Für das letzte Jahr des aktuellen Reglements hat Pirelli seinem Sortiment noch einmal ein größeres Upgrade verpasst. Sowohl der Unterbau als auch die Gummimischungen wurden verändert, um den Teams bessere Strategie-Optionen zu geben und mehr Zweikämpfe auf der Strecke zu provozieren.
Bei den Testfahrten nach dem Saisonfinale in Abu Dhabi wurden die Gummis einem letzten Härtetest unterzogen. Nach Informationen von Pirelli lagen die Ergebnisse im Einklang mit den erwarteten Daten. Die ganz harte C1-Mischung kam allerdings nicht zum Einsatz. Sie wäre auf dem verschleißarmen Wüstenkurs nicht geeignet.
Im Lastenheft der Pirelli-Ingenieure stand, dass die Abstände der einzelnen Reifensorten untereinander verbessert werden sollten. Auf einigen Strecken lag die Performance der unterschiedlichen Gummis in der vergangenen Saison zu dicht beieinander, wodurch die Frage nach der richtigen Strategie leicht beantwortet werden konnte.
Als Ziel gab Pirelli aus, dass Reifen mit jeder höheren Stufe auf der Härteskala ungefähr eine halbe Sekunde pro Runde langsamer sein sollten – dafür aber auf die Distanz natürlich auch widerstandsfähiger. Das soll die Wahl der richtigen Taktik für die Ingenieure erschweren, weil im Idealfall mehrere Optionen bei der Boxenstrategie in Frage kommen.

McLaren war vor Saisonbeginn schon zwei Mal bei Reifentests für 2026 im Einsatz.
Wann debütiert der C6-Reifen
Außerdem haben die Pirelli-Ingenieure erneut am Thema Überhitzung der Lauffläche gearbeitet. Hier waren Nachbesserungen nötig, damit die Piloten im Zweikampf länger ans Limit gehen können. In der Hitze von Abu Dhabi war es allerdings schwer zu erkennen, wie groß die Fortschritte in diesem Bereich wirklich sind.
Mit Spannung wird auch das Verhalten der komplett neuen C6-Mischung erwartet. Sie wurde eingeführt, um eine weiche Alternative für langsame Stadtkurse zu bieten. Laut Pirelli soll sie nicht nur in Monaco zum Einsatz kommen. Beim letzten Test in Abu Dhabi hat sich allerdings gezeigt, dass beim C6 schon auf einer einzigen schnellen Runde Verschleißerscheinungen festzustellen waren.
Noch hat Pirelli nicht entschieden, auf welchen Strecken der C6 zum Einsatz kommen wird. Direkt zum Saisonstart in Melbourne erwarten wir das Debüt aber noch nicht. Pirelli kündigte immerhin schon an, im Vergleich zur Vorsaison für etwas mehr Abwechslung bei den nominierten Reifensorten zu sorgen, um den Fans ein besseres Spektakel zu liefern.

Die 2026er-Reifen sind ein gutes Stück schmaler als der 2025er-Satz.
2026er-Tests laufen auf Hochtouren
Mit Abschluss der Homologation der 2025er-Reifen können sich die Pirelli-Ingenieure nun ganz auf die Entwicklung der Pneus für die übernächste Saison konzentrieren. Auf den insgesamt kleineren und leichteren Autos kommen auch schmalere Reifen zum Einsatz, die mit ihrem neuen Format dabei helfen sollen, das Gewicht und den Luftwiderstand zu reduzieren.
Insgesamt stehen innerhalb der Saison acht Termine für die Erprobung neuer Prototypen zur Verfügung. Welche Teams jeweils im Einsatzplan stehen, ist noch nicht klar. Pirelli-Sportchef Mario Isola kündigte aber bereits an, dass alle Teams Interesse signalisiert haben, ihre alten Autos auf die kleineren Reifen umzubauen, um selbst erste Eindrücke zu sammeln.
Die Erfahrung von größeren Reglement-Reformen in der Vergangenheit hat gezeigt, dass es sich für Piloten und Ingenieure lohnen kann, möglichst früh Erkenntnisse zu einer ganz neuen Reifengeneration zu sammeln. So teilten die Teams bei den ersten Proberunden mit den 2026er-Reifen auch regelmäßig ihr Stammpersonal ein.

Die Prototypen-Reifen sind immer unmarkiert. Auch die Lackierungen der Test-Autos verzichten auf den Großteil der Logos.
Alpine und Williams bleiben länger in Bahrain
Pirelli hat schon vor Saisonbeginn versucht, so viele Testtage wie möglich in den Kasten zu bekommen. Das Programm startete bereits Ende Januar mit einem Regenreifentest in Paul Ricard, bei dem ein McLaren zum Einsatz kam. In der ersten Februar-Woche waren dann Ferrari und McLaren in Barcelona unterwegs.
Weiter ging es am 12. und 13. Februar mit zwei Testtagen in Jerez, zu denen sich Alpine, McLaren und Mercedes angemeldet hatten. Nach dem offiziellen Wintertest in Bahrain gehen Alpine und Williams noch in die Verlängerung, um am 2. und 3. März Pirelli-Reifen zu testen.
Pirelli-Reifentests 2025
- 29./30. Januar – Paul Ricard
- 4./5. Februar – Barcelona
- 12./13. Februar – Jerez
- 2./3. März – Bahrain
- 7./8. Mai – Silverstone
- 3./4. Juni – Barcelona
- 19./20. Juni – Fiorano
- 8./9. Juli – Silverstone
- 5./6. August – Budapest
- 9./10. September – Monza
- 25./26. September – Mugello
- 28./29. Oktober – Mexico-City