WRC bekommt für 2027 neues Reglement

FIA verabschiedet neues WRC-Reglement für 2027
Sieht so die Rallye-Zukunft aus?

Zuletzt aktualisiert am 12.12.2024

Das technische Reglement der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) für 2027 steht fest. Die FIA verabschiedete auf ihrer Sitzung am Donnerstag (11.12.) in Kigali (Ruanda) eine umfassende Neuausrichtung mit Fokus auf Kostensenkung und Flexibilität. Ziel ist es, die Kosten der Fahrzeuge um mehr als 50 Prozent zu reduzieren und die Rallye-WM langfristig nachhaltiger und attraktiver zu gestalten.

Schon für 2025 gibt es eine einschneidende Änderung. Der bei Fahrern und Teams unbeliebte Hybrid-Antrieb fliegt aus den Offroad-Autos. Zulieferer Compact Dynamcis hatte auch noch nach drei Jahren Probleme, die Technik in den Griff zu bekommen. Die Hersteller von Hyundai und Toyota sowie das von Ford unterstützte M-Sport-Team beklagten sich über die hohen Kosten. Für letztgenanntes Privatteam war die Technik ein finanzieller Kraftakt.

WRC - Rallye - Reglement 2027
FIA

Kostensenkung und Standardisierung

Eine Budgetobergrenze von 345.000 Euro wurde deshalb festgelegt. Einsparungen sollen nicht durch finanzielle Regelungen, sondern durch vereinfachte Standards für Fahrzeugkomponenten erreicht werden. Auch die Betriebskosten der Teams werden gesenkt, etwa durch eine Begrenzung des Personals, optimierte Logistik und die Nutzung lokaler Infrastruktur. Die Sicherheitszelle der aktuellen Rally1-Autos bleibt erhalten, wird aber in ein standardisiertes Design überführt, um Komplexität und Kosten zu verringern.

Zudem können ab 2027 verschiedene Karosserieformen, wie Limousinen, Geländewagen oder maßgeschneiderte Konzepte, gegeneinander antreten. Dies soll die Attraktivität und Vielfalt der Fahrzeuge erhöhen.

Spannend wird sein, für welche Antriebs-Technik sich die Hersteller entscheiden werden. Es können Verbrenner, Hybride oder vollelektrische Autos eingesetzt werden – Kampf der Systeme. "Ziel ist es, dass die Teilnehmer im Jahr 2027 nachhaltig betriebene Verbrennungsmotoren verwenden, wobei eine Diversifizierung einschließlich Hybridsystemen oder vollelektrischen Technologien zu einem späteren Zeitpunkt eingeführt werden könnte", erklärte die FIA in ihrer Pressemitteilung. Diese Maßnahme soll den technologischen Fortschritt fördern und gleichzeitig eine nachhaltige Entwicklung der Serie gewährleisten.

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FIA-Präsident begrüßt Reglement

Die Kostenreduktion betrifft nicht nur die Fahrzeuge, sondern auch die Betriebskosten der Teams. Dies wird unter anderem durch eine Begrenzung des Personals, reduzierte Transportkosten und verstärkte Nutzung lokaler Einrichtungen erreicht. "Das Reglement, das wir heute verabschiedet haben, ist entscheidend für das langfristige Wachstum der Rallye-Weltmeisterschaft", sagte FIA-Präsident Mohammed Bin Sulayem.

In der Branche wurde das neue Reglement größtenteils positiv aufgenommen. Hyundai-Teamchef Cyril Abiteboul begrüßte die Bemühungen um Kostensenkungen und die Stabilisierung der Herstellerbasis. Toyota-Teamchef Jari-Matti Latvala betonte, dass die FIA "hart mit uns zusammengearbeitet hat", um das Reglement zu gestalten, sah aber noch "wichtige Arbeit" in Bezug auf Details. M-Sport-Teamchef Malcolm Wilson hob hervor, dass das Reglement es ermögliche, "mehr jungen Fahrern eine Chance zu geben" und die WRC für neue Teilnehmer und Teams zugänglich machen.