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Auferstehung von Red Bull
Psychospiele und Perez-Pleite

GP Japan 2023

Red Bull hat die Konkurrenz für die Niederlage in Singapur bestraft. Auf eine Runde mehr als über die Distanz. War es nur ein Verstappen-Festival, oder hat Red Bull wieder seine alte Form erreicht?

Sergio Perez - Formel 1 - GP Japan 2023
Foto: xpb

Es war der totale Kontrast. In Singapur wirkte Red Bull wie ein Team aus dem Mittelfeld. Eine Woche später verprügelte die Nummer eins den Rest des Feldes. Wobei nur Max Verstappen wirklich Prügel verteilte. Sergio Perez lag mitten in der Gruppe mit McLaren, Ferrari und Mercedes. "Es ist nur Max, der uns schlägt", erinnerte McLaren-Teamchef Andrea Stella.

Perez verlor sieben Zehntel auf Verstappen. So viel schlechter ist der Mexikaner nicht. Aber Perez kommt mit der Fahrcharakteristik des RB19 nicht zurecht. Seit dem GP Spanien geht die Entwicklung des Autos in eine Richtung, die nicht zu seinem Fahrstil passt. Vor allem in schnellen Kurven fehlt das Vertrauen.

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Er hat die Qual der Wahl: Entweder, er versucht das Auto so abzustimmen, dass er sich wohl fühlt. Dann ist er langsamer. Oder er versucht sich anzupassen: Dann ist er auch langsamer. Wahrscheinlich würde es den meisten im Feld genauso gehen.

Für Verstappen passt dieser Red Bull RB19 wie ein Maßanzug. Er kann mit einem leichten Übersteuern leben. Ihm ist wichtiger, dass das Auto seinen Lenkbefehlen folgt und nicht zum Scheitelpunkt hinschiebt. Dann kommt das totale Vertrauen, und das ist in bestimmten Passagen wie den S-Kurven drei Zehntel wert. Auf dem Rest der Strecke gewann Verstappen fast nichts mehr dazu.

Max Verstappen - Red Bull - GP Japan 2023 - Suzuka
Wilhelm

Verstappen ließ von der ersten Runde in Suzuka keinen Zweifel aufkommen, wer der Herr im Haus ist.

Verstappen und sein Psycho-Spiel

Was Vertrauen wert sein kann, zeigten die McLaren-Piloten. Sie verloren auf Verstappen in den S-Kurven nur zwei Zehntel. Alle anderen über eine halbe Sekunde. Ihr wunder Punkt war die Schikane. Der McLaren lässt sich in diesen engen Ecken nicht so drehen wie der Red Bull. Außerdem waren die Reifen schon so heiß, dass die Traktion darunter litt.

Verstappen war es wichtig, die Konkurrenz zu demontieren. Er wollte der Welt beweisen, wer Herr im Haus ist. Deshalb war er schon in seiner ersten fliegenden Runde am Freitag um Welten schneller als die Konkurrenz.

Das war auch ein Psycho-Spiel. Er wollte seiner Truppe beweisen, dass Singapur nur ein Ausrutscher war. Und er wollte den Gegnern die Antwort auf Spekulationen geben, Red Bull hätte als Reaktion auf die Technischen Direktiven entscheidend zurück rüsten müssen.

Die Wahrheit ist: Alle mussten Federn lassen. Je nach Rennstrecke tritt das mal stärker, mal weniger stark auf. In Singapur war es aber nur einer von vielen Faktoren, die Red Bull ein Bein stellten. Wenn das Auto überhaupt eine Schwäche hat, dann ist das die Bodenfreiheit, die einem auf Stadtkursen aufgezwungen wird. Und man hat beim Setup genauso danebengegriffen wie vor einem Jahr in Interlagos. Selbst ein Red Bull ist kein Siegerauto mehr, wenn er sich außerhalb seines Fensters bewegt.

Red Bull - Formel 1 - GP Japan 2023
xpb

Sergio Perez erlebte ein verkorkstes Wochenende, feierte am Ende aber doch mit bei der Titel-Party.

Vorsprung im Rennen kleiner

Die Gegner haben seit Saisonbeginn nur marginal auf Red Bull aufgeholt. Sie kommen dem Klassenprimus nur auf ihren jeweiligen Paradestrecken nahe. Das wundert auch Teamchef Christian Horner. "Wir sind in unserer Entwicklung eingeschränkt, arbeiten aber offenbar effektiver als unsere Gegner. Die lösen sich von Rennen zu Rennen ab. Wir sind konstant. Das hilft uns, den Vorsprung zu konservieren."

Verstappens gigantischer Vorsprung von 0,581 Sekunden in der Startaufstellung ist dennoch trügerisch. Im Rennen dampfte er sich auf durchschnittlich 0,364 Sekunden auf McLaren ein. Dabei ist das Rennen eigentlich Red Bulls Spezialdisziplin. Das zeigt, dass McLaren beim Reifenmanagement dazugelernt hat. Selbst wenn Verstappen aufgrund der klaren Verhältnisse etwas Fahrt rausnahm. Auch Lando Norris hatte im letzten Stint keinen Grund mehr zu großer Eile.

Ferrari mit 0,828 Sekunden und Mercedes mit 0,930 Sekunden trennte im Rennen dagegen weiter ein Klassenunterschied. Wobei Ferrari im Vergleich zu Silverstone in dieser Disziplin etwas aufgeholt, Mercedes dagegen eher verloren hat. Für Red-Bull-Sportchef Helmut ist damit klar, woher 2024 die größte Gefahr droht: "Wir sehen McLaren als unseren stärksten Gegner."

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