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Red Bulls Zuverlässigkeitssorgen
Verstappen noch nicht bei 100 Prozent

GP Australien 2023

Zwei Rennen, zwei Pole Positions und zwei Siege: Red Bull ist der Konkurrenz zum Saisonstart entwachsen. Der einzige Gegner ist man selbst. Der gebrechliche RB19 bereitet den Ingenieuren Sorgen. Sie haben aber immerhin einen Verdacht. Für den GP Australien gibt es ein Frontflügel-Update. Max Verstappen schlägt sich immer noch mit den Folgen einer Virus-Erkrankung herum.

Red Bull - Formel 1 - GP Australien - Melbourne - Donnerstag - 30.3.2023
Foto: ams

Red Bull kann sich momentan nur selbst schlagen. In den ersten beiden Saisonrennen in Bahrain und Saudi-Arabien spielten Max Verstappen und Sergio Perez mit den Verfolgern. Wobei diese Bezeichnung für Aston Martin, Mercedes und Ferrari eigentlich geschönt ist. Zu groß war der Vorsprung von Red Bull speziell im Rennen.

Der neue RB19 streichelt die Reifen. Er ist sowohl aerodynamisch als auch mechanisch spitze. Kein Auto ist so effizient wie der Red Bull. Keines kann so tief gefahren werden, und geht gleichzeitig so komfortabel um mit Bodenwellen. Das lässt vermuten, dass Red Bull bei den Aufhängungs-Elementen allen anderen einen Schritt voraus ist.

Unsere Highlights
Max Verstappen - Red Bull - GP Saudi-Arabien 2023 - Jeddah
Motorsport Images
Dominanter RB19: Red Bull ist der Konkurrenz mindestens einen Schritt voraus.

Red Bull überall besser

"Es gibt nicht den einen Bereich, in dem sie speziell überlegen sind", führt Aston-Martin-Teamchef Mike Krack aus. "Sie sind einfach überall einen Tick besser." Und das summiert sich besonders im Rennen, wenn der Extra-Grip frischer Reifen gewisse Fahrzeugdefizite nicht mehr überdeckt.

Ferrari-Pilot Charles Leclerc fürchtet, dass Red Bull auch in Australien außer Konkurrenz fahren wird. "Ich hoffe, dass wir in der Qualifikation dran sein können. Für das Rennen erwarte ich allerdings keine Wunder. Unser Auto ist im Renntrim mit vollen Tanks extrem spitz zu fahren. Da geht die Schere zu Red Bull auseinander." Mercedes-Fahrer George Russell ergänzt: "Red Bull ist mehr als eine Sekunde voraus."

Wenn eine Schwachstelle im System von Red Bull auszumachen ist, dann ist es die Standfestigkeit. Verstappen erwischte es im zweiten Qualifikationsteil von Jeddah. Da versagte am Auto mit der Startnummer eins die rechte Antriebswelle, was den Weltmeister immer noch ärgert. "Wir haben es noch nicht geschafft, ein sauberes Wochenende ohne Probleme hinzulegen." Zum Saisonauftakt in Bahrain mussten die Red Bull in der Schlussphase Zielzeiten fahren. Die Kupplung bereitete den Ingenieuren in der Box und am Kommandostand Kopfzerbrechen.

Keine Garantie fürs Durchhalten

Es gibt nicht wenige, die vermuten, dass Red Bull speziell mit dem Getriebe extreme Wege gegangen ist. Doch aus dem Team heißt es, dass an der Kraftübertragung nichts anders sei als 2022. Sowohl das Getriebe als auch die Antriebswellen wurden vom alten RB18 übernommen – als Sparmaßnahme unter dem Budgetdeckel. Und doch sind es die mechanischen Bauteile, die bislang ein Eigenleben führen. Wenn das Team glaubt, ein Problem im Griff zu haben, taucht bereits das nächste auf.

Noch ist Red Bull dabei, die Fehlerquellen einzugrenzen. Der Verdacht fällt darauf, dass der Schwachpunkt bei der Qualitätskontrolle oder bei den Teilen von Zulieferern liegt. Dazu muss man wissen, dass die Fahrzeugteile für den Saisonauftakt schon vor Monaten abgesegnet, gebaut und auf Reise geschickt wurden. Die langen Wege wie nach Australien erfordern diese Vorgehensweise.

Die Sorgen um die Zuverlässigkeit sind dem Team auch vor Melbourne ins Gesicht geschrieben. Es kann bei Red Bull keiner eine Garantie abgeben, dass die Autos sicher durchhalten werden. Wenn sie es tun, spricht viel für den dritten Doppelsieg in Serie. Das hat Red Bull in seiner Geschichte noch nie geschafft, und wäre im 350. Rennen der Teamgeschichte eine besondere Story.

"Wir haben sicher eine gute Chance auf ein gutes Ergebnis", drückt sich Verstappen verhalten optimistisch aus. Der Niederländer stand in Melbourne bislang weder auf Pole Position stand noch konnte er siegen. "Das lag hauptsächlich daran, dass wir in den letzten Jahren zum Saisonstart nie so konkurrenzfähig waren."

Max Verstappen - Red Bull - GP Australien 2023 - Melbourne
Motorsport Images
Max Verstappen fühlt sich nach einer Viruserkrankung vor Jeddah immer noch nicht bei 100 Prozent.

Verstappen noch angeschlagen

Bei der Entwicklung macht Milton Keynes Druck. Für den GP Australien modifizieren die Ingenieure den Frontflügel und den Bereich rund um die Hinterradbremsen. Vier Wochen später soll in Baku noch ein etwas größeres Paket an Neuerungen folgen. Auf die lange Pause zwischen dem dritten und vierten Rennen freut sich Verstappen speziell. Weil er sich dann wieder in körperliche Bestform bringen kann.

Zuletzt in Jeddah schwächten ihn die Folgen einer Viruserkrankung, die er sich vor dem zweiten Rennen eingefangen hatte. "Ich konnte daheim kaum gehen. Es fühlte sich so an, als fehle mir eine Lunge. Im ersten Training habe ich bereits nach einer schnellen Runde schwer schnaufen müssen. Ich brauchte zwei langsame Runden, um wieder zu Atem zu kommen", erzählt Verstappen. "Ich war körperlich sicher eingeschränkt in Saudi-Arabien. Seither konnte ich an meiner Fitness arbeiten. Sie hat sich stark verbessert."

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