MISSING :: structure.inactiveTabOverlay
{"irCurrentContainer":"30556800","configName":"structure.inactiveTabOverlay"}
MISSING :: ads.vgWort
{"irCurrentContainer":"30556800","configName":"ads.vgWort"}

Wer steigt in die Formel 1 auf?
Talent-Stau im Red-Bull-Juniorkader

Red Bull hat ein Luxus-Problem. Im Moment gibt es zu viele gute Talente im Stall. Deshalb soll Toro Rosso wieder ein echtes Junior-Team werden. Die Fahrerpaarung 2025 könnte Liam Lawson und Isack Hadjar lauten.

Liam Lawson & Ayumu Iwasa - GP Japan 2024
Foto: Red Bull

In den letzten Jahren stockte das Red-Bull-Nachwuchsprogramm. Nach Daniil Kvyat, Pierre Gasly, Alexander Albon und Yuki Tsunoda stoppte die Zufuhr von Talenten. Mit dem Ergebnis, dass mit Daniel Ricciardo und Yuki Tsunoda jetzt zwei erfahrene Piloten in den Autos des Schwesterteams sitzen.

Von den ehemaligen Junioren hat es dauerhaft keiner ins A-Team geschafft. Gasly verließ die Red-Bull-Familie zu Alpine, Albon zu Williams, und Kvyat flog Ende 2020 ganz raus aus der Formel 1. Seitdem besetzt mit Sergio Perez ein Fremdeinkauf das zweite Cockpit bei Red Bull. Der Mexikaner bekam trotz schwankender Leistung zwei Mal eine Vertragsverlängerung. Zuletzt im Juni für die nächsten zwei Saisons. Diesmal allerdings mit strengen Leistungsauflagen.

Unsere Highlights
Isack Hadjar - Red Bull - GP England 2024
Red Bull

Isack Hadjar führt die Formel 2 an und durfte im Freien Training schon den RB20 pilotieren.

Drei Red-Bull-Junioren an der Front

Das Problem war und ist: Toro Rosso lieferte keinen Nachschub. Red-Bull-Sportchef Helmut Marko ließ deshalb seinen Nachwuchskader Ende letzten Jahres kräftig ausmisten. Mit dem Ergebnis, dass er jetzt plötzlich ein Überangebot an Talenten im Stall hat, die mit ihren Erfolgen in den jeweiligen Serien an der Türe der nächsthöheren Kategorie klopfen.

Red-Bull-Junior Isack Hadjar führt die Formel-2-Meisterschaft mit 16 Punkten Vorsprung an. Der Abstand hätte noch viel größer ausfallen können, wenn der 19-jährige Franzose in dieser Saison nicht so viel Motor-Pech gehabt hätte. Arvid Lindblad liegt mit nur sechs Zählern Rückstand auf Gabriele Mini auf einem aussichtsreichen zweiten Platz in der Formel 3. Der 16-jährige Engländer fährt seine erste Saison in der dritthöchsten Formel-Klasse.

Auch bei Ayumu Iwasa ist der Knoten geplatzt. Der 22-jährige Japaner war in zwei Saisons in der Formel 2 nicht über den vierten und fünften Platz sowie insgesamt fünf Siege hinausgekommen, doch in der japanischen Super-Formula-Meisterschaft rangiert der Neuling aktuell auf Rang zwei, nur acht Punkte hinter dem Spitzenreiter.

Liam Lawson - Formel 1 - 2024
Red Bull

Liam Lawson ist der erste Kandidat für den Aufstieg. Auch andere Teams wie Audi haben schon die Fühler ausgestreckt.

Wo soll Hadjar hin?

Der Talentstau zwingt Toro Rosso wieder zurück zu den Wurzeln. "RB wird wieder ein Junior-Team", bestätigte Marko in Silverstone. Das ist offenbar auch bei Red-Bull-Teamchef Christian Horner so angekommen. Damit werden 2025 mindestens ein Junior, möglicherweise aber sogar zwei in dem Team aus Faenza fahren. Eine Entscheidung fällt laut Marko in der Sommerpause.

Liam Lawson gilt bei Toro Rosso als gesetzt. Red Bull muss dem Neuseeländer bis September mitteilen, ob man noch Verwendung für ihn hat. Wenn Hadjar die Formel-2-Titel gewinnt, würde das für den Mann aus Paris Endstation bedeuten. Außer Red Bull lässt den Campos-Piloten in die Formel 1 aufrücken.

Das könnte für Yuki Tsunoda den Aufstieg ins A-Team bedeuten. Der Japaner unterschrieb im Juni einen Einjahresvertrag. Offiziell für Toro Rosso, doch die Fahrerverträge sind üblicherweise alle bei Red Bull Racing verankert. Damit kann die Führungsriege entscheiden, bei welchem der beiden Teams der jeweilige Pilot zum Einsatz kommt.

Arvid Lindblad - Formel 3 - GP England 2024
Red Bull

Arvid Lindblad sorgt in der Formel 3 für Furore. Der 16-jährige Brite ist aber noch etwas zu jung für den Aufstieg.

Perez-Platz nicht sicher

Der Platz von Perez ist keineswegs in Stein gemeißelt, wie Horner in Silverstone erklärte: "Checo kennt seinen Auftrag. Er muss uns helfen, den Konstrukteurs-Titel zu verteidigen." Genau das aber ist in Gefahr. Perez hat in den letzten sechs Rennen nur 15 Punkte geholt. McLaren punktet mit seinen Piloten regelmäßiger und höher und hat seit Imola 37 Zähler gutgemacht.

Horner würde gerne seinen Schützling Daniel Ricciardo weiterbeschäftigen, doch der achtfache GP-Sieger hat bis jetzt nicht die Leistung für eine Beförderung gezeigt. Deshalb versucht man den Australier bei anderen Teams zu empfehlen. Audi jedoch zeigt bislang wenig Interesse. Teamchef Andreas Seidl zählte vor zwei Jahren zu den treibenden Kräften, die Ricciardos Vertrag bei McLaren vorzeitig kündigten, um Platz für Oscar Piastri zu schaffen.

Die aktuelle Ausgabe
AUTO MOTOR UND SPORT 20 / 2024

Erscheinungsdatum 10.09.2024

148 Seiten