur alten Sprit-Regel

Auf Nachfrage bei der FIA hatte die Sprittemperatur in den beiden Red Bull beim Öffnen der Boxengasse 40 Minuten vor dem Start nicht dem vorgeschrieben Wert entsprochen. Wohl aber beim Verlassen der beiden Autos der Garage. Ansonsten hätte der Technische Delegierte bei den Sportkommissaren Rapport erstatten müssen. Die FIA-Prüfer können die Sprittemperatur aller Autos in Echtzeit auf ihren Bildschirmen erkennen. Die Überprüfung beginnt mit Öffnung der Boxengasse.

Der Grenzwert hat sich seit dem GP Miami wieder geändert. In den ersten fünf Rennen wurde er wegen Kinderkrankheiten mit der Standard-Benzinpumpe im Catch-Tank unabhängig vom Wetter in Absprache mit allen Teams auf eine feste Größe bestimmt, zuletzt 18 Grad.

Doch nachdem ein Team in Barcelona ein Veto eingelegt hatte, musste die FIA zum alten Procedere zurückkehren. Die Regeln schreiben eine Mindesttemperatur vor, die zehn Grad unter der zwei Stunden vor dem Start gemessenen Außentemperatur liegt. Die betrug zu diesem Zeitpunkt 35 Grad. Damit durfte der Sprint nicht unter 25 Grad gekühlt werden.

Max Verstappen - Red Bull - GP Spanien 2022
Red Bull
Erst kurz vor Schließen der Boxengasse verließen die Red Bull die Garagen.

Angst von Mercedes und Honda vor Hitze

Bei dem Team, das sich für eine Rückkehr zum alten System eingesetzt hatte, soll es sich um Ferrari handeln. Nach Informationen aus dem Lager der Konkurrenz nicht ohne Grund: Mercedes und Honda bekommen bei Hitzerennen Probleme mit ihren Motoren, wenn die Sprittemperatur zu stark steigt. Das kann Schäden verursachen und Leistung kosten, je mehr sich das Benzin im Laufe des Rennens erwärmt. Die Ferrari-Triebwerke haben offenbar kein Problem damit.

Deshalb liegt es in dem Interesse der Teams mit Mercedes- und Honda-Motoren, den Sprit vorher so weit abzukühlen wie nur irgendwie möglich. Weil er bei einem niedrigeren Startwert über das gesamte Rennen kühler bleibt. Unter dem Gesichtspunkt sind die 18 Grad, die pauschal noch in Miami galten, die leichtere Aufgabe als die 25 Grad im sonnengefluteten Barcelona.

Nicht einig sind sich die Teams, ab wann ein zu kühler Sprit illegal ist. In den Regeln steht: "When the car is in use". Also, wenn das Auto benutzt wird. Aston Martin setzt diesen Moment mit dem Verlassen der Garage gleich. Ferrari sieht schon beim Anlassen der Motoren den Tatbestand erfüllt, dass das Auto benutzt wird.

Unter der Annahme wären sowohl der Aston Martin in Miami als auch der Red Bull in Barcelona nicht regelkonform gewesen. Die FIA vertritt den Standpunkt von Aston Martin. Entscheidend ist das Verlassen der Garage. Und da war bei Red Bull alles im Lot. Ferrari-Teamchef Mattia Binotto wollte kein Fass aufmachen: "Wir vertrauen den Messungen der FIA."

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