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Red Bull zieht Lehren aus Bahrain-Test
Arbeit in den Abendstunden

GP Bahrain 2023

Red Bull startet als haushoher Favorit in die neue Saison. Der RB19 funktioniert, und die neuen Pirellis sind nach dem Geschmack von Weltmeister Max Verstappen. Die Ingenieure finden trotzdem ein kleines Haar in der Suppe.

Sergio Perez - Red Bull - Formel 1 - Bahrain F1-Test - 24. Februar 2023
Foto: xpb

Selten liefen Testfahrten für Red Bull so gut. Sergio Perez brannte die mit Abstand schnellste Runde der Testwoche in den Asphalt, trotz etwas härterer Reifen als Lewis Hamilton. Zwischen dem C4 und C5 liegen rund 0,4 bis 0,5 Sekunden. Und wir wissen, dass Weltmeister Max Verstappen noch drei bis fünf Zehntel schneller fahren kann als Perez. Der Titelverteidiger verzichtete auf Show-Runden.

Der Speed war bei den Testfahrten überragend. Sowohl auf eine Runde als auch über die Distanz. An drei Tagen zeigte sich der neue RB19 auch überwiegend kugelsicher. Ein Ölleck am zweiten Testtag war schnell behoben. In der Kilometerwertung rangierte Red Bull mit 410 Runden auf dem fünften Rang. Nur Alpha Tauri (456), Williams (439), Ferrari (417) und Haas (415) umrundeten den Kurs öfter.

Unsere Highlights
Max Verstappen - Red Bull - Bahrain F1-Test - 23. Februar 2023
xpb
Red Bull dominierte bei den Testfahrten in Bahrain und geht als klarer Favorit in die neue Saison.

Neue Reifen pro Verstappen

Verstappen lobte die Arbeit seiner Ingenieure. "Das Auto hat sehr gut funktioniert. Es macht Freude, es zu fahren. Die Balance war auf Anhieb gut." So konnte der Champion in seinen 204 Runden viel ausprobieren. "Wenn die Balance stimmt, kannst du mal in das eine oder das andere Extrem springen. Das ist nützlich, weil man dann noch mehr über das Verhalten des Autos lernt."

Die Evolution trägt Früchte. Red Bull hat sein Konzept an allen Ecken verfeinert und besser gemacht. Das Auto erzeugt viel Abtrieb und ist weiter schnell auf den Geraden. Bodenwellen schluckt es wie kein anderes im Feld. Das Fahrverhalten schmeckt Verstappen noch besser, was auch an der neuen Reifengeneration liegt. Pirelli hat den Vorderreifen verstärkt. Er war in der Vorsaison das schwache Glied, was die Autos zum Untersteuern neigen ließ. Jetzt ist grundsätzlich das Gegenteil der Fall. Die Hinterreifen sind im Verhältnis schwächer. Das sorgt für ein tendenzielles Übersteuern, was genau nach Verstappens Geschmack ist.

Doch das Auto muss entsprechend passen. Charles Leclerc ist ebenfalls ein Fahrer, der Untersteuern hasst und Übersteuern liebt. Der neue Ferrari lenkt jedoch nicht mehr so bissig ein. Die Konkurrenz hat Red Bull trotz der Gala-Vorstellung auf dem Schirm. Die Pessimisten im Team warnen vor der Stärke von Ferrari auf eine Runde. Da muss man nicht pfleglich mit den Reifen umgehen.

Charles Leclerc - Ferrari - Formel-1-Test - Bahrain - 25. Februar 2023
xpb
Die rote Konkurrenz fürchtet Red Bull vor allem im Qualifying auf eine schnelle Runde. Im Renntrimm dürfte der RB19 seine Stärken gegenüber dem SF-23 ausspielen.

Die Balance am Abend

Zudem ist der Ferrari-Sechszylinder das Maß der Dinge in der Formel 1, was die Leistung anbetrifft. Red Bull sieht die Roten als ersten Verfolger und dahinter Aston Martin mit Mercedes Kopf-an-Kopf. Das grüne Auto hat Eindruck hinterlassen. Mercedes und Aston Martin sind nach Red-Bull-Berechnungen auf eine Runde 0,3 bis 0,4 Sekunden zurück. "Vielleicht gegenüber Perez", heißt es dazu aus dem Mercedes-Lager. Zu Verstappen würde eher eine Dreiviertelsekunde liegen. Die Wahrheit werden wir in der Qualifikation zum GP Bahrain erfahren.

Selbst Red Bull hatte in der fünftägigen Pause zwischen Tests und Saisonauftakt noch Hausaufgaben zu erledigen. In der Hitze von Bahrain, also tagsüber bei Asphalttemperaturen von 40, 50 Grad, wähnt man sich gegenüber der Konkurrenz mit einem größeren Vorteil. Diese Verhältnisse setzen den Hinterreifen besonders stark zu. Die vielen Beschleunigungszonen quälen sie. Doch Red Bull hatte den Reifenabbau gut im Griff. Und ein loses Heck ist wie beschrieben eines nach Verstappens Gusto.

In den Abendstunden verschiebt sich die Balance etwas nach vorne. Kühlere Temperaturen helfen den Hinterreifen. Unter diesen Bedingungen will Red Bull das Setup optimieren. Man habe diesbezüglich ein paar gute Scans gemacht und wisse, in welche Richtung man marschieren müsse. Das klingt fast wie eine Drohung, wenn man sich die Stärken des Autos vor Augen hält. Die entscheidenden Sessions – Qualifikation und Rennen – finden in Bahrain unter Flutlicht statt.

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