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Red Bull will weitere Abgänge vermeiden
Was kommt nach Newey und Wheatley?

In den letzten drei Jahren hat Red Bull fünf Schlüsselfiguren verloren. Zuletzt Sportdirektor Jonathan Wheatley an Audi. Das ist auch der Fluch des Budgetdeckels. Jetzt will man um jeden Mitarbeiter kämpfen.

Jonathan Wheatley - Adrian Newey - Red Bull - Formel 1
Foto: Motorsport Images

Der Aderlass war gewaltig. Red Bull hat seit 2021 fünf Schlüsselfiguren verloren. Zuerst Chefaerodynamiker Dan Fallows an Aston Martin. Ihm folgte Chefdesigner Rob Marshall zu McLaren. Dann Chefmechaniker Lee Stevenson zu Audi. Technik-Guru Adrian Newey sagte im April dieses Jahres Goodbye. Sein Ziel ist noch unbekannt. Und jetzt geht auch noch Sportdirektor Jonathan Wheatley. Er war bei Red Bull seit 2006 im Amt. Auch der 57-jährige Engländer dockt bei Audi an.

Unsere Highlights

Wer so erfolgreich ist wie Red Bull, weckt anderswo Begehrlichkeiten. Das Gleiche ist Mercedes in den Jahren 2020 bis 2022 passiert. Auch da fand in der Technikabteilung eine Art Ausverkauf statt. Die beiden besten Aerodynamiker Enrico Balbo und Eric Blandin bekamen Red Bull und Aston Martin ab. Nicht einmal Ferrari in der Enklave Maranello ist vor Abwerbung sicher. Zuletzt wurden viele Abgänge aus der Aerodynamikabteilung Richtung England bekannt.

Jonathan Wheatley - Red Bull - Formel 1
Red Bull

Jonathan Wheatley verlässt Red Bull und wird der neue Audi-Teamchef.

Interne Lösung für Wheatley

Ein Problem für die großen Teams ist der Budgetdeckel. Da jeder Rennstall nur drei Joker für Großverdiener hat, gehen zu viele Stars im Personal ins Geld. Man kann seine Mitarbeiter auch nicht ewig mit der Beförderung auf attraktive Posten vertrösten. Irgendwann gehen nicht nur das Budget, sondern auch die Posten aus. Jonathan Wheatley ist so ein Fall. Über dem Sportdirektor gibt es nur noch den Teamchef. Und die Stelle ist bei Red Bull besetzt.

Als Audi mit einem guten finanziellen Angebot lockte, war Wheatley nicht mehr zu halten. "Wir hätten da nicht mithalten können", gibt Red Bull-Sportchef Helmut Marko zu. Red Bull wird sich jetzt mit einer internen Lösung behelfen und Wheatleys Job auf mehrere Schultern verteilen.

Kampf um jeden Mitarbeiter

Mit den Abgängen geht auch Knowhow verloren, das dem Gegner zugutekommt. Aston Martin profitierte davon 2023. Fallows und Blandin stellten ein Auto auf die Räder, das konstant für Podestplätze gut war. Da steckte auch noch viel Wissen von Red Bull und Mercedes drin. Als man die gute Basis weiterentwickeln musste, stagnierte der Fortschritt.

McLaren profitiert vor allem auf der Fahrwerksseite von Rob Marshall. Red Bull hatte als erster begriffen, dass die Mechanik bei Groundeffect-Autos eine wichtige Rolle spielt. Der aktuelle McLaren hat die gleichen Allrounder-Qualitäten wie der letztjährige Red Bull.

Adrian Newey - Red Bull - Formel 1 - GP Miami - 3. Mai 2024
Red Bull

Bei welchem Formel-1-Team dockt Adrian Newey an?

Newey hat alles im Blick

Adrian Newey ist für jedes Team eine Bereicherung. Nicht nur, weil das Superhirn das gesamte Auto im Blick hat und unendlich viel Erfahrung mitbringt, die gerade bei Reglements-Änderungen eine Trumpfkarte sein kann. Newey ist auch ein Praktiker, der etwas vom Setup und den Reifen versteht. "Er hört dem Fahrer zu, schaut sich das Auto an und zieht daraus seine Schlüsse. Mit seinem Erfahrungsschatz kommt man auch an der Rennstrecke schneller zu Lösungen", erzählt ein Angestellter von Red Bull.

Auch mit Wheatley geht Kompetenz verloren. Der ehemalige Mechaniker gilt als einer der größten Regel-Kenner im Geschäft. Und er hat dazu beigetragen, dass Red Bull seit Jahren die schnellste Boxencrew hat. Da geht es um Abläufe und wie die Crew zusammengestellt wird. Jetzt geht in Milton Keynes die Furcht um, dass Wheatley und Newey ihre alten Vertrauten zu ihren neuen Arbeitgebern locken könnten. Marko gibt sich kämpferisch: "Wir sind breit und gut aufgestellt, und wir werden um jeden Mitarbeiter kämpfen."

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Erscheinungsdatum 10.09.2024

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